Innerartlicher Variationsbreite ("cool-forms")

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Innerartlicher Variationsbreite ("cool-forms")

Beitragvon Steffen Kraus » Donnerstag 29. Januar 2015, 13:37

Abgespalten aus einer anderen Diskussion von Reber

Noch einmal zu Dir Nipian,
Von welcher Gruppe von Ameisenhaltern Du sprichst, entzieht sich meiner Kenntnis, aber ich gebe Dir recht, wenn es Dir um den Herkunftsnachweis der Ameisen geht,
der ja sehr wichtig ist. Dazu kann ich nur anmerken, daß ich in einem anderen Forum, dem Eusozial, die Frage gestellt habe: "gibt es sogenannte Cool-forms auch bei Ameisen?"!
Hierbei geht es ja um die Herkunft der importierten Ameisen! Kann man ja nachlesen, führe ich jetzt nicht noch mal auf. Auch hier bekam ich keine, für mich befriedigenden Antworten!
Es sind einfach gestellte Fragen, die für mich wichtig sind, da sie eine Bedeutung für die Zukunft in der Ameisenhaltung haben, denn die Antworten, sollten diese leichter machen. Das wäre doch sinnvoll, oder nicht?
Gruß und danke Steffen
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Re: Probleme durch Heizmatten?

Beitragvon NIPIAN » Donnerstag 29. Januar 2015, 14:09

Hoi,

definiere cool form, ich finde dazu nichts in der Fachliteratur. Was ist das? Aus welcher wissenschaftlichen Publikation ziehst Du den Begriff?

Ansonsten: (...) Stelle deine Frage bitte noch einmal und verwende andere Worte. (...)

Die Ameisenhaltung würde dadurch revolutioniert, wenn offen gelegt wird, woher die jeweilige, definitiv bestimmte Art exakt stammt, und welche örtlichen Gegebenheiten vorherrschen. Alleine das wird ausreichen.


(...) = wurde von mir entfernt, weil zu anderem Thema gehörend, etc. Reber
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Re: Probleme durch Heizmatten? [Induktion? Infrarot?]

Beitragvon Steffen Kraus » Donnerstag 29. Januar 2015, 15:23

Hallo Nipian,
Deine Antwort hat drei Absätze!
Zum 1.
Dieser Begriff wird seit den 70iger Jahren in der Terraristik gebraucht und ist kein wissenschaftlicher Ausdruck, daher von mir auch, sogenannt, beschrieben. Hättest Du im Eusozial nachlesen können! Der Ausdruck "Cool-forms" wird auch in Büchern, die mit der Terraristik zu tun haben geschrieben. Er stammt nicht von mir.

(...) entfernt, da zu anderem Thema gehörend. Reber
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Re: Probleme durch Heizmatten? [Induktion? Infrarot?]

Beitragvon Reber » Donnerstag 29. Januar 2015, 16:12

(...)

2. "Cool-forms", also Tiere, die der gleichen Art angehören, sich aber in ihrer Lebensweise unterscheiden: z.B. in einem südlichen Verbreitungsgebiet keine Winterruhe halten und harte Winter nicht überleben, während ihre nördlichen Artgenossen auch längere und härtere Kälteperioden in einer Winterruhe überstehen. Beispiel: Die Chinesische Rotbauchunke (Bombina orientalis), die in ihrem sibirischen Verbreitungsgebiet von September bis Mai Winterruhe hält, während Exemplare aus dem Süden bei Trockenheit, aber hohen Temperaturen kurz pausieren.

(...)

Den Begriff selber kenne ich tatsächlich nicht aus der wissenschaftlichen Diskussion (bin bei deinem Eusozial-Beitrag drüber gestolpert), da hat NIPIAN schon recht. Das heisst aber nicht, dass das Thema nicht interessant ist - im Gegenteil. Ich frage mich, ob es sich hierbei um Phänotypische Variationen handelt? Gut wäre auch, wenn du etwas über die Herkunft des Begriffes sagen könntest, evtl. auf bestehende Diskussionen, Zeitschriften etc. verweisen. Und zu den Überlegungen, die du dir im Zusammenhang mit der Ameisenhaltung gemacht hast. Dann gibt das einigen Gesprächsstoff...
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Re: Probleme durch Heizmatten? [Induktion? Infrarot?]

Beitragvon NIPIAN » Donnerstag 29. Januar 2015, 18:07

Hoi,

cool-forms ist also ein Parallelbegriff von innerartlicher Variationsbreite, sprich genetische Variabilität im Rahmen von Biodiversität. Auch Toleranzbereich genannt, in diesem Fall auf die Temperatur bezogen. Der Teil kennt einen Streitpunkt mit der Begrifflichkeit der intraspezifischen/innerartlichen Homogenisierung, welcher die Problematik der genetischen Einförmigkeit beschreibt (btw. ein Problem der Landwirtschaft im Bereich der Monokultur und damit z.B. die Sicherstellung der gleichzeitigen Reifung der Ernte - is halt blöd, wenn ein Teil der Maiskolben 10 Tage später reif ist, weil irgendein wichtiger Genabschnitt einen kleinen Fehler hat und damit das fertige Protein zu langsam arbeitet und den Reifeprozess aufhält).
Anders übersetzt: Diesselbe Art ist in verschiedenen Lebensräumen untergebracht, die stark voneinander abweichende Voraussetzungen bieten. Würde man die Arten austauschen, ist die Wahrscheinlichkeit gegeben, dass sie damit nicht klar kommen und absterben, beziehungsweise von Konkurrenten stark zurückgedrängt werden. Das hängt davon ab, wie die Anpassung erfolgt ist. Z.B. Lasius niger aus dem Rheingraben mit Lasius niger aus dem Alpenbereich austauschen. Ein mögliches Szenario ist, dass die Lasius niger der Alpen mehr Fett ansetzen, dafür weniger Brut hochziehen -> längere Winterzeit, das aber nicht einfach abstellen können, da es bspw. auf einem genetischen Polymorphismus basiert, der Kohlenhydrate in Fett umwandelt. Das Szenario ist erfunden, aber es ist ein Beispiel, wie das funktionieren kann.*

Ich empfehle die Anschaffung eines Fachbuchs. Beispielsweise "Biologie" von Campbell, Verlag: Spektrum. Is n Schmöker von knapp 1300 Seiten geballten Wissens, da steht alles eben genannte drin. Nur nix von cool-forms. Ich nehme an, dass der Begriff von Menschen geprägt worden ist, die entweder von innerartlicher Variationsbreite et al nichts gehört haben (ist das Wort cool-forms jemals mit innerartlicher Variationsbreite im Zusammenhang genannt worden? Wenn ja, dann ist das eine wichtige Information, um den Begriff einsortieren zu können), oder als Unterform der innerartlichen Variationsbreite spezifisch für Temperatur.

Das Problem bin nicht ich, sondern dass hier zwei verschiedene Sprachen gesprochen werden. Eine Frage, die durch schwammige Begriffe gestellt ist und eine Antwort verlangt. Deshalb mein Verlangen nach einer Umformulierung der Frage, in der Hoffnung, dass nun mehr übereinstimmend verständliche Begriffe zur Sprache kommen.

Es gibt in bestimmten Kreisen immer viel zu interpretieren, deshalb verwende ich klare Worte, da gibt es nichts unterschwelliges. Manche kommen damit nicht klar.


* die Humanmedizin kennt solche Prinzipien: z.B. werden Medikamente in der Leber abgebaut. Dazu benötigt es bestimmte Proteine. Diese werden unter dem Cytochrom P-450-System zusammengefasst. Bei Menschen gibt es durch Mutationen unterschiedlich gut wirkende Proteine. Deshalb bauen einige Menschen bestimmte Medikamente sehr schnell ab, können also nicht gut wirken, andere wiederum bauen diese Medikamente viel zu langsam ab und bekommen eine Überdosis.
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Re: Probleme durch Heizmatten? [Induktion? Infrarot?]

Beitragvon Steffen Kraus » Donnerstag 29. Januar 2015, 18:49

Hallo Nipian,
wow, besser kann man das Thema nicht beschreiben oder erklären, ich ziehe meinen Hut!!
Zu den direkten Worten, kann ich nur Dein Beispiel aufgreifen, verschiedene Sprachen.
Da können beide klar sein, aber sie sind halt verschieden. Da hilft es halt nur, eine gemeinsame zu finden.
Dazu gehört Stil und der Wille es zu wollen!
Jeder kann etwas lernen, ob hochintelligent oder weniger, man muß nur den Willen haben!
Gruß Steffen
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