Suche Ameisenart für Terrarium

Hier können Fragen rund um das Thema Ameisenhaltung gestellt werden.

Suche Ameisenart für Terrarium

Beitragvon marcloker » Samstag 9. Januar 2016, 14:52

Hallo

Ich habe noch ein Aquarium bei mir stehen und überlege dieses für Ameisen zu nehmen. Es ist 100x50 cm und 60 cm hoch.

Ich würde gerne Ameisen haben die nicht "klassisch" in einem Ytong Block leben. Interessant wäre eine andere Art von Nest. Vielleicht Holz oder Äste oder was weiß ich.
Schön wäre etwas nicht ganz so extrem Schwieriges und eine Art ohne Winterruhe.

Vielleicht Waldameisen oder so? Pachycondyla apicalis (Neoponera apicalis, Reber) habe ich z.B. mal gehört.
Als Einschränkung wäre vielleicht zu nennen das es eine Dachgeschosswohnung ist und es im Sommer schon recht warm hier wird. Daher wäre ein Tropische Art schon von Vorteil.

Was könnte man am besten nehmen?

MfG Marc
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Re: Suche Ameisenart für Terrarium

Beitragvon Reber » Samstag 9. Januar 2016, 15:03

Hallo marcloker,

willkommen im Ameisenportal! Grundsätzlich ist die Haltung in einem entsprechend eingerichteten Aquarium für viele Arten gut möglich.

Wenn dir Pachyacondyla bzw. Neoponera-Arten gefallen, erst recht. Es gibt viele Urameisen, die die von dir genannten Bedingungen erfüllen. Einige Arten können zudem nicht an Glas hochklettern (brauchst also erstmal keinen zusätzlichen Deckel) und sie bilden kleine Kolonien (die Anlage muss nicht erweitert werden)...

Ich selber habe mit der Ponerinae Ectomomyrmex astutus bisher gute Erfahrungen gemacht.
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Zuletzt geändert von Reber am Montag 11. Januar 2016, 23:48, insgesamt 2-mal geändert.
Grund: Nachbearbeitet
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Re: Suche Ameisenart für Terrarium

Beitragvon Steffen Kraus » Samstag 9. Januar 2016, 16:04

Hallo marcloker,
herzliches Hallo, für Dein auftauchen hier im Ameisenportal!
Tja, die Ameisenhaltung, ist man erst einmal vom Virus erfaßt, wird man es lange nicht mehr los und das ist gut so.
Nur ist es sehr wichtig, beim Start dieses Hobby´s, einiges zu beachten, damit es Spass macht und von Erfolg gekrönt ist.
Den Anfang hast Du gemacht, in dem Du in einem Forum, Fragen stellst.
Sehr oft, wird der Fehler gemacht, in unseren heutigen Zeit, es wird im Internet einfach bestellt und danach gefragt, wie pflegt man die Tiere eigentlich.
Dann bekommt man sehr viele Antworten und ist, einfach überfordert und verliert sehr schnell wieder die Lust an der Haltung.
Wichtig für den Start in eine Haltung ist die Reihenfolge, der Fragen die man sich stellt,
welche Ameise gefällt mir,
wie wird sie gepflegt und welche Größe bekommt sie in Gefangenschaftsbedingungen,
kann ich meine Wunschameise bekommen und ihr alles bieten für eine erfolgreiche Haltung.
Sind diese Fragen beantwortet, kann man daran gehen, die Ameisenanlage zu errichten und die Parameter einzustellen.
Ok, dann möchte ich versuchen Dir einige Fragen zu beantworten.
Möchtest Du in Deinem Becken, über das ganze Jahr Ameisen beobachten, würde ich Dir zu einer tropischen Ameise raten, obwohl auch diese Ameisen Ruhezeiten, wie Regenzeiten usw. benötigen.
Auch ist nicht immer gesagt, daß sogenannte exotischen Ameisen, die in Ameisenshops verkauft werden, keine kühlen Temperaturen benötigen.
Es würde so manchen wundern, wie niedrig Temperaturen in Wüsten, Steppen usw. werden können. Ja selbst beim sogenannten Dschungel, gibt es Unterschiede wie,
Hochlandnebelwald oder Tieflandregenwald. Leider ist es auch so, daß man sehr oft nicht genau sicher ist, woher die Tiere importiert werden.
Asien, Afrika, Amerika, ja selbst Australien hat ganz verschiedene Habitate.
Da genügen schon geringe Entfernungen und man hat verschiedene klimatische Bedingungen.
Eine Ameise im Erdnest halten finde ich persönlich absolut am schönsten, kann Dich aber darauf hinweisen, daß Du bei kleinen Kolonien, am Anfang kein,,,Gewusel,,,hast, sondern nur ab und an, ein paar Ameisen auf der Jagd nach Nahrung, wie an Beutetieren oder am Zuckerwasser sehen wirst.
Über einen Ausbruchschutz, wie einen Deckel, sollte man sich auch noch Gedanken machen, dieses stellt aber auch kein großes Problem dar, denn mit einem wenigen Handwerklichen Geschick, bekommt man dieses mit Hilfe von im Baumarkt erhältlichen Zubehörteilen in den Griff.
Falls Du weitere Fragen hast, ruhig schreiben und sie stellen, hier wird Dir jeder helfen, auf Deinem Weg in eine erfolgreiche Ameisenhaltung!
Gruß Steffen
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Zuletzt geändert von Steffen Kraus am Samstag 9. Januar 2016, 19:06, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Suche Ameisenart für Terrarium

Beitragvon Merkur » Samstag 9. Januar 2016, 17:47

Hallo marcloker,

Ich darf bei dieser Gelegenheit mal wieder daran erinnern, dass sehr viele Informationen über Ameisen und ihre Haltung hier zu finden sind:
http://www.ameisenwiki.de/index.php/Hauptseite. Bereits auf der Startseite findest Du eine Zusammenstellung „Haltung von Ameisen“, wo Du gewiss etliche für Dich interessante Stichwörter anklicken kannst! Da wurden Erfahrungen vieler User über Jahre zusammengetragen.
(Ein spezielles „Ameisenhalter-Wiki“ ist im Entstehen: http://ameisenhalter-wiki.de/index.php?title=Hauptseite )
Im Ameisenforum und Antstore-Forum werden und wurden Dir ja auch bereits Hinweise gegeben. Du musst Dich nur entscheiden, welche Tipps Du für die besten hältst. :)
(Mir kam Dein Startpost bekannt vor, deshalb habe ich etwas danach gesucht. So müssen wir nicht alles wiederholen, was Dir andernorts bereits gesagt wurde. Die meisten Ameisenhalter lesen ohnehin in mehreren Foren mit.)
MfG,
Merkur
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Re: Suche Ameisenart für Terrarium

Beitragvon marcloker » Montag 11. Januar 2016, 22:22

Hallo

Danke für eure Antworten und Vorschläge.

Ich bin nicht ganz neu in der Ameisenhaltung. Ich habe seit ca. 3 Monaten eine kleine Kollonie Camponotus cf. nicobarensis die sich gut vermehrt und denen es sehr gut geht.
Von daher habe ich mir schon damals mit den Grundvorraussetzungen der Ameisenhaltung auseinander gesetzt. Auch das Thema Ausbruchschutz ist nicht neu für mich.

Der Gedanke mit dem umgebauten Aquarium ist der, das ich gerne alles etwas natürlicher gestalten möchte. Einen Ausschnitt aus der Natur im kleinen. Und ich finde Nester im Holz oder zwischen Ästen sehr reizvoll.

Mir ist es nicht so wichtig das pausenlos immer etwas am rumwuseln ist. Ich freue mich auch darüber wenn ich mal nur 1 oder 2 Ameisen sehen.


Thema Winterruhe.
Winterruhe wäre generell nicht das Problem, wenn es sich dabei um eine Art Aktivität runterfahren handeln würde, bei der ich die Tiere zumindest im Becken lassen könnte.

Also einfach mal im Netz nach Arten suchen die Nester in Holz bauen?

Was ist mit Erdnestern? Die wären dann für den Ytong Bereich wieder? Oder würden die sich auch einfach in den Boden graben?

So, erstmal genug Fragen :-)

Grüße, Marc
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Re: Suche Ameisenart für Terrarium

Beitragvon Reber » Montag 11. Januar 2016, 23:38

Das Unterfangen ist wie gesagt nicht da Problem, du müsstest dich nur zuerst auf eine Gattung oder Art festlegen, die dir gefällt. Nur das Aquarium sollte meiner Meinung nach nicht den Ausschlag geben.

Was ist mit Erdnestern? Die wären dann für den Ytong Bereich wieder? Oder würden die sich auch einfach in den Boden graben?


Generell würde ich dir empfehlen ein Holz- oder Ytongnest an einer Seite des Beckens anzubringen. Das kannst du so einarbeiten - also verkleben oder verklemmen - und "tarnen", dass die Anlage von der Front her natürlich ausschaut. Dafür hast du Einblick in die Nestkammer. Für mich persönlich ist das wichtig. Wenn du das Nest (z.B. einen halbierten Ast oder Baumstrunk) mit eigener Scheibe ausstattest, bleibt es "transportabel", was auch die Haltung einheimischer Arten möglich macht. Oder du verwendest "weiches", vorgebohrtes Totholz, in das geeignete Ameisen Gänge beissen können. Auch solche Holzstücke könntest du zur Winterruhe entfernen (hättest aber kein Nest-Einblick).

Wenn du als Bodengrund eine Substanz verwendest, in der sich die Ameisen eingraben können, werden das viele Arten vermutlich früher oder später auch tun. Also besser Kies oder ähnliches verwenden. Darauf lassen sich Substrat und Blätter streuen, die einem Waldboden gleichen. Die Kiesschicht kann problemlos bepflanzt und bewässert werden.
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Re: Suche Ameisenart für Terrarium

Beitragvon marcloker » Mittwoch 13. Januar 2016, 21:20

Halllo

Ich hatte z.B: an Weberameisen mal gedacht. Finde das mit dem Nest recht interessant. Aber die sollen dann doch so riesige Kolonie machen und vor allem kann man auch nicht wirklich sehen was in dem Nest los ist.
Weiß nicht ob das vielleicht ein Nachteil ist.
Hatte da wenn an Polyrhachis dives gedacht.

Ansonsten habe ich mal geschaut was zu bekommen ist und was mir vielleicht zusagt.

Vielleicht könnt ihr mir dazu etwas sagen.
Camponotus pseudoirritans
Aphaenogaster beccari
Camponotus friedae
Camponotus cf. albosparsus
Camponotus rufipes
Messor spec.
Messor cf. orientalis


Einzig die Temperatur wäre noch wichtig. Ich bräuchte wenn eine Art die nicht so extrem Temperaturempfindlich ist.


Kleine Anmerkung. Ich würde gerne eine Art haben die auch öfters mal zu draußen zu sehen ist und vielleicht auch mal jagen geht. Wäre mal interessant zu sehen wenn sie lebendes Futter nehmen würden.
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Re: Suche Ameisenart für Terrarium

Beitragvon Steffen Kraus » Mittwoch 13. Januar 2016, 23:30

Hallo marcloker,
da Du ja schon Camponotus nicobarensis hast, bin ich der Meinung, die von Dir vorgestellten Ameisen, bis auf die Messor und Polyrhachis dives, verhalten sich genauso.
Aber wie gesagt Du sucht etwas besonderes, eine Ameise die auf die Jagd geht, nicht gerade empfindlich ist und im Bodengrund Ihr Nest baut.
Messor geht nicht richtig auf die Jagd nach Insekten, also raus.
Polyrhachis dives, kann man nicht ins Nest sehen. Nicht schlimm, hast ja schon vorher geschrieben, dies würde Dir in einem Bodennest nichts ausmachen, da Du kein Ytong magst. Es gibt aber auch bodenbewohnende Polyrachis, recht interessant!
Ok, bleiben noch die beiden Wünsche,
nicht so extrem temperaturempfindlich und richtig auf die Jagd gehen.
Da gibt es noch Myrmecia aus Australien, aber die sind recht teuer oder Lasius niger,
die sind nicht empfindlich, gehen auf die Jagd und erfüllen sonst alle Wünsche, die man als Ameisenhalter befriedigt haben möchte.
Gruß Steffen
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Re: Suche Ameisenart für Terrarium

Beitragvon Reber » Donnerstag 14. Januar 2016, 00:51

Es ist in der Tat nicht ganz einfach dir zu helfen, denn die spezielle Ameise, mit dem interessanten Jagdverhalten, die anfängerfreundlich und temperaturunempfintlich ist, keine Winterruhe braucht, dazu nur kleine Kolonien bildet, Holz bewohnt, kaum ausbricht und in dein Waldaquarium passt, die gibt es meines Wissens nicht. :fettgrins:

Weberameisen – ich nehme an, damit meinst du Oecophylla-Arten - fallen meines Erachtens durch. Du hast ja selber geschrieben, dass sie riesige Kolonien bilden. Die Tiere errichten in der Natur tatsächlich Völker mit über 500.000 Individuen. Und man sollte in der Haltung eine Baumkrone nachahmen (also eher nichts für dein Aquarium) und sie sind generell nicht für Anfänger geeignet.

Von Polyrhachis dives würde ich dir ebenfalls abraten: Die Art wächst enorm schnell und braucht daher viel Plaz und Nahrung. Ausserdem sind sie geschickte „Ausbrecher“.

Steffen hat dir zum Verhalten der anderen Arten ja bereist gesagt, dass sie sich ähnlich verhalten, wie Camponotus nicobarensis, die du ja schon besitzt. Die Buchstaben cf. zwischen Gattungs und Artnamen bedeuten übrigens, dass die Art nicht sicher bestimmt ist, sie aber letzterer gleicht.

Ausserdem würde ich dir als Einsteiger empfehlen, eine Art zu wählen, zu der es schon einige längere Haltungsberichet gibt. Pionierarbeit kannst du als erfahrener Halter dann viel besser leisten ;)

Aphaenogaster beccari
sollen eher leicht zu halten sein und relativ kleine Kolonien bilden. Das wäre vielleicht etwas, aber die Infos über die Art sind spärlich und die Art ist schnell und klettert gerne (Ausbruchsschutz).

Messor spec. (spec. steht übrigens dafür, dass nur die Gattung klar ist, die Art aber nicht bestimmt) sind in der Regel nicht sehr kletterfreudig (wegen Ausbruch) und zeigen ein interessantes Verhalten (Körner). Sie jagen aber wie Steffen erwähnt hat nicht, bilden mit der Zeit grosse Kolonien und bevorzugen Steppenlandschaften. Viele Arten benötigen zudem eine Winterruhe.

Gegen Lasius niger kann man als Ameisenhalter einfach nichts einwenden. Ausser, dass sie eine Winterruhe brauchen und mit der Zeit ganz schöne Ausbruchskünstler werden.

Einige einheimische Arten aus der Gattung Formica (z.B. Formica fusca) wachsen nicht stark wie L. niger, sind dafür etwas grösser und lassen sich gut in dem Waldboden nachempfunden Terrarien halten (brauchen aber auch eine Winterruhe).

Dann vielleicht doch eine anfängerfreundliche Ponerinae? Es gibt Arten, die nicht an Glas klettern können,relativ einfach zu halten sind, aktiv jagen und im Tropenterarium ein neues Zuhause finden (aber die Unterfamilie habe ich ja weiter oben bereits einmal erwähnt)...

Am Schluss musst du entscheiden ;)
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Re: Suche Ameisenart für Terrarium

Beitragvon marcloker » Donnerstag 14. Januar 2016, 19:32

Hallo

Und erneut ein Danke für all die guten Informationen.

Hilft mir immer weiter zu sortieren.
Habe mir auch noch weiter Gedanken wie ich mir das Becken vorstelle wenn es fertig ist.
Ich würde das ganze gerne eher Tropisch mit vielen Pflanzen anlegen und an der Rückwand ein alten Baumstumpf bearbeiten für eine Nest. Das würde ich an die Rückwand stellen und von außen eine Wärmematte.
Temperaturmäßig wäre ich so von 20 Grad bis im Sommer auch mal über 30 Grad. Dachgeschoßwohnung halt. Ich glaube da wäre eine Art die etwas mehr Wärme aushält von Vorteil.
Die Art sollte auch mal kleinere Fehler verziehen können und Preislich bis maximal 100 Euro liegen.
Wäre schön eine Art die man auch öfters mal sieht draußen und von der Koloniegröße nur so groß wird das ich sie die nächsten Jahre auch in dem Becken halten kann.
Große Arbeitereinnen wären interessant um sie besser zu sehen.

Habe die Liste jetzt nochmal bearbeitet:

Camponotus pseudoirritans (Steht das sie sich schnell gestört fühlen. Wie gravierend ist so etwas? Ob die wirklich so empfindlich sind wenn man mal nachts nach hause kommt und das Licht anmacht oder ähnliches?)
Camponotus rufipes (Habe von einem Halter gehört das sie kein Futter ins Nest tragen und daher recht sauber sind. Sind aber recht vermehrungsstark)
Camponotus cf. albosparsus (Bei Antstore steht das sie in Erdnestern Leben. Anderswo in Gräsern. Aber bei einer 60er Höhe könnte ich einige höhere Farne und so Pflanzen)
Camponotus friedae (Auf einigen Bildern sehen die hübsch aus, auf anderen unscheinbar.)

Neu dazu gekommen sind die
Ectomomyrmex astutus
(Relativ kleine Kolonien, 100-200 Tiere. Gehen die da vielleicht unter in dem Becken? Einzeljäger)
Tetraponera allaborans?
(Sieht super interessant aus. Leider kaum Infos drüber)
Camponotus brasiliensis
(Höre gerade viel von der Sorte. Scheint im Moment recht beliebt zu sein. Richtig große Arbeiterinnen!!!!!!!)

Grüße, Marc
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Re: Suche Ameisenart für Terrarium

Beitragvon Reber » Freitag 15. Januar 2016, 00:22

marcloker hat geschrieben:Habe mir auch noch weiter Gedanken wie ich mir das Becken vorstelle wenn es fertig ist.
Ich würde das ganze gerne eher Tropisch mit vielen Pflanzen anlegen und an der Rückwand ein alten Baumstumpf bearbeiten für eine Nest. Das würde ich an die Rückwand stellen und von außen eine Wärmematte.
Temperaturmäßig wäre ich so von 20 Grad bis im Sommer auch mal über 30 Grad. Dachgeschoßwohnung halt. Ich glaube da wäre eine Art die etwas mehr Wärme aushält von Vorteil.
Die Art sollte auch mal kleinere Fehler verziehen können und Preislich bis maximal 100 Euro liegen.
Wäre schön eine Art die man auch öfters mal sieht draußen und von der Koloniegröße nur so groß wird das ich sie die nächsten Jahre auch in dem Becken

(...)

Neu dazu gekommen sind die
Ectomomyrmex astutus
(Relativ kleine Kolonien, 100-200 Tiere. Gehen die da vielleicht unter in dem Becken? Einzeljäger)


Zu Ectomomyrmex astutus kann ich vermelden, dass die Ameisen deinen Anforderungen im Grossen und Ganzen entsprechen. Bis aufs Holznest - sie sind eigentlich Erdbewohner. Bei mir hausen sie in einem Ytongnest. In einem halbierten, an der Scheibe angeklebten Bambusrohr haben sie allerdings ein Zweignest angelegt...

Dass die Art nicht zu sehen ist, darüber brauchst du dir keine Sorgen zu machen! Ich habe momentan schätzungsweise 130 Arbeiterinnen in einem grossen Terrarium. Die verhältnismässig gossen Ameisen furagieren ohne Unterbruch. Es macht richtig Spass ihnen zuzusehen. Gemäss der Anzahl der Tiere ist die Präsenz in der Arena diesbezüglich nicht mit mir bekannten einheimischen Arten zu vergleichen. Letztere wirken gegenüber Ectomomyrmex astutus wie "Stubenhocker".

Die Art mag es im Nest nicht zu warm (nicht direkt heizen). Eine Umgebungstemperatur zwischen 22 und 28 Grad geht für die Tiere in Ordnung. Ich bestrahle die Arena - von Frühling bis Herbst - täglich für einige Stunden mit einer Wärmelampe. Tropenbepflanzung passt ihnen ebenfalls...
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Re: Suche Ameisenart für Terrarium

Beitragvon marcloker » Samstag 16. Januar 2016, 17:02

@Reber

Ectomomyrmex astutus bzw. Pachycondyla astuta sind mitlerweile wirklich in der engeren Auswahl. Die andere Art wäre Camponotus brasiliensis.

Wenn du nett wärst, hätte ich noch einige Fragen bezüglich Ectomomyrmex astutus bzw. Pachycondyla astuta.

-Wie groß ist dein Becken denn?
-Was hast du denn für einen Bodengrund genommen?
-Ich habe gelesen das die Art sich recht langsam vermehrt. Man braucht schon viel Geduld. Ist das wirklich so "schlimm"?
-Mein Becken ist 60 cm hoch. Da diese Art doch eher auf dem Boden lebt, mache ich mir etwas Gedanken ob die oberen Teile des Beckens nicht genutzt werden. Also z.B. Äste und so. Und da diese Art doch agressiv ist, könnte ich auch wohl keine zweite Art vergesellschaften die weiter oben lebt. Oder würden diese auch etwas auf den Ästen und so krabbeln?
-Einzig Gedanken mache ich mir wegen dem Nest. Ich habe mich mit jemanden unterhalten der Pachycondyla apicalis hat. Er erzählte mir das sie dort in der Erde leben. Sie haben zuerst ein Nest angenommen, sind dann aber umgezogen. Ich würde das Becken schon gerne sehr auf natürlich gestalten. Daher war mein Gedanke auch mit dem Holz. Am natürlichsten wäre natürlich das sie ein Erdnest selber graben können. Aber dann hätte ich keine Einsicht ins Nest. Das ich sie im Nest nicht beobachten kann wäre nicht s schlimm. Aber ich schätze mal es wäre schon zu Kontrollzwecken von vorteil zu sehen ob alles ok ist.
-Hast du mal ein Holznest probiert? Da gehen sie nicht rein?
-Wie ist es mit der Feuchtigkeit? Sollte das Nest feucht sein? Oder eher trocken?

So, einige Fragen, ich hoffe es sind nicht zu viele und du kannst mir etwas weiter helfen.
Danke :-)

Grüße, Marc
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Re: Suche Ameisenart für Terrarium

Beitragvon Reber » Samstag 16. Januar 2016, 18:19

Hallo marcloker

Zu Camponotus brasiliensis gibt es noch sehr wenig Infos die Haltung betreffend. Mir geht es nich darum, dich von einer Art zu überzeugen. Sondern nur dabei zu helfen, was vielleicht passt. Deine Fragen beantworte ich natürlich gerne!
-Wie groß ist dein Becken denn?
-Was hast du denn für einen Bodengrund genommen?


Es ist ein Terrarium mit der Grundfläche 45cm x 60cm. Und einer Höhe von rund 30cm. Zuunterst habe ich einige cm Kies, in dem Wasser für die Pflanzen steht. Darüber habe ich Styropor, abgedekt mit dunklem Fugenkleber (man könnte auch braun verwenden). Hier gibts einen Beitrag mit Bildern zum Aufbau der Anlage: http://www.ameisenportal.eu/viewtopic.p ... t=20#p8408

-Ich habe gelesen das die Art sich recht langsam vermehrt. Man braucht schon viel Geduld. Ist das wirklich so "schlimm"?


Meine Kolonie ist jetzt innerhalb von etwas über einem Jahr um 100 Tiere gewachsen. Von 35 auf mindestens 130 Ameisen. Aber ja, im Vergleich mit eineigen anderen Arten sind sie im Wachstum eher langsam - dafür wachsen sie einem nicht über den Kopf. Auch weil die Arbeiterinnen nicht sehr alt werden, wie ich vermute. Sie scheinen selbständig eine Diapause einzulegen. Im Moment gibt es bei mir z.B. nur noch wenige Puppen und sonst keine Brut (wie zu Beginn der Haltung).

-Mein Becken ist 60 cm hoch. Da diese Art doch eher auf dem Boden lebt, mache ich mir etwas Gedanken ob die oberen Teile des Beckens nicht genutzt werden. Also z.B. Äste und so. Und da diese Art doch agressiv ist, könnte ich auch wohl keine zweite Art vergesellschaften die weiter oben lebt. Oder würden diese auch etwas auf den Ästen und so krabbeln?


Die Art klettert auf Äste und Steine (eine entsprechend gestaltete Rückwand wäre z.b. möglich). Auf Pflanzen klettert sie kaum, auch mit zu steilen, glatten Aufstiegen hat sie Mühe. Die Ameisen bevorzugt tatsächlich die Bodenschicht.
Ich habe eine Vergesellschaftung nie versucht, aber ich halte die Ameise für wenig tolerant, was andere Arten angeht!

-Hast du mal ein Holznest probiert? Da gehen sie nicht rein?
-Wie ist es mit der Feuchtigkeit? Sollte das Nest feucht sein? Oder eher trocken?


Bei mir haben sie immer nur Ytongnester bewohnt. Allerdings habe ich auch ein Babusrohr an der Frontscheibe angebracht. Die feuchten Teile nutzen die Tiere als Zwischennest, etwa zum zerteilen von Beutetieren oder zum gegenseitigen Putzen. Sie haben aber auch einen Abfallhaufen am einen Ende darin eingerichtet.
Wenn sie also zum einem Holznest keine Alternative hätten, würden sie es wohl annehmen. Allerdings müsste das Holznest sehr feucht sein und würde dementsprechend nicht ewig halten.
Bambus.JPG
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Re: Suche Ameisenart für Terrarium

Beitragvon marcloker » Sonntag 17. Januar 2016, 21:26

Hallo

Danke für die Infos. Ich habe heute einiges an Haltungsberichten gelesen und mich informiert über diese Art. Sehr interessant

Habe deinen Haltungsbericht und den Bericht mit deinem Aufbau gelesen.

Wie ich jetzt rausgehört habe, scheint diese Art sich wohl wirklich am wohlsten in der Erde zu fühlen wenn sie die Nester selber anlegen kann. Zumindest wurde das immer wieder berichtet. Das bestätigtest du ja auch, das sie immer wieder wo anders Nester bauen. Außerdem ist es schwer sie im Ytong zu beschauen das sie die Scheibe zukleben.
Unter diesen Umständen denke ich das ich wohl ein Erdnest anlegen werde. Ich denke es ist natürlicher für die Tiere.

Du hast gesagt das die Arbeiterinnen nicht alt werden. Was heißt nicht alt ca.? Weiß du wie alt ca.? Ist eigentlich bekannt wie alt die Königin wird? Also wie lange so eine Kolonie existieren kann?

Das die Art nicht so extrem große Kolonie bildet ist, finde ich eigentlich von Vorteil. Wie du schon sagtest, so wächst sie einem nicht über den Kopf. Bei der Größe kann ich sie denke ich die ganze Zeit in dem Becken halten.

Vergesellschaften mit anderen Ameisen wird wohl nicht klappen. Ich überlege gerade ob man das mit anderen Tieren kann. Vielleicht etwas größere Insekten.

Ich denke ich werde in dem Becken Kokohum mit etwas Lehm vermischen und als Bodengrund nehmen. Dazu noch Sphagnum Moos. Das ganze vielleicht so 15 cm hoch. Impfen mit Springschwänzen und eventuell weißen Asseln.
Das ganze mit Steinen, Ästen, Rinden etc dekorieren. Dazu schön bepflanzen.
Das ganze mit einer Wärmelampe oder anderen Leuchten erwärmen.
So in der Art hatte ich mir das dann gedacht. Sieht dann sehr natürlich aus.

Soweit mein Plan bis jetzt :-)
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Re: Suche Ameisenart für Terrarium

Beitragvon Reber » Sonntag 17. Januar 2016, 22:10

Hallo marklocker

das klingt nach einem guten Plan. Mehr Einsicht als ein Erdnest bietet ein Ytong natürlich immer, auch wenn es nicht immer für gute Fotos reicht, sieht man natürlich ob sie Brut haben oder nicht etc.

Unser Meve hält die Tiere auch in einem Erdnest und scheint damit ganz zufrieden zu sein.

Wegen dem Alter der Tiere: Ich kann nur schätzen. Aber es sterben ungefähr gleich viele Tiere wie bei Myrmica rubra - viel mehr, als bei allen anderen Arten die ich halte. Für Arbeiterinnen der Art wird auf Ameisenwiki eine Lebenserwartung von 2 Jahre angegeben.

Zum Alter der Gyne kann ich keine Angaben machen.
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Re: Suche Ameisenart für Terrarium

Beitragvon marcloker » Montag 18. Januar 2016, 20:20

Ich habe mir was überlegt mit dem Nest.
Ich biete zumindest ein Ytong Nest mal an. Werde das Innenleben mit Erde bekleben, damit es etwas natürlicher für sie ist. Teile des Nestes wollte ich dann wieder mit Erde füllen, dann können sie buddeln wenn sie wollen.
Dann mal schauen wie sie es annehmen.

Ich habe in deinem Haltungsbericht gelesen, dass sie es nicht mögen wenn man eine Heizmatte vor das Nest klebt. Kannst du das noch bestätigen? Reicht es also Wärme in Form von Lampen reinzubringen? Oder doch eine Heizmatte vorm Nest?

Grüße
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Re: Suche Ameisenart für Terrarium

Beitragvon Reber » Montag 18. Januar 2016, 23:48

Ja, das ist keine schlechte Idee. Denk einfach daran, von Beginn weg an einen Scheibenmagneten einzubauen, denn je mehr Material sie zur Verfügung haben, desto mehr kleben sie an die Scheibe. :fettgrins:

Ja, Heitzmatte direkt an der Nestscheibe mögen sie garnicht, da ziehen sie sofort aus. Aber zum heizen der Anlage kannst du sie nützen. Oder eben eine Lampe.
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Re: Suche Ameisenart für Terrarium

Beitragvon marcloker » Dienstag 19. Januar 2016, 06:00

Hallo

So sieht mein gefertigtes Nest jetzt aus. Bis jetzt sind nur 2 Kammern leer die ich ihnen als Start geben wollte. Den Rest sollen und können sie selber graben. Habe ein Gemisch aus Lehm und Kokohum genommen. Mal sehen ob mein Plan soweit aufgeht später.
Ich bin ehrlich gesagt schon zufrieden, wenn sich zumindest auch nur ein kleiner Teil dort ansiedeln würde.

Mit dem Scheibenmagnet ist ne gute Idee. Aber was für einen kann man da nehmen? Die Dinger vom Aquarium sind ja wohl etwas groß. Ich brauch ja wenn etwas ganz kleines was auch durch die Gänge kann.

Ansonsten nimmt die Planung immer weiter Gestalt an. Werde aber wenn noch alles ausführlich in einem separaten Bericht schreiben wo ich auch meine Beobachtungen zur Art teilen werden.

Eine Sache gibt es noch über die ich noch nicht ganz sicher bin. Und zwar nutze ich ja ein altes Aquarium mit 100x50 Grundfläche und 60 cm höhe. Ich wollte 15 cm Bodengrund einfügen.
Oben drauf einen Deckel mit Löchern. Nun sagte mir gestern jemand das ich aufpassen müsste wegen Stickluft und ich eigentlich auch an der Seite Lüftungsschlitze einbauen sollte. Könnte das problematisch werden nur oben Löcher zu haben?
Ich dachte ansonsten einen kleinen Ventilator einzubauen und laufen zu lassen. Bei Antstore gibt es ja einen.
Oder ist das nicht so tragisch wegen dem Luftaustausch? Hat da jemand vielleicht Erfahrung drüber?

MfG Marc
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Re: Suche Ameisenart für Terrarium

Beitragvon Reber » Dienstag 19. Januar 2016, 12:45

So sieht mein gefertigtes Nest jetzt aus. Bis jetzt sind nur 2 Kammern leer die ich ihnen als Start geben wollte. Den Rest sollen und können sie selber graben. (...)
Ich bin ehrlich gesagt schon zufrieden, wenn sich zumindest auch nur ein kleiner Teil dort ansiedeln würde.


Dein erstes Nest? Ist sehr schön geworden! Ich denke, du hast den idealen Kompromiss zwischen Nesteinsicht und Naturnest gewählt. Die Tiere können selber graben - aber nur an den Scheiben. Die Befeuchtung ist dank dem Ytong einfach und es besteht nicht die Gefahr, dass Kammern einstürzen etc.
Ich bin sicher, dass sie dort zumindest ein Zweignest einrichten werden, Je weniger Möglichkeiten sie sonst im Terrarium finden, um sich einzugraben oder zu verstecken, desto eher ziehen sie in den Ytong.

Mit dem Scheibenmagnet ist ne gute Idee. Aber was für einen kann man da nehmen? Die Dinger vom Aquarium sind ja wohl etwas groß. Ich brauch ja wenn etwas ganz kleines was auch durch die Gänge kann.


Den kanst du leicht selber basteln. Sicher gibt es Geschäfte, die solche Magnetsets anbieten. Such im Netz nach Scheibenmagnet, oder kleinen "Supermagneten", dann wirst du fündig. Hier habe ich eine Bauanleitung gemacht.

Ansonsten nimmt die Planung immer weiter Gestalt an. Werde aber wenn noch alles ausführlich in einem separaten Bericht schreiben wo ich auch meine Beobachtungen zur Art teilen werden.


Das freut mich sehr! Ich bin schon gespannt, wie sich die Kleinen bei dir aufführen ;)

Nun sagte mir gestern jemand das ich aufpassen müsste wegen Stickluft und ich eigentlich auch an der Seite Lüftungsschlitze einbauen sollte. Könnte das problematisch werden nur oben Löcher zu haben?
Ich dachte ansonsten einen kleinen Ventilator einzubauen und laufen zu lassen. Bei Antstore gibt es ja einen.
Oder ist das nicht so tragisch wegen dem Luftaustausch? Hat da jemand vielleicht Erfahrung drüber?


Wegen der Luftzirkulation würde ich mir keine Sorgen machen. Es gibt unzählige Halter, die ihre Ameisen (und andere Tiere ich. z.B. Amphibien) in Aquarien oder baugleichen Glasarenen und Plastikbehältern, die nur eine kleine Lüftungsöffnung im Deckel haben, beherbergen.
Allenfalls kann wegen der Feuchtigkeit in Kombination mit der (wärme) Lampe Kondenswasser entstehen. Du kannst aber problemlos Lüften, oder das Aquarium offen halten, um das zu vermeiden, da die Art ja nicht am sauberen Glas hochklettern kann.
Am besten probierst du das Aquarium im "Leerlauf" mit allen Optionen aus, bevor du die Ameisen einsetzt.
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Re: Suche Ameisenart für Terrarium

Beitragvon Merkur » Dienstag 19. Januar 2016, 15:53

Betr. Belüftung ist es sinnvoll, sich zwei physikalische Prinzipien zu vergegenwärtigen:

1.) Das Problem ist, dass CO2 aus der Atmung von Ameisen und evtl. Bodenbakterien etc. bei ruhiger Luft sich am Boden anreichert und die Tiere ersticken kann. Ein Lüftungsgitter unten am Behälter schafft Abhilfe. Es muss nicht groß sein, aber bei einem 1m-Becken würde ich 2 Öffnungen vorsehen, durch die das CO2 abfließen kann.

2.) Warme Luft steigt auf und kann im Becken Luftströmungen bewirken, die das CO2 "mitreißen". Bei Belüftungsöffnungen im Deckel ist diese "Thermik" wohl fast überall dafür verantwortlich, dass die Terrarien funktionieren (meist wissen die Halter nichts davon! ;) ).
Warmluftströme können durch Heizsteine, Heizmatten unter dem Boden oder außen an Seitenwänden entstehen. Auch Wärmestrahler schaffen Warmluft, die von angestrahlten Objekten aufsteigt. Selbst die Aufstellung eines Terrariums mit einer Seite zur kühlen Wand und der anderen zum warmen Zimmer kann eine ungleiche Wärmeverteilung und damit einen Aufwärtsstrom verbrauchter Luft bewirken.
(Kleinsäuger erzeugen durch ihre Körperwärme aufsteigende Luftströme, die durch Öffnungen im Deckel die verbrauchte Luft abführen. Nur deshalb kann man solche Tiere in rundum geschlossenen Behältern halten, wenn nur oben "Luftlöcher" sind).
Einen kleinen Lüfter sollte man ggf. auf eine Öffnung im Deckel legen und die Luft nach außen saugen lassen. Frischluft sollte an einer entfernteren Öffnung zuströmen können. Auch das schafft genügend Luftbewegung um die Ansammlung von CO2 am Boden zu verhindern.

MfG,
Merkur
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