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Messor und Ytong zerfressen.

BeitragVerfasst: Mittwoch 10. Februar 2016, 21:50
von marcloker
Guten Tag

Ich habe eine Frage bezüglich der Messor Arten.
Ich habe jetzt des öfteren gelesen und gehört das diese das Ytong Nest zerfressen sollen.

Ist das nur wenn das Nest zu klein wird, oder machen sie das auch einfach so? Ist das wirklich so gravierend?
Gibt es vielleicht eine Messorart die das nicht so extrem macht?

Grüße, Marc

Re: Messor und Ytong zerfressen.

BeitragVerfasst: Mittwoch 10. Februar 2016, 21:54
von Colophonius
Hallo,

ich habe es hier ein wenig näher beschrieben. Platzmangel würde ich hier eher ausschließen.

Re: Messor und Ytong zerfressen.

BeitragVerfasst: Donnerstag 11. Februar 2016, 06:52
von Boro
Hallo marcloker!
Gut möglich, dass Platzmangel bzw. das starke Ansteigen der Populationsgröße eine Rolle spielen. Ich kann nur aus der eigenen Erfahrung sprechen, die Nagetätigkeit hat jedenfalls ein größeres Ausmaß erreicht, zuletzt wurde der Wassertank angenagt, wodurch die Möglichkeit zur Befeuchtung großer Nestteile wegen Überschwemmungsgfahr ausfiel. Das Nest blieb dann staubtrocken, es wurde nur mehr Feuchtigkeit von außen gesprüht. M. barbarus hat die Trockenheit auch vertragen und die Bevölkerungsexplosion nahm ihren Lauf. Derzeit haben wir M. structor, da fällt die "Beißaktivität" offensichtlich geringer aus.
Ich weiß es nicht, aber vielleicht hält ein Gipsnest mehr aus.....
L.G.

Re: Messor und Ytong zerfressen.

BeitragVerfasst: Donnerstag 11. Februar 2016, 08:45
von Reber
Gipsnester halten - zumindest wenn sie dauernd feucht gehalten werden nicht mehr aus als Ytong. Bei mir haben sogar Myrmica cf. rubra Gänge in Gipsnester genagt (Richtung Wassertank).

Sowohl Gips als auch Ytong werden mit der Zeit porös bzw. weich.

Der unter anderem im Ameisenforum angekündigte versuch, die Kammern im Ytong mit Fugenkleber auszustreichen, klingt für mich sehr überzeugend. Der Kleber bleibt auch bei Feuchtigkeit "steinhart" - auch nach langer Zeit! Ich verwende ihn zwar erst kürzlich bei Ameisen und nur um für den Arenaboden. Aber in den ständig feuchten Pfeilgiftfroschterrarien tat und tut er gute Dienste als Rückwand!

Re: Messor und Ytong zerfressen.

BeitragVerfasst: Donnerstag 11. Februar 2016, 09:01
von Trailandstreet
Die Amis und Kanadier zB bauen gerne ganze Nester aus Fliesen-Fugenmasse. Dort ist offenbar die Gips- und Ytongtaktik nicht so verbreitet.
Der Vollständigkeit halber muss ich noch sagen, dass das Nest meiner Messor noch innen mit Gips ausgestrichen ist. Zum einen, um die Poren etwas zu minimieren und zum andern, um eine etwas härtere Schicht darüber zu legen.

Re: Messor und Ytong zerfressen.

BeitragVerfasst: Donnerstag 11. Februar 2016, 12:42
von fehlfarbe
Bei mir haben sie auch recht früh angefangen, sich durch den Ytong in den Wassertank zu knabbern. Als ich den Wassertank mit Gips ausgegossen habe, wurde der auch sehr schnell wieder zerfressen. Gipsnester wurden bei mir sogar von Lasius flavus und Lasius niger zerfressen. Als ich die Messor dann in ein neues Nest aus Dentalgips umgesiedelt habe, wurde komischerweise nichts mehr angeknabbert, aber eventuell lag es auch nur an der Größe des Nests. Fugenmasse / Fließenkleber haben sie, so weit ich mich erinnere, aber nie zerknabbert.

Re: Messor und Ytong zerfressen.

BeitragVerfasst: Donnerstag 11. Februar 2016, 19:03
von marcloker
Hallo

Mein geplantes Ytong Nest sieht so aus.

Ein 60x30x30 Aquarium mit 3 Seiten mit Ytong. Jede Seite einzeln anschließbar über einen Schlauch.
Auf dem Aquarium wollte ich nachher einfach eine Glasscheibe mit Gazelöchern legen. So sollte ein möglicher Ausbruch verhindert werden falls sich die Ameinsen durch den Ytong beißen.

Kann man das eigentlich irgendwie abschätzen wie lange so ein Nest "leben" würde? Würden die nur Löcher hier und da reinbeißen, oder es zu Staub zerbröseln bis sie nicht mehr drin leben können?
Wenn man z.B. sagen könnte, von der Größe her und dem zu erwarteten Beißverhalten hätte ich die nächsten 3 oder 4 Jahre ruhe, dann könnte ich damit gut leben.

Re: Messor und Ytong zerfressen.

BeitragVerfasst: Freitag 12. Februar 2016, 13:15
von Colophonius
Hallo,

dass sie es "zu Staub zerbröseln" halte ich für eher unwahrscheinlich. Die Ameisen wollen das Nest erweitern und nicht zerstören. Ein oft beobachtetes (von verschiedenen Haltern so berichtet) Phänomen ist, dass die Ameisen sich bis zur Glasscheibe durchbeißen und dann dort selbst Kammern anlegen.

Je nach Art sollte das Nest wohl drei Jahre reichen können.