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H. Wagner zur Systematik der Gattung Tetramorium

BeitragVerfasst: Samstag 25. Februar 2017, 10:56
von Merkur
Herbert Christian Wagner, Verfasser von „Die Ameisen Kärntens. Verbreitung, Biologie, Ökologie und Gefährdung“ (2014, siehe Besprechung hier) hat am 10. Feb. 2017 bei der Entomologischen Gesellschaft Zürich über seine “Taxonomische Revision der Rasenameisen des Tetramorium caespitum/impurum-Komplexes“ vorgetragen.
Das Protokoll des Vortrages ist hier nachzulesen.
Die Revision ist Inhalt der Doktorarbeit von Herrn Wagner.
Im Protokoll findet sich auch ein Link zur Video-Aufzeichnung des Vortrages.

Der T. caespitum/impurum-Komplex umfasst danach nun 10 Arten, von denen noch nicht alle formal beschrieben und benannt sind, neben mindestens drei weiteren Tetramorium-Artenkomplexen in Europa.
Man erkennt, wie schwierig und aufwändig die Identifizierung der Arten geworden ist, doch ohne diesen Aufwand ist wohl jede Benennung einer Art als T. caespitum oder T. impurum mit einem beträchtlichen Unsicherheitsfaktor behaftet. Vergleiche etwa zwischen zwei als Tetramorium cf. impurum gehaltenen Völkern sind daher nicht zuverlässig möglich, denn es könnte sich um Angehörige zweier verschiedener Arten handeln!

H. Wagner ist Doktorand an der Uni Innsbruck. https://www.uibk.ac.at/ecology/staff/persons/wagner.html.en
Beeindruckend ist seine bereits umfangreiche Publikationsliste!

MfG,
Merkur

Re: H. Wagner zur Systematik der Gattung Tetramorium

BeitragVerfasst: Sonntag 26. Februar 2017, 22:48
von Reber
Danke für den Hinweis! Es lohnt sich, den Vortrag anzuhören! Das schwierige Thema wird anschaulich und auf sympathische Art rüber gebracht, inklusive einigen Ratschlägen, die auch Ameisenfreunden aus den Foren als Bestimmungshinweis dienen können.

Re: H. Wagner zur Systematik der Gattung Tetramorium

BeitragVerfasst: Montag 27. Februar 2017, 11:05
von Anon
OT, kleiner Tipp: Auf der von Reber verlinkten Seite befindet sich (u.a.) auch die Verknüpfung zu folgendem Vortrag:

Blutsauger im Ameisennest – Ein Ausflug in eine exotische Laufkäferwelt (Carabidae: Paussinae)

Ein hochinteressanter Bericht aus der Praxis eines Feldforschers! Nach einer umfangreichen Einleitung kommt Prof. Dr. Peter Nagel ab Minute 51:28 zum eigentlichen Thema.

Sie besitzen bizarre Fühler, sie wehren sich gegen Fressfeinde auf die selbe Weise wie unsere Bombardierkäfer und sie sind Parasiten, die sich den Zugang zu Ameisennestern durch chemische und akustische Mimikry erschleichen: Die seltenen, hauptsächlich in den Tropen verbreiteten, myrmekophilen Fühlerkäfer weisen ein Panoptikum von Phänomenen auf, die wir gerade erst zu verstehen lernen.


http://www.video.ethz.ch/speakers/egz/2 ... 5d97e.html