Hallo Ameiserich, willkommen im Portal!
Ich als Laie (ich hoffe es melden sich noch Experten, die mein Trivialwissen ausführen ggf. korrigieren können) habe, wenn ich in der Fachliteratur blättere, ja den Eindruck, dass
Ameisen regelrecht aus Drüsen bestehen - und zwar nicht nur die Drüsenameisen (Dolichoderinen).
Drüsen können bei Insekten ganz unterschiedliche Sekrete bilden: Spurenpheromone, Haftsekret, Gift, Wachs, Seide... - und eben auch Futtersaft.
Arbeiterinnen der gut erforschten Honigbiene (Apis mellifera) verfügen über sogenannte Futtersaftdrüsen oder Brutfutterdrüsen (Hypopharynxdrüsen).
Diese sind besonders bei den jungen Bienen, den sogenannten "Ammenbienen" (6.-12. Tag) entfaltet und produzieren in dieser Zeit besagten Futtersaft (dieser enthält Vitamine, Eiweisse, Fette und Mineralstoffe). Dieser Saft wird je nach Bedarf durch Sekrete aus den Mandibeldrüsen und der Honigblase ergänzt. Die Arbeiterinnenbrut wird während der ersten dreienhalb Tage mit Futtersaft versorgt, danach mit Pollen und Honig. Larven aus denen Königinnen werden sollen, erhalten einen speziellen Futtersaft (Gelée Royale) der sich aus dem klaren Futtersaft und einem weissen Sekret der Mandibeldrüse zusammensetzt.
Die weniger gut erforschten Ameisen (alle Arten??) verfügen ebenfalls über solche Futtersaftdrüsen im Kopf, die Futtersäfte dienen zur Ernährung der Königin und der Larven. Diese Säfte gewinnen die Ameisen direkt aus verdauter Nahrung oder dem Fettkörper. Diese Futtersäfte spielen vermutlich auch eine Rolle, bei der Aufzucht von Geschlechtstieren.
Leider nicht sehr konkrete Antworten, ich weiss. Hoffe es hilft dir trotzdem schon mal etwas weiter...
Literatur:
- Lehrbuch der Entomologie (Teil 1 und 2), K. Dettner, W. Peters, S. 29 - 47 und S. 485
- Das schweizerische Bienenbuch (Band 2, Biologie der Honigbiene), S. 30 und 39
- Die Ameisen: Biologie und Verhalten, W. Kirchner S. 45 - 47