Erfahrungen: Pleometrotische Gründung bei Lasius niger

Hier können allgemeine Fragen zum Thema Ameisen, sowie zu europäischen Ameisenarten gestellt werden.

Erfahrungen: Pleometrotische Gründung bei Lasius niger

Beitragvon chrizzy » Dienstag 22. April 2014, 08:22

Hallo,

rein interessehalber: Gibt es hier Ameisenhalter, die bei Lasius niger bereits Koloniegründungen in Pleometrose versucht haben?

Konntet ihr große Vorteile gegenüber Völkern feststellen, die von nur einer Königin alleine gegründet wurden?


Ein "Versuch" von mir aus unerfahreneren Zeiten (leider keine genaue Dokumentation) mit 4 oder 5 Königinnen in einem Reagenzglas endete zwar mit einer beachtlichen Menge Brut - aber leider auch mit dem Tod aller beteiligter Königinnen einige Tage nach Auftreten der ersten Arbeiterinnen. Die Kämpfe selbst konnte ich nicht beobachten.
Die überlebenden Ameisen wurden von mir nicht großartig weiterbeobachtet.

Gibt es von eurer Seite dazu Beobachtungen oder kleine Versuche?

lg, chrizzy
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Re: Erfahrungen: Pleometrotische Gründung bei Lasius niger

Beitragvon Colophonius » Dienstag 22. April 2014, 10:13

Hallo,

wie man meinem Haltungsbericht (ausführliche Entwicklungsbeschreibung im AF) entnehmen kann, habe ich eine meiner drei Lasius niger-Kolonien in Pleometrose gründen lassen und zwar mit drei Gynen.
Die Bedingungen waren eigentlich immer sehr ähnlich, die Pleometrose-Gynen waren aber aus einem etwas späteren und kleineren Schwarmflug.

Bei der Pleometrose-Kolonie handelt es sich um Kolonie C.
Meine Beobachtungen:
Kolonie C warf beim Schlupf der ersten Pygmäen eine der drei Gynen aus dem Nest. Insgesamt entwickelte sich die Kolonie langsam, ich habe den Verdacht, dass die Gynen teilweise die Brut aufgefressen haben. Sie gingen mit nur vier Arbeiterinnen in die Winterruhe.



Das erste, was nach der Winterruhe geschah, war, dass Kolonie C eine zweite Gyne aus dem Nest warf. Ich habe diese aufgesammelt und in einem Reagenzglasnest mit etwas Honig in eine Schublade gelegt. Die Gyne legte keine neuen Eier und starb relativ bald.


Bei mir hat also eine Gyne überlebt, allerdings sieht man am Arbeiterinnenstand, dass sich zumindest bei mir die Pleometrose nicht gelohnt hat.

1. Kolonie A [Anm: gepushed]
:k: : wohlauf
:aa: : etwa 50-60
Brut: mindestens 50 Puppen, ein riesiger Berg Eier und einige Larven (jedoch schwer zu erkennen, da im "Loch")

2. Kolonie B [Anm: „natürlich“]
:k: : wohlauf
:aa: : etwa 20
Brut: reichlich in allen Stadien.

3. Kolonie C [Anm: Pleometrose]
:kk: : nur noch eine, wohlauf.
:aa: : etwa 15
Brut: weniger als in Kolonie B, aber dennoch in allen Stadien vorhanden.
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Colophonius
 

Re: Erfahrungen: Pleometrotische Gründung bei Lasius niger

Beitragvon meth_576 » Mittwoch 23. April 2014, 11:56

Hey,

ich habe letztes Jahr eine Gründung in Pleometrose durchgeführt (6 Gynen). Es wurde extrem viel Brut aufgezogen allerdings fingen mit den ersten Pygmäen erbitterte Kämpfe an. In der Folge mussten 5 Gynen und viele Pygmäen das Leben lassen.
Es war definitiv ein Vorteil im Vergleich zu allein Gründenden Gynen ersichtlich. Viel Brut und etwa 30 Pygmäen

Ich werde es auf jeden Fall nicht wieder versuchen. Willst du trotzdem eine Kolonie schnell groß bekommen dann lass doch die Gynen in Pleometrose gründen und entferne nach auftreten der ersten Puppen (oder kurz vor dem Schlüpfen der ersten Pygmäen) alle bis auf eine Gyne. Die restlichen kannst du mit Honigwasser füttern wenn sie dir Leid tun. Sie werden einen erneuten Gründungsversuch starten (zumindest war es bei meinen Lasius flavus der Fall).

Hoffe das hilft dir weiter.

Schöne Grüße
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meth_576
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