Ameisenart die im Wald haust. [Lasius cf. fuliginosus]

Bestimmungsanfragen

Ameisenart die im Wald haust. [Lasius cf. fuliginosus]

Beitragvon Xeras » Sonntag 29. Juni 2014, 08:56

Ameisenart gesucht, die im Wald haust.

Hallo liebe Ameisengemeinde ,
ich wollte schon seit Wochen hier mal Fragen aber die Zeit ist immer so knapp.
Auf den Streifzügen durch die Wälder stoß ich immer wieder auf eine schwarze Ameisenart bei der ich recht ratlos bin.
In der Lübecker Region ( Breitengrad 53,86 ) hab ich eine große Kolonie in einem Nadelwald gefunden. Sie bilden lange Wege in viele Richtungen die stark befüllt sind , in beide Richtungen. Meist führen die Wege zu den Nadelbäumen. Baum hoch , Gaster leer , Baum runter , Gaster voll. Schwarze Schuppenameise , ca. 5 - 7 mm groß , Kopf recht groß nicht breiter als der Gaster aber recht ähnlich von der Breite. Scheint monomorph zu sein , ich habe zumindest keine starken Unterschiede erkannt oder keine Majorarbeiterinn gesichtet. in Pansdof Region ( Breitengrad:53.98 ) auch auf Laubbäumen gesichtet. Näster scheinen in der Erde zu liegen da keinerlei Haufen oder ähnliches zu sehen war. Vielleicht auch im Holz. Letzes Jahr ( ca. Mai ) konnte ich in Pansdorf beobachten wie an einem alten Holzstumpf ( ca. 1,50 m hoch ) der stark besonnen war , richtig was los war und auch viele Geschlechtstiere mit Flügel zu sehen waren. Dieses Jahr ist leider so einiges an Gebüsch dazu gewachsen und wirft nun Schatten auf den Stumpf dem entsprechend war fast nix los an dieser Stelle. Ich selber tippe auf eine Camponotus Art da die Formica Arten Aufgrund der Bewegung ( sehr gemächlich und fliesend ) ausgeschlossen werden können.. Ich selber halte Camponotus herculeanus und die gesichtete Art hat kaum Ähnlichkeit mit der von mir gehaltenen Art. Vielleicht schwanken auch die Färbungen so stark dass ich irre geleitet bin. Ich weiß , ohne Fotos ist es schwer etwas zu sagen. Ich erhoffe mir auch nur ein kleinen schupser in die richtige Richtung auf der Suche die sich seit dem zerflücktem Ameisenforum , bei den die Fotos zu großen Teil fehlen , sehr schwer gestaltet. Ich danke für Hilfe im Voraus.

MfG Xeras
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Re: Ameisenart gesucht die im Wald haust.

Beitragvon Merkur » Sonntag 29. Juni 2014, 09:03

Hallo Xeras,

Klick' mal hier drauf:
Deine Beschreibung passt recht gut dazu. Weitere Bilder findest Du sicher mit der Suchfunktion auch noch im AF und in anderen Foren.
Und natürlich auch hier im AP, z. B.: http://www.ameisenportal.eu/viewtopic.php?f=46&t=342&p=2067&hilit=fuliginosus#p2066

MfG,
Merkur
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Re: Ameisenart gesucht die im Wald haust.

Beitragvon Xeras » Sonntag 29. Juni 2014, 09:40

Hey Merkur ,
Danke für die schnelle Antwort :).



Anhand der neuen Informationen ( und den Fotos von fehlfarbe :) . ) werde ich sobald Möglich losziehen und ein paar Sachen testen. Ich hatte mich schon gefragt warum dieses Volk in Lübeck so stark vertreten war obwohl rundherum ( Radius 200 - 400 Meter ) mehrere Haufen der Formica sensu stricto zu finden waren. Ich werde auch die genau Meteranzahl des am nähsten liegenden Haufen messen. Freue mich wie ein kleines Kind :) :) :).

Ich kam auf dem Weg der Bestimmung einfach nicht mehr weiter.

MfG Xeras
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Re: Ameisenart gesucht die im Wald haust.

Beitragvon Boro » Sonntag 29. Juni 2014, 13:11

Lasius fuliginosus ist eine der wenigen Arten, die Waldameisen strikt auf Abstand halten können. Auf Grund spezieller Sekrete sind sie in der Lage, ihr Territorium sogar in jenes von Waldameisen ausdehen zu können. Das Mandibeldrüsensekret Dendrolasin und das Dufour-Drüsensekret Undekan wirken als Kampfstoffe auf Gegener extrem abstoßend (siehe SEIFERT Seite 293).
lg
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Re: Ameisenart gesucht die im Wald haust.

Beitragvon Trailandstreet » Dienstag 1. Juli 2014, 11:51

Boro hat geschrieben:Lasius fuliginosus ist eine der wenigen Arten, die Waldameisen strikt auf Abstand halten können. Auf Grund spezieller Sekrete sind sie in der Lage, ihr Territorium sogar in jenes von Waldameisen ausdehen zu können. Das Mandibeldrüsensekret Dendrolasin und das Dufour-Drüsensekret Undekan wirken als Kampfstoffe auf Gegener extrem abstoßend (siehe SEIFERT Seite 293).
lg

wenn ich mich recht erinnere, ist im SEIFERT ein Fall bzw Versuch beschrieben, in dem einige Arbeiterinnen (ich denke, es waren um die 100) von L. fuliginosus in ein Waldameisennest (f. rufa oder polyctena) gesetzt wurden udn darauf hin die Waldameisen samt Königin ausgezogen sind.

wäre doch eine minimalinvasive Form der Umsiedlung :ironie:
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Re: Ameisenart gesucht, die im Wald haust.

Beitragvon Xeras » Mittwoch 2. Juli 2014, 07:03

Hey ihr lieben ,
was Boro da erwähnt hat ist genau das was mich so neugierig gemacht hat nachdem ich es bei A-Wiki nachgelesen hatte. Leider war es an den Tag recht dunkel ( bewölkt ) und ich konnte leider keine Beobachtungen machen. Aber es ist die Lasius fuliginosus , das freut mich sehr außer dass sie anscheinend so spät den Schwarmflug. Es wird eine spannende Gynen Jagd , vor allem weil es ja über 2 Stationen der parasitären Gründung geht.

MfG Xeras
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Re: Ameisenart gesucht, die im Wald haust.

Beitragvon Merkur » Mittwoch 2. Juli 2014, 08:53

Lasius fuliginosus schwärmt laut Seifert (2007), aber auch nach eigenen Beobachtungen, von Ende Mai durchgehend bis Mitte September, wobei ein größeres Volk unzählige Gynen (und Männchen) entlässt. - Das zeigt schon an, dass die Koloniegründung nur äußerst selten gelingt; andernfalls wäre das Verbreitungsgebiet der Art von L. fuliginosus überschwemmt! :D
Die natürliche Koloniegründung wird man nicht so einfach verfolgen können. Aber es gibt in mehreren Foren Berichte über künstliche Koloniegründung, Gyne plus Kokons von möglichen Wirtsarten. Sogar mit Lasius niger soll es eine Weile gut gehen.

MfG,
Merkur
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