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Ich weiss, die Vermutung hatte ich diesen Monat bereits einmal - und ich lag voll daneben
Kann jemand die Gyne bestimmen?

Fundort: Heitenried (25km südwestlich von Bern), Auenlandschaft umgeben von bewaldeten Sandsteinfelsen, ca. 750 m ü. M.
Zeit: ca. 19.15 Uhr
Grösse: ca. 8mm (geschätzt)
Farbe: braun/rötlich

Hallo,

Es ist zu 100% eine sozialparasitäre Lasius Gyne. Welche Art genau weiß ich auch nicht so richtig. Ich tendiere zu Lasius umbratus bin mir da aber nicht so sicher. Sie braucht unbedingt eine Wirtskolonie um zu überleben. Entweder du lässt sie frei oder setzt sie zu einer Weisellosen Kolonie was aber sehr riskant wäre.

oder schnell ein paar Puppen von Lasius niger zugeben und bis zum schlupf mit Honig und Wasser füttern

MfG Xeras

Keine Sorge, ich habe das Tier nach dem Fototermin wieder freigelassen!

Hallo Reber,

Auch ich halte das für die Gyne einer parasitisch gründenden Lasius-Art. Ein "altes" Bestimmungsmerkmal ist die Breite des Kopfes: +/- breiter als der Thorax.
Allerdings traue ich mich nicht, eine Artangabe zu machen. Hoffen wir mal auf Boro....
MfG,
Merkur

Nun, ich finde das gute Bild aus meiner Sammlung momentan nicht, das im Ameisenbuch über Kärnten abgebildet ist. Es ist ein Dilemma, aber ich habe noch nie eine Datei mit Abbildungen lebender Objekter aller Lasius-Arten gefunden und die ansonsten ausgezeichnete Sammlung der zwar ausgebleichten u. geschrumpften Exemplare im AntWeb hinterlässt Zweifel: http://www.antweb.org/bigPicture.do?nam ... d&number=1 und hier: http://www.antweb.org/bigPicture.do?nam ... d&number=1 Bei der ersten Abb. ist der Kopf breiter als der Thorax, bei der zweiten eher schmäler.
In solchen Fällen verlasse ich mich lieber auf relative Bestimmungsmerkmale, wie Nestbau, Aggressionsverhalten, Interaktion (intra- u. interspezifisch) usw.: SEIFERT (S. 282) erwähnt ausdrücklich die Eigenschaft dealater, begatteter Gynen im Zuge der Suche nach einem Wirtsnest eine Lasius-Arbeiterin im Vorfeld zu ergreifen, sie zu töten und sich mit deren oberflächlichen Duftstoffen "einzureiben". Die zerbissene Arbeiterin wird dann noch eine Zeit lang herumgetragen. Diese Strategie wird das Eindringen in das Wirtsnest der getöteten Arbeiterin sicher erleichtern.
Ich hab leider nur alte Bilder eines solchen Exemplars gefunden, sie wurden noch mit einer Bridge-Kamera aufgenommen. Das abgebildete Tier hatter vorher eine getötete Arbeiterin zw. den Mandibeln.
Ich würde daher sagen Lasius cf. umbratus!