Bevor wir hier wieder beim Punkt Null anfangen:Zum Thema Überwinterung von Ameisen gibt es eine seit 2005 „gereifte“ Darstellung, die sehr viele Aspekte anspricht:
http://ameisenwiki.de/index.php/Winterruhe Eine Einteilung der verschiedenen Formen von Winterruhe nach Kipyatkov hat DmdM ins AWiki eingebracht:
http://ameisenwiki.de/index.php/Winterr ... hreszyklusZum Auslassen der Winterruhe siehe:
http://ameisenwiki.de/index.php/Winterr ... Winterruhe Von der Waldameisen-Art Formica aquilonia wurden im Herbst im Freiland gesammelte Arbeiterinnen bei +1 und +7 °C überwintert. Es stellte sich heraus, dass in der Gruppe der wärmer überwinterten Tiere der Fettkörperschwund größer war (wegen höherem Energiebedarf) und die Sterblichkeit höher lag als in der Vergleichsgruppe.
- (Zitat aus:
J. Sorvari, M.-K. Haatanen, S.-R. Vesterlund 2011: Combined effects of overwintering temperature and habitat degradation on the survival of boreal wood ant; J Insect Conserv (2011) 15:727–731 )
Aus der Gruppe
Sorvari und Haatanen liegen also bereits frühere Befunde mit vergleichbarem Ergebnis vor (Verbrauch von Reserven bei höherer Temperatur größer).
Man muss sich vor allem davor hüten, alle Ameisen über einen Kamm zu scheren! Die riesige Artenzahl mit jeweils Anpassungen an Klimazonen (im Großen) und Mikroklima (im Kleinen) hat schon ihre Gründe! Wobei diese nicht nur in Klimafaktoren zu suchen sind.
Von
Kipyatkov ist hier eine
Publikationsliste zu finden, alles auf Englisch:
http://www.myrmecofourmis.com/forum/vie ... =18#p78283 Darunter auch: Kipyatkov (2004)_Effect of Temperature on Rearing of the First Brood by the Founder Females of the Ant
Lasius niger Latitude-Dependent Variability of the Response Norm.pdf (118.07 Kio)
http://www.myrmecofourmis.com/forum/viewtopic.php?t=18 Man sieht zumindest, welch komplexe Wirkungsbeziehungen vorliegen (und nur sehr bruchstückhaft erforscht sind).
Aus meiner langen Kenntnis dieser Komplexität, die zu erforschen selbst für mehrere große Forschergruppen (geschweige denn für einen einzelnen Forscher) kaum möglich ist, ziehe ich immer wieder den Schluss, dass es für die Haltung am besten ist, die
Temperatur- und sonstigen Bedingungen möglichst an die natürlichen Gegebenheiten anzupassen. (Natürlich muss man diese Bedingungen für den
jeweiligen Herkunftsort der Ameisen gut kennen).
MfG,
Merkur