Farbpolymorphismus in F. rufa

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Farbpolymorphismus in F. rufa

Beitragvon Meve » Samstag 1. Juli 2017, 18:42

Hallo zusammen,

wer sich schonmal eine größere Anzahl an Formica rufa angeschaut hat, dem ist vielleicht aufgefallen, dass die Tiere nicht alle gleich aussehen.
Hier ist eine neue Studie darüber:

https://www.eje.cz/artkey/eje-201701-00 ... ar_and.php
Erfreulicherweise scheint sie frei zugänglich zu sein.

Viel Spaß
Meve
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Meve
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Re: Farbpolymorphismus in F. rufa

Beitragvon Merkur » Samstag 1. Juli 2017, 19:22

Man kann nicht so viel lesen, wie neuerdings über Ameisen publiziert wird! :roll: - Das Abstract listet +/- Bekanntes. Im Literaturverzeichnis fehlen mir Arbeiten von B. Seifert über diverse Hybridisierungen zwischen den Formica-Arten, u. a. zwischen rufa und polyctena oder aquilonia. Ob so etwas auch in Finnland eine Rolle spielt? - Dies ist keine negative Kritik an der Arbeit; ich möchte nur daran erinnern, dass auch hierin eine Ursache für den Farbpolymorphismus liegen kann.

Zitiert wird eine weitere Arbeit: http://www.sciencedirect.com/science/ar ... 0X16304915
Skaldina O. & Sorvari J. 2017: Red wood ant colouration as an ecological indicator for the level of disturbance in managed coniferous forests. - Ecol. Indic. 72: 444-451
Die Zergliederung von ehemals großflächig homogenen Forsten in Mitteleuropa bringt die Bewohner von (sonnigen) Waldrändern und dem dunkleren Waldinneren einander näher, was als eine der Ursachen für Hybridisierung betrachtet wird.

MfG,
Merkur
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Re: Farbpolymorphismus in F. rufa

Beitragvon Boro » Sonntag 2. Juli 2017, 07:52

Bekannt sind vor allem die Farbunterschiede zwischen kleinen und großen Individuen der gleichen Nestpopulation, die auch in der angesprochenen Arbeit erwähnt werden. Für die Bestimmung auf Artniveau ist die oberflächliche Färbung meiner Erfahrung nach weniger geeignet. Gößwald legt bei seinen Bestimmungstabellen neben der Behaarung aber auch auf die Färbung einzelner Körperpartien wert [Gößwald K.(2012): Die Waldameise. Biologie, Ökologie und forstliche Nutzung. Sonderausgabe in einem Band)].
In einzelnen Fällen können Farbmerkmale erheblich von Durchschnittswerten abweichen: viewtopic.php?f=48&t=433&p=7961&hilit=Farbvarianten#p7961, letzter Beitrag. Auch bei F. pratensis konnte ich diese Farbunterschiede feststellen, sowohl bei den Arbeiterinnen als auch bei den Gynen: viewtopic.php?f=48&t=426&p=2626&hilit=Farbvarianten#p2626
Bei den erwähnten "bunten" Arten von Serviformica kommen ebenfalls deutliche Farbunterschiede vor: Es gibt ganze Populationen, deren Mesosoma weitgehend oder gänzlich rot gefärbt ist, bei anderen wieder gibt es den oben erwähnten Unterschied zwischen kleinen und großen Individuen des selben Volkes. In den letzten Jahren ist mir wiederholt aufgefallen, dass es bei Formica fuscocinerea zwei Farbmorphen gibt: Die weit verbreitete aschgrau/silbrige Form und jene,die über den ganzen Körper verteilt rötliche Farbmuster aufweist. Diese Farbmorphe wird auch bei Seifert beschrieben. Hier haben wir beide Farbmorphen aus der gleichen Population abgebildet: viewtopic.php?f=48&t=237&p=4691&hilit=Formica+fuscocinerea#p4691 Bei den rötlichen Individuen handelt es sich nicht um Jungtiere, denn diese sind hellgrau.
L.G.
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Boro
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