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Museomics?

BeitragVerfasst: Donnerstag 3. September 2020, 11:10
von Merkur
Wieso reimt sich das nur auf „Comics“? (Scherzhafte Assoziation :D )

Im Myrmecological News Blog vom 19./20. 08.2020 liest man: "Small specimens provide big data – using Pheidole ants for museomics". (Kleine Exemplare liefern große Daten – Wie man Pheidole-Ameisen für Museomik nutzen kann).

Der Beitrag bezieht sich auf einen Artikel in der Zeitschrift „Myrmecological News“ mit dem Titel „Revisiting museum collections in the genomic era: potential of MIG-seq for retrieving phylogenetic information from aged minute dry specimens of ants (Hymenoptera: Formicidae) and other small organisms“. Es geht darum, wie man mit einer neuen Sequenzierungstechnik das Genom auch kleiner, alter und ausgetrockneter Ameisen und anderer Insekten aus Museumssammlungen analysieren kann. Die DNA solcher Exemplare ist über die Jahre oft beschädigt. Mit der Technik lassen sich Stammbäume rekonstruieren, hier am Beispiel von Pheidole-Arten. Einzelheiten führen hier zu weit; Fachleute müssen sich ohnehin mit der Originalarbeit auseinandersetzen.

Mir fiel nur der neue Begriff „Museomics“ auf, dem man nun vielleicht öfter begegnen wird. Man kennt u.a. die „Genomics“ und „Proteomics“.
Genomics (Genomik) ist ein neuer Wissenschaftszweig, der sich mit der Erfassung und Analyse aller DNA-Sequenzen eines Genoms beschäftigt. Dieser Quelle sind auch die folgenden Definitionen entnommen:
Proteomics (Proteomik): Neuer Forschungszweig, der sich mit der Untersuchung der Funktionen aller Proteine eines Organismus beschäftigt.
Metabolomics (Metabolomik): Ebenfalls ein neuer Forschungszweig, der den gesamten Stoffwechsel in Zellen und Geweben untersucht.
Die Wissenschaft überrascht immer wieder mit neuen Wortschöpfungen. Die „Museomik“ passt nach meinem Gefühl irgendwie nicht ganz in die Reihe der bisherigen „-omics“.
Aber vielleicht gibt‘s dann bald auch noch die „Ökolomics“, „Etholomics“, „Eusoziolomics“, wer weiß? ;)
MfG,
Merkur