Es gibt ein paar neue Informationen:
Aufenthaltsort unbekannt: Mallorca fahndet nach fünf Mangusten /
http://www.mallorcazeitung.es/tiere/201 ... 48270.htmlTextauszüge aus dem Artikel:
[..] Werden sie nicht gefangen oder überfahren, dann sind die Mangusten wohl gekommen, um zu bleiben.Das wäre tatsächlich eine Katastrophe, vor allem für Mallorcas endemische Tierarten: zum Beispiel für den Balearischen Sturmtaucher, Europas gefährdetsten Seevogel, der in Bodenhöhlen an der Küste brütet. Oder für regionale Unterarten von Singvögeln wie Grasmücken, Goldhähnchen und Blaumeisen. Oder für die Geburtshelferkröter Ferreret, die zurückgezogen in den Tramuntana-Schluchten lebt und immer wieder kurz vor dem Aussterben steht. Und für die Balearen-Eidechse, die die von den Römern eingeschleppten Raubtiere (Ratten und Katzen) nur deshalb überlebt hat, weil die Eindringlinge damals nicht nach Cabrera und Dragonera vorgedrungen sind. Alle diese nur auf den Balearen heimischen Tiere haben genau die richtige Größe, um einer Manguste den Bauch zu füllen.
Joan Mayol ist deswegen ziemlich verzweifelt. Der Leiter der balearischen Artenschutzbehörde steht kurz vor der Pensionierung und hat in den vergangenen 30 Jahren mit ansehen müssen, wie immer mehr Wildtiere als Haustiere nach Mallorca gebracht wurden. Je höher der Wohlstand und je internationaler die Bevölkerung, desto ausgefallener die Haustiere. „Exoten sind in Mode", sagt er resigniert. Viele büchsen aus, weil die Besitzer zu nachlässig oder unerfahren sind. Manche Tierliebhaber sterben oder ziehen weg oder lassen die Tiere absichtlich frei – immer mit denselben Folgen: „Dann haben wir die Viecher am Hals."
Auch Mayols Artenschutz-Truppe, das Konsortium zum Erhalt der Balearischen Fauna (COFIB), kann davon ein Lied singen: Mehr als 20 fremde Tierarten haben sich mittlerweile auf Mallorca breitgemacht, dazu gehören Asiatische Hornissen, Halsbandsittiche, Hufeisennattern, Amerikanische Sumpfkrebse, Karpfen, Prozessionsspinnerraupen, Waschbären, Nasenbären und jetzt auch Mangusten. [..]
[..] Derzeit durchforstet die Truppe vor allem das Umland von Sant Jordi, denn die Mangusten haben oberste Priorität. Je mehr Zeit verstreicht, desto geringer ist die Wahrscheinlichkeit, die Tiere zu finden. 18 Käfigfallen mit „Lebendfleischködern", so Ramos, sprich Mäusen, haben die Tierfahnder aufgestellt – bis jetzt ohne Erfolg. „Wir haben keine Ahnung, wo sie sein könnten", sagt Ramos. Er weiß auch nicht, ob sie noch in der Gruppe unterwegs sind oder ob sie sich getrennt haben. Hinweise von Anwohnern der Gegend lassen Ramos hoffen, dass zwei überfahren wurden. „Die können sich wenigstens nicht mehr fortpflanzen", sagt er. [..]
[..] Schuld an allem hat im Fall der Mangusten eine vermutlich deutsche Inselresidentin, die nach Joan Mayols Informationen die Tiere im Internet gekauft hat. Leider wurde sie vom Verkäufer zur Haltung der Tiere schlecht beraten. „Die sind sofort über den Zaun geklettert und verschwunden", erzählt er. Belangt oder bestraft werden kann die ehemalige Besitzerin nicht, denn noch ist das Halten von Wildtieren in Europa nicht verboten. Mayol hofft aber auf eine baldige Gesetzesänderung. [..]
An dieser Stelle einen Dank von mir an die
Mallorca-Zeitung für die regelmäßige Berichterstattung zu solchen Themen!
Für Interessierte:
Liste der invasiven Tierarten auf Mallorca