über die neuen EU-Richtlinien zu invasiven Arten

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über die neuen EU-Richtlinien zu invasiven Arten

Beitragvon Anon » Montag 2. November 2015, 19:52

Der Spiegel hat soeben in seiner Online-Ausgabe einen Artikel veröffentlicht (verfasst von Frank Patalong), der sich kritisch und informativ mit der seit Anfang dieses Jahres gültigen Verordnung über die Prävention und das Management der Einbringung und Ausbreitung invasiver gebietsfremder Arten auseinandersetzt:

"Wenn nichts los ist in der Welt, schlägt die Stunde der Invasoren: Vermeintliche Neuigkeiten über eingewanderte Giftpflanzen oder marodierende Waschbären sind zuverlässiges Schlagzeilenfutter. Und dann erst diese schleimige, braune Spanische Nacktschnecke, die Geißel unserer Gärten!

Invasive Arten nennt man diese ungewollten Zuwächse in unserer Tier- und Pflanzenwelt, wenn sie sich überproportional schnell verbreiten. Deutschlands Jäger melden mehr als 100.000 Abschüsse von Waschbären im Jahr, Springkraut und Herkulesstaude wuchern wie nur was und - dem Klimawandel sei's gedankt - auch Malaria und andere Malaisen wärmerer Breiten könnten sich per Exoten-Mücke bald schon bei uns breitmachen.

Das alles, bilanzierte Brüssel schon vor Jahren, koste die europäischen Volkswirtschaften im Jahr mehr als zwölf Milliarden Euro. Klar, dass man in Berlin wie Brüssel darüber nachdenkt, wie man den Plagen beikommt. [..]"


Hier geht es weiter, gut und spannend geschrieben, wie ich finde: http://www.spiegel.de/wissenschaft/natu ... 56235.html

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Re: über die neuen EU-Richtlinien zu invasiven Arten

Beitragvon Anon » Mittwoch 9. Dezember 2015, 16:09

Ob sich in Brüssel etwas getan hat?

Anscheinend wurde kürzlich ein Entwurf der mit Spannung erwarteten "Liste invasiver Arten" vorgelegt.
Zumindest deuten derzeitige Pressemeldungen darauf hin:
Die von der EU Kommission vorgelegte Liste mit insgesamt 37 invasiven Arten, deren Verbreitung in Europa eingeschränkt werden soll, stößt auf breite Ablehnung. http://taspo.de/pflanzenschutz/invasive ... ionsliste/
Umweltausschuss stellt sich gegen Kommissionsliste gebietsfremder invasiver Arten http://www.eu-koordination.de/umweltnew ... iver-arten
Er ist seit über 100 Jahren in Deutschland zuhause, das Bundesnaturschutzgesetz führt ihn längst als „heimische Art“ – trotzdem hat die EU den Waschbären auf ihre unionsweite „Liste der Invasiven Arten“ aufgenommen. http://arne-gericke.eu/gericke-europa-n ... husslinie/


Massig Kritik also schon im Vorfeld! Ob (und wo) dieser Entwurf mit allen 37 gelisteten Tier- u. Pflanzenarten einsehbar ist, habe ich gerade in Brüssel per email angefragt und werde hier ggf. updaten...
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Re: über die neuen EU-Richtlinien zu invasiven Arten

Beitragvon Merkur » Mittwoch 9. Dezember 2015, 16:44

Es geht ja um invasive Arten mit "EU-weiter Bedeutung". - Ich weiß nicht, ob der Waschbär bereits in allen EU-Ländern so heimisch ist, wie bei uns.
Könnte mir vorstellen, dass manche EU-Länder diese Tiere nicht gerne in ihrer Fauna willkommen heißen würden!
Dann kommt noch die Frage nach den geografisch nicht zu Europa gehörenden Landesteilen mancher EU-Staaten: Französisch Guyana, Réunion und andere. Auch manche zu EU-Staaten gehörige Inseln sind meines Wissens bisher frei von Waschbären. Vielleicht möchte man, dass das so bleibt?
Bin auch auf die Liste gespannt!

MfG,
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Re: über die neuen EU-Richtlinien zu invasiven Arten

Beitragvon Anon » Mittwoch 9. Dezember 2015, 17:43

Hallo Merkur,

ergänzend zu deinem Kommentar ein paar Aussagen des ELCA-Vizepräsidenten Neil Huck (aus einem der oben verlinkten Artikel):
[..] Allerdings sei die jetzt vorgelegte Liste der EU Kommission längst nicht umfassend genug. Außerdem müsse sie Huck zufolge eine flexiblere Handhabung in den verschiedenen Gebieten der EU erlauben.
„Eine gemeinsame Verbotsliste für die gesamte EU kann nicht funktionieren, denn was in einer Region als invasiv gilt, ist in einer anderen nicht-invasiv“, so Hucks Kritik. Darüber hinaus plädiert der Vizepräsident der ELCA für eine Verbotsliste, die sich beim Auftreten neuer Schädlinge jederzeit ergänzen lasse. „Eine Liste, die lediglich eine begrenzte Auswahl invasiver Arten umfasst, ist absolut sinnlos“, so Huck.
Ebenfalls bedenklich sei, dass die von der EU Kommission vorgeschlagene Verbotsliste weder den Japanischen Staudenknöterich (Fallopia japonica) noch den Riesen-Bärenklau (Heracleum mantegazzianum) beinhalte. Beide Arten verursachen Huck zufolge in Europa jedes Jahr Schäden in einer Höhe von rund zwölf Milliarden Euro.

Quelle / ganzer Artikel: http://taspo.de/pflanzenschutz/invasive ... ionsliste/

Scheint, als wurde von der Europäischen Kommission lediglich ein weiterer zahnloser "Papiertiger" fabriziert.....

EDIT: Aus einem Bewertungstext: "Also Pfusch. War aber vorhersehbar!"
Ja, das Wort PFUSCH trifft es haargenau! :D
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Re: über die neuen EU-Richtlinien zu invasiven Arten

Beitragvon Anon » Dienstag 15. Dezember 2015, 14:54

Der in Brüssel vorgelegte Entwurf einer Liste invasiver gebietsfremder Arten von unionsweiter Bedeutung wurde abgelehnt.

Die Ablehnungsgründe waren u.a. folgende:

(P.) in der Erwägung, dass die Gründe für die Aufnahme der Arten in den Entwurf der Unionsliste eher auf politischen als auf wissenschaftlichen Kriterien beruhen;
(T.) in der Erwägung, dass die ursprüngliche Liste der Kommission von mehreren betroffenen einzelstaatlichen Behörden, Interessenträgern und der Öffentlichkeit kritisiert wurde, was zur Folge hat, dass diese nun die künftige Wirksamkeit der IAS-Verordnung ernstlich in Frage stellen, und dass die Gründe hierfür in erster Linie in dem Umstand zu suchen sind, dass viele der problematischsten invasiven gebietsfremden Arten nicht in die Liste aufgenommen wurden, hingegen jedoch andere Arten aufgelistet sind, die keine erheblichen nachteiligen Auswirkungen auf die Biodiversität, die Ökosystemdienstleistungen, die menschliche Gesundheit oder die Wirtschaft haben können oder bei denen die zu ergreifenden Maßnahmen unverhältnismäßig hohe Kosten verursachen würden;
(U.) in der Erwägung, dass bei der ursprünglichen Liste Arten ignoriert wurden, die zu den schädlichsten invasiven gebietsfremden Arten in Europa gehören; in der Erwägung, dass manche Landpflanzen- und Säugetierarten, die die Kriterien erfüllen und für die eine belastbare Risikobewertung vorliegt, nicht in die Liste aufgenommen wurden; in der Erwägung, dass Säugetierarten, die in den letzten Jahren zu den sich am schnellsten in Europa ausbreitenden gebietsfremden Arten gehörten, nicht aufgelistet sind, und dass auch weit verbreitete und sich rasch ausbreitende Pflanzenarten mit beträchtlichen und eindeutig belegten nachteiligen Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit nicht in die Liste aufgenommen wurden;


Fraglich, wie man nach einem so langen Vorlauf nur derart mangelhafte und stümperhafte Entwürfe vorlegen kann.
Fraglich auch, ob ein brauchbarer Neu-Entwurf dieser Liste bis zum Stichtag (2. Januar 2016) gelingen wird. Wohl eher nicht...

Immerhin läßt sich aus den zahlreichen und detaillierten Erwägungen (bzw. Ablehnungsgründen) aber schließen, dass das Europäische Parlament derlei "Rohrkrepierer" nicht einfach ungeprüft abnickt! :)
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Re: über die neuen EU-Richtlinien zu invasiven Arten

Beitragvon Anon » Donnerstag 17. Dezember 2015, 20:29

Wer sich dafür interessiert, welche 37 Tier- u. Pflanzenarten in der Entwurfs-Liste im Einzelnen genannt wurden, findet weitere Infos und Links dazu in diesem Thread (AF): http://www.ameisenforum.de/liste-invasi ... 54501.html
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Re: über die neuen EU-Richtlinien zu invasiven Arten

Beitragvon Merkur » Donnerstag 17. Dezember 2015, 20:55

Und der Text der Ablehnung ist.....
http://www.europarl.europa.eu/sides/get ... anguage=de

Ich will keine geeigneten Adjektive äußern. :roll:
Die Ablehnung selbst allerdings ist m. E. voll berechtigt.
MfG,
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Re: über die neuen EU-Richtlinien zu invasiven Arten

Beitragvon Colophonius » Donnerstag 17. Dezember 2015, 23:29

Der Text ist ja sehr nutzerfreundlich ;).

Ein kleiner Tipp (der in diesem Fall leider auch nicht so sehr hilft): Wer der englischen Sprache einigermaßen mächtig ist und keine Lust auf die deutschen, teils sehr bürokratischen Fassungen der EU-Texte hat, sollte sie auf englisch lesen. Diese sind - ganz im Sinne des Common Laws - meistens in gut verständlichem, einfachen Englisch geschrieben und für "jedermann" schnell zu verstehen. Das gilt auch für viele Urteile, wenn es sie multilingual gibt.

Für fehlende Vokabeln gibt es zumindest bei Chrome-Usern das sehr, sehr praktische Addon "Google Dictionary", was (englische) Definitionen zu den Worten gibt, wenn man sie markiert.

Kleiner Edit zum Schluss:
Interessant sind nach kurzem nächtlichen Überfliegen mE gerade Punkte P und Q und R

P. in der Erwägung, dass die Gründe für die Aufnahme der Arten in den Entwurf der Unionsliste eher auf politischen als auf wissenschaftlichen Kriterien beruhen;

Q. in der Erwägung, dass die Aufnahme der Arten in die Liste nicht auf einer standardisierten Risikobewertung und Methode, sondern vielmehr auf dem politischen Willen der Mitgliedstaaten beruht;

R. in der Erwägung, dass das Problem der invasiven gebietsfremden Arten mit dem Entwurf der Unionsliste nicht umfassend und nicht in einer Weise angegangen wird, mit der die heimische Biodiversität und die Ökosystemdienstleistungen geschützt und die potenziellen Auswirkungen dieser Arten auf die menschliche Gesundheit und ihre wirtschaftlichen Auswirkungen minimiert oder abgeschwächt werden könnten;


Man kann gespannt sein, inwieweit ein neuer Entwurf ausgearbeitet wird und wie er versucht, die Probleme zu lösen.
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Re: über die neuen EU-Richtlinien zu invasiven Arten

Beitragvon Merkur » Dienstag 24. Januar 2017, 16:47

Muss der Leipziger Zoo seine Muntjaks schlachten?

Die Zeitungsmeldungen überschlagen sich: Der Leipziger Zoo wollte eine Gruppe Muntjaks schlachten, da ihre Haltung usw. laut EU-Durchführungsverordnung zur „Prävention und das Management der Einbringung und Ausbreitung invasiver gebietsfremder Arten“ verboten sei.

Diese Durchführungsverordnung wurde in letzter Fassung am 13. Juli 2016 veröffentlicht:
https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_inv ... tung#Tiere
Publiziert wurde die Liste als Durchführungsverordnung (EU) 2016/1141 der Kommission vom 13. Juli 2016; die Liste basiert auf der Verordnung (EU) Nr. 1143/2014 des Europäischen Parlaments und des Rates der Europäischen Union vom 22. Oktober 2014 über die Prävention und das Management der Einbringung und Ausbreitung invasiver gebietsfremder Arten. Dabei folgt die Liste dem Artikel 4 dieser Verordnung, in dem die Erstellung einer gemeinsamen Liste („Unionsliste“) durch die Europäische Kommission gefordert worden war (Abs .1). Auf die Liste kommen nur solche gebietsfremde invasive Arten, die unionsweite Bedeutung haben.

Der Muntjak (Muntiacus reevesi Ogilby, 1839, Chinesischer Muntjak) ist in der Liste enthalten.

Nein: EU-Kommission: Leipziger Zoo muss Kleinhirsche nicht schlachten
https://web.de/magazine/wissen/eu-kommi ... n-32131868

Nach der Verabschiedung im Verwaltungsausschuss am 4. Dezember 2015 und der Veröffentlichung im Amtsblatt der Europäischen Union am 14. 07. 2016 als Durchführungsverordnung der Kommission tritt die erste Liste invasiver gebietsfremder Arten von unionsweiter Bedeutung (Unionsliste) mit 37 Tier- und Pflanzenarten am 03. 08. 2016 in Kraft. Die erste Unionsliste umfasst 37 Tier- und Pflanzenarten, die von der EU festgelegte Kriterien erfüllen. So muss zum Beispiel nachgewiesen werden, dass eine Art nach wissenschaftlichen Erkenntnissen erhebliche nachteilige Auswirkungen auf die Biodiversität oder die damit verbundenen Ökosystemleistungen (wie z.B. die Trinkwasserqualität) hat. Zudem werden auch nachteilige Auswirkungen auf die Gesundheit oder die Wirtschaft in die Bewertung einbezogen. Von den derzeit 37 Arten der Unionsliste gehören 14 zur Gruppe der Gefäßpflanzen. Unter den 16 Wirbeltierarten befinden sich neun Säugetierarten, drei Vogel- und zwei Fischarten sowie jeweils eine Reptilien- und eine Amphibienart. Die wirbellosen Tiere umfassen sechs Krebs- und eine Insektenart. https://www.bfn.de/0401_2015.html?&cHas ... ws%5D=5855
Ausführlich:
https://www.bfn.de/fileadmin/BfN/servic ... pt_438.pdf

Hier im AP haben wir im Nov./Dez. 2015 über diese Verordnung bereits diskutiert. Der damals vorliegende Entwurf wurde weitgehend und mit guten Gründen abgelehnt, ist aber jetzt mit geringen Änderungen wirksam geworden.

Ein wesentlicher Grund für die Ablehnung war die eigenartige Auswahl der in der Liste aufgeführten Organismen. Zum Beispiel ist der ursprünglich nordamerikanische „Signalkrebs“ darin enthalten. Meine überraschende Begegnung mit diesen Tieren im Odenwald im Juli 2015 habe ich hier beschrieben.

Dazu die Verordnung:
„Das zentrale Regelungsinstrument der Verordnung stellt die Liste invasiver gebietsfremder Arten von unionsweiter Bedeutung dar. Für diejenigen invasiven gebietsfremden Arten, die auf der Liste aufgeführt sind, gelten nach Artikel 7 der Verordnung weitreichende Beschränkungen. So dürfen invasive gebietsfremde Arten von unionsweiter Bedeutung weder in das Gebiet der EU eingeführt, gehalten oder gezüchtet werden und auch nicht in den Verkehr gebracht oder in die Umwelt freigesetzt werden. Hiervon können nach Artikel 8 Ausnahmegenehmigungen durch die zuständigen Behörden der Mitgliedsstaaten erteilt werden. Für nichtgewerbliche Besitzer und kommerzielle Bestände gelten ohnehin Übergangsbestimmungen.“ Usw.

Die Realität:
“… Vom Parkplatz aus gelangt man rasch an eine eingezäunte Fischzucht. Ein Schild empfiehlt geräucherte Forellen, und – wie bitte? – frische amerikanische Signalkrebse!“ (aus dem o. g. Beitrag)
Etliche weitere Arten aus der EU-Liste haben sich längst über viele der EU-Staaten ausgebreitet. Große Säugetiere kann man ja noch ausrotten, aber schon bei Waschbär, Nutria, Ochsenfrosch, Wollhandkrabbe und anderen, ebenso bei einigen der gelisteten invasiven Pflanzenarten ist man wohl hoffnungslos zu spät dran! :(

MfG,
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Re: über die neuen EU-Richtlinien zu invasiven Arten

Beitragvon Merkur » Montag 31. Juli 2017, 17:02

Die tägliche Dosis Desinformation.
Oder: Artenschutz und Tierschutz auf Abwegen!


Man braucht ja eine Lokalzeitung, um zu erfahren, was in der näheren Umgebung so vor sich geht. Das Darmstädter Echo ist im Raum Darmstadt-Dieburg das wichtigste derartige Blatt. Manchmal aber bin ich absolut nicht glücklich über das, was da auf dem Frühstückstisch liegt. Heute zum Beispiel:

img082 Kopie.jpg
Echo-Eck zum Waschbär
„Lange ging es ohne ihn. Dass er zurück ist erfreut lese ich da über den Waschbär. Doch: Leider ist er ein Neozoon,
ein Import aus Nordamerika. Von wegen „ist er zurück“! Und am Ende: „Bedrohte Art. Schonzeit“. :(
(Der Autor war über 30 Jahre Leiter der Lokalredaktion für den Landkreis Darmstadt-Dieburg. Er ist seit zwei Jahren im Ruhestand.)

Zurzeit wird diskutiert, ob die Schonzeit für die Tiere verkürzt werden soll. Es ist richtig, dass nach dem Gesetz einheimische freilebende
Säugetiere allgemein geschützt sind. Ausnahmen bilden jagdbares Wild und ein paar Vorratsschädlinge. Wenn eine eingeschleppte Art für eine
gewisse Zeit sich in D fortgepflanzt hat, gilt sie als einheimisch (eine bedauerliche Fehlentscheidung des Gesetzgebers!) und damit als geschützt.

Der Waschbär räubert bekanntlich nicht wenig unter einheimischen Tieren, auch Wirbeltieren. Wikipedia:
Waschbären sind Allesfresser und ernähren sich zu ungefähr 40 Prozent von pflanzlicher Kost, zu 33 Prozent von Weichtieren und zu 27 Prozent von Wirbeltieren.Was Wirbeltiere angeht, sind Fische und Amphibien wie z. B. Frösche, Kröten und Salamander die häufigsten Beutetiere. Entgegen weitverbreiteter Ansicht fressen Waschbären nur vereinzelt Vögel und Kleinsäuger wie z. B. Spitzmäuse und Haselmäuse, da sich die vergleichsweise aufwendige Jagd zur Erbeutung dieser Tiere für sie nicht lohnt. In Brandenburg dezimiert der nordamerikanische Kleinbär die letzten Bestände der Europäischen Sumpfschildkröte: Wo er vorkommt, weist nahezu jedes zweite Reptil schwere Verletzungen auf.

Da sollte man doch, bevor man verharmlosende Sätze über den Waschbär äußert, erst mal einen kleinen Schritt weiter denken:
Was hat unsere Natur davon, wenn man einen exotischen Räuber willkommen heißt und schont, der unter den wirklich einheimischen
Tieren eine ganze Reihe von "besonders geschützten", gar „streng geschützten“, zum Teil „vom Aussterben bedrohten“ Amphibien,
Reptilien, Vögeln und Kleinsäugern dezimiert?


9-Waschbär.jpg
Gerade noch tolerierbar: kastriert und ausbruchsicher gekäfigt!
MfG,
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Re: über die neuen EU-Richtlinien zu invasiven Arten

Beitragvon FooFighter » Mittwoch 2. August 2017, 20:09

Wir haben bei uns auf einer jagdlich genutzten Wildkamera Waschbären aufgenommen, die die Sammelbehältnisse an Krötenschutzzäunen geräubert haben. Der ehrenamtliche NABU-Mitarbeiter hatte um Hilfe gebeten, weil er immer wieder die Reste des Waschbär-Mahls fand. Eine Bejagung mit Schrot, Kugel oder Falle an unmittelbarer Nähe der z.T. bewohnten Straße war nicht möglich, daher wurde der Zaun wieder abgebaut. Die Verluste durch den Straßenverkehr sind an dieser Stelle geringer als die durch die Waschbären. Traurig, aber wahr.

Solche Artikel führen leider dazu, dass realitätsfremde und mit der Materie noch nicht mal im Ansatz vertraute Personen in Ihren Träumereien bestätigt werden. Ein "Argument" was ich des Öfteren höre ist dieser Mythos der Kastrierung. Wie hoch der Aufwand ist einen Waschbären zu erlegen oder alternativ für eine Kastration/Sterilisierung zu betäuben wissen die meisten nicht (hoch, mehrere Stunden oft Tage). Wer die Kosten für eine solche Aktion tragen wird ist ebenfalls unklar. Nebensächlich Punkte wie Erfolg der Maßnahme und Herkunft der nötigen Medikamente oder dem fachkundigen Personal noch nicht betrachtet.

Die Diskussion in Hessen zeigt aber auch mal wieder wie falsch Grüne und die Bosse (mit Bedacht gewählter Begriff) der NaturSCHUTZ(!!)organisationen mit Ihren Einstellungen liegen. Der Waschbär soll einerseits mit Samthandschuhen angefasst werden, andererseits werden von NABU und BUND unter hohem finanziellen Aufwand europäische Sumpfschildkröten am Altrhein ausgewildert. Diese wurden in Brandenburg aber (nachweislich) durch den Waschbären ausgerottet.
Gespannt bin ich welche rechtlichen Konsequenzen sich aus dem offensichtlichen Missachten der EU-Verordnung ergeben. Wahrscheinlich kommt es eher zu einer sinnlosen Strafzahlung als das Gesetze, in dem Fall die Schonzeiten, geändert werden.

Liebe Grüße,

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Re: über die neuen EU-Richtlinien zu invasiven Arten

Beitragvon Merkur » Dienstag 17. April 2018, 09:15

Messor capitatus überlebt den deutschen Winter im Freiland.

https://www.ameisenforum.de/messor-cf-c ... ml#p410557

Der Thread läuft seit Juli 2013, der Halter hat das Volk im Sommer 2017 wegen gesundheitlicher Probleme in den Garten verlagert. Es scheint den letzten Winter überstanden zu haben, in einem Hochbeet mit freiem Auslauf, unter dem Formikarium vergraben.
Der Halter lebt in Bischofswerda, in der Oberlausitz, die Ameisen sind laut Thread „Süditaliener“.

Ich habe es ja aufgegeben, gegen die Freisetzung gebietsfremder Ameisen zu argumentieren. Es hilft ohnehin nichts. :roll:
Nur soviel dazu: Hier wird wieder einmal bewiesen, dass ein penetrant vorgebrachtes Argument der Verharmloser solcher „Experimente“ hinfällig ist: „Die Tiere überleben nicht unseren Winter“. Sie tun es eben doch… (Gewiss nicht alle gebietsfremden Arten, aber keiner weiß, welche Arten "riskant" sind).
Also: Weiter so!

MfG,
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Re: über die neuen EU-Richtlinien zu invasiven Arten

Beitragvon Serafine » Dienstag 17. April 2018, 11:00

- Dass man gebietsfremde Arten auf keinen Fall aussetzen sollte bestreitet niemand. Ist dasselbe wie mit tropischen Fischen, exotischen Vögeln und allen anderen Tieren auch. Wird leider trotzdem immer wieder gemacht. Die Ameisenhaltungs-Community hab ich da bisher aber schon als sehr vernünftig erlebt mit dem allgemeinen Konsens "macht man auf keinen Fall", in vielen anderen Tierhaltungs-Communities wird über dieses Problem nicht mal geredet bzw. das Problem einfach ignoriert/totgeschwiegen (z.B. im Bereich exotische Vögel und Reptilien).
- DIe Kolonie hat wahrscheinlich nur überlebt, weil sie zusätzlich gefüttert wurde.
- Damit sich die tatsächlich vermehren (also neue Kolonien gründen) müsste jemand eine ZWEITE Kolonie in Flugreichweite der ersten Kolonie aussetzen - und beide Kolonien müssten nicht nur überleben, sondern sich so gut schlagen, dass sie Geschlechtstiere produzieren können. Da ist die Wahrscheinlichkeit, dass sich z.B. exotische Vögel unkontrolliert vermehren erheblich höher (mehr Menschen halten exotische Vögel was die Chance erhöht dass zwei im selben Großraum ausgesetzt werden, die sind hochgradig mobil und man braucht nur zwei Individuen, nicht zwei komplette Kolonien - wie super das funktioniert kann man an der Graupapageienkolonie in Horms sehen oder an dem Nymphensittichschwarm in Stuttgart). Warum darf ich dann noch exotische Vögel kaufen wenn die ein viel höheres Invasivitätsrisiko haven?
- Selbst wenn sich die Art festsetzen sollte ist immernoch fraglich, ob sie zur Problemart wird. Nur ein minimaler Teil der invasiven Arten wie zu Problemarten (sind Tetramorium im Prinzip nicht auch invasiv? Ich sehe niemanden der sich über die beschwert, selbiges gilt für Nutrias und chinesische Schmuckenten). Messor haben wir in Deutschland ja auch schon (Messor structor, die als heimisch aufgeführt werden) - was sollen Messor capitatus großartig machen, was Messor structor nicht können. Wir reden hier ja nicht von Solenopsis-Feuerameisen oder Ameisen die sich selbst Königinnen aufziehen können wie Pheidole megacephala oder Argentines (die meiner Meinung nach grundsätzlich nicht verkauft werden dürfen sollten, denn da reicht es wenn EINE Kolonie entwischt/ausgesetzt wird und irgendwie überlebt, um das komplette Land mt Kolonien zu überziehen).


Generell stimme ich zu, dass die Aktion völlig unverantworlich ist und AUF KEINEN FALL nachgeahmt werden sollte.
Aber bevor wir uns um Ameisen kümmern, deren Vermehrungschancen gering und deren Problemspeziespotential bestenfalls fraglich ist sollten wir uns vielleicht erstmal um die Arten kümmern, die schon als Problemspezies BEKANNT sind - also sowas wie Solenopsis invicta, Pheidole megacephala, das ganze Paket an invasiven Brachymyrmex-Spezies, Monomorium pharaonis, Anopololepis gracilis, Paratrechina longicornis, Lasius neglectus, etc. - da hätte man bessere Chancen auch tatsächlich etwas zu erreichen und wenn diese als wirklich eindeutig brandgefährlichen Spezies aus dem europäischen Raum verbannt würden wäre schon mal viel gewonnen.
Da könnte man dann auch gleich mal drüber reden warum man hier noch immer Sittiche und Papageien kaufen kann deren Invasionsfreudigkeit im europäischen Raum mittlerweile auch oft genug eindrucksvoll bewiesen wurde (und wenn die und gewisse als invasiv bekannte exotischen Fisch- (Sonnenbarsch...) und Schneckensorten durch sind, dann kann man sich mal mit den Arten beschäftigen, die potentiell invasiv sein könnten).

Irgendwie hab ich bei solchen Diskussionen immer den Eindruck, dass da die falschen Prioritäten gesetzt werden und dass anstatt einfach mal das wohlbekannte Leck in der Gasleitung zuzukleben (bzw. das betroffene Rohr auszutauschen) gleich der Abriss und Neubau des ganzen Hauses gefordert wird, auch wenn das bedeutet dass das Leck noch Jahre (oder Jahrzehnte) bestehen bleibt, weil sich bei so einer Maximalforderung natürlich niemand einigen kann und im Endeffekt das Problem überhaupt nicht angegangen wird.
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Re: über die neuen EU-Richtlinien zu invasiven Arten

Beitragvon Merkur » Dienstag 17. April 2018, 14:06

Hallo Serafine:

Es ist ein Irrtum, dass für die Fortpflanzung von Ameisen zwei Kolonien erforderlich seien! Es ist und bleibt falsch, auch wenn es zum zweihundertsten mal behauptet wird!

Bei keiner der Ameisenarten, die ich gezüchtet habe, habe ich je erlebt, dass sie eine Geschwisterpaarung vermieden hätten.
Gegenüber solitären Arten (Vögel, Reptilien), wo sich ein einziges Individuum nicht fortpflanzen kann (mal abgesehen von parthenogenetischen Eidechsen etc.), hat eine einzelne begattete Gyne sozusagen den Partner bei sich, in sich in Form von Sperma. Oft genug wird eine Gyne auch von mehreren Männchen begattet; dann ist noch mehr genetische Vielfalt in der EINEN freigelassenen Gyne, oder in dem freigesetzten Volk.

Der Denkfehler hat seinen Ursprung darin, dass seit langer Zeit über den Sinn und Zweck der Massenschwärme eines kleinen Teils der Ameisenarten diskutiert wird. Einer der Gründe ist, dass damit die Wahrscheinlichkeit des outbreeding erhöht wird, was man als generell positiv für die genetische Struktur der Population betrachtet. Viele andere Arten machen ein unauffälliges „ground swarming“, oder haben gar flügellose Gynen bzw. Männchen. Manche seltene Arten wie Anergates atratulus oder die (monogyne!) Myrmoxenus corsicus betreiben intranidale Begattung als normale Form der Fortpflanzung, ebenso wie die hoch polygynen Formica s. str.-Arten.

Messor structor, die Populationen entlang des Rheins, sind seit sehr langer Zeit bekannt, aus Insektensammlungen. Sie sind einheimisch. Genetisch unterscheiden sich übrigens deutlich bereits von Populationen im östlichen Österreich.

Im Übrigen geht es hier um gebietsfremde Ameisen, nicht um Vögel oder andere Exoten, auf die ich selbstverständlich auch gut verzichten könnte. Ihr stetiges Herumreiten auf „den anderen“ (potenziellen) Schadorganismen halte ich für ein Ablenkungsmanöver, das ich auch nur zu gut kenne. Gegen viele der von Ihnen genannten Neobiota wird ja gekämpft, einschließlich der bekannten invasiven Arten, mit hohem Arbeits- und Geldaufwand. Umso weniger kann ich akzeptieren, dass man der Einbringung weiterer möglicherweise invasiv werdender Organismen das Wort redet.

Ich verstehe Ihre Argumentation nicht: Einerseits betonen Sie, dass man die von mir aufgezeigte Aktion auf keinen Fall nachahmen sollte, andererseits versuchen Sie genau solches Verhalten als akzeptabel zu verharmlosen.???

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Re: über die neuen EU-Richtlinien zu invasiven Arten

Beitragvon Trailandstreet » Mittwoch 18. April 2018, 14:58

Bin heute zufällig auf diesen Beitragim Terrarianer-Blog gestoßen, dort wird dieses Thema anscheinend auch diskutiert.
So wie es aussieht, gehen die Meinungen wohl auch etwas auseinander.
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Re: über die neuen EU-Richtlinien zu invasiven Arten

Beitragvon Merkur » Mittwoch 18. April 2018, 16:38

Die wissenschaftliche Prüfgruppe der EU wird aber auch in diesem Jahr die Risikobewertung von weiteren Arten vorantreiben, um Neulistungen im Jahr 2019 in die Wege zu leiten. Wünschenswert wäre, wenn bei diesen Bewertungverfahren die ökologisch unterschiedlichen Anforderungen von Tier- und Pflanzenarten strenger geprüft würden, um die Grundvoraussetzung einer sog. „unionsweiten Bedeutung“ zu erfüllen. Denn nur so kann sichergestellt werden, dass keine in südlichen EU-Mitgliedsstaaten als potentiell invasiv anzusehenden Spezies direkt im gesamten EU-Gebiet (also auch in nördlichen EU-Staaten mit einem für eine Ausbreitung ggf. nicht geeigneten Klima) reglementiert würden, sondern alternativ nationale Verbotslisten zur Verhinderung der Ausbreitung Anwendung fänden.“

Das Beste an diesem von Trailandstreet verlinkten Beitrag ist der Halbsatz "sondern alternativ nationale Verbotslisten zur Verhinderung der Ausbreitung Anwendung fänden."
Jeder auch nur halbgebildete Biologe weiß, dass eine Liste von invasiven Arten mit "Unionsweiter Bedeutung" ein Schmarrn ist.

Aber alle derartigen Beiträge, ob von Interessengruppen oder in den diversen Foren, sind Schall und Rauch. Die Damen und Herren auf ihren gut bezahlten Pöstchen der EU werden sich doch nicht von irgendwelchen Leuten, Wissenschaftlern oder gar engagierten und kenntnisreichen Laien, reinreden lassen, auch wenn die es - "Himmel hilf"- tatsächlich besser wissen? Wo kämen wir da hin? :roll:
MfG,
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Re: über die neuen EU-Richtlinien zu invasiven Arten

Beitragvon Virgil Caine » Mittwoch 18. April 2018, 18:59

Merkur hat geschrieben:Aber alle derartigen Beiträge, ob von Interessengruppen oder in den diversen Foren, sind Schall und Rauch. Die Damen und Herren auf ihren gut bezahlten Pöstchen der EU werden sich doch nicht von irgendwelchen Leuten, Wissenschaftlern oder gar engagierten und kenntnisreichen Laien, reinreden lassen, auch wenn die es - "Himmel hilf"- tatsächlich besser wissen? Wo kämen wir da hin? :roll:


Auf der Homepage der European Commisson ist vermerkt, dass auch ein Wissenschaftsforum an den Vorgängen zumindest beteiligt ist:

The Scientific Forum on IAS provides advice on scientific questions related to the implementation of the IAS Regulation. It consists of representatives of the scientific community appointed by the Member States.


http://ec.europa.eu/environment/nature/invasivealien/index_en.htm

Die Risikoerhebungen der Wissenschaftler sind öffentlich einsehbar; in der Liste findet sich auch Solenopsis invicta. Hier das Dokument dazu:

https://circabc.europa.eu/sd/a/89130d11-2be4-4942-8886-4b1be52020bc/Solenopsis_invicta.doc

Als Verbreitungsweg wird dort an Bord von Containern, Flugzeugen etc. angegeben:

Solenopsis invicta is suspected of having arrived in the USA in the 1930s in the ballast of cargo ships from Paraguay (Vinson 1997).


The most important pathway of introduction for S. invicta in Europe is the entry of nests as contaminant of nursery material (including soil) and as stowaway/hitchhiker in container/bulk or other commodities (e.g. vehicles, machinery, packaging material).


Relevant pathways:

a) Transport-Stowaway (Hitchhikers in or on airplane)
b) Transport-Contaminant (nursery material and other matters from the horticultural trade)
c) Transport-Stowaway (nests transported in container/bulk, including sea freight, airfreight, train, etc.)


Es wird auch noch von einem belegten Fall aus den Niederlanden berichtet, wo S. invicta in Pflanzenmaterial transportiert wurde:

Workers of S. invicta have been intercepted occasionally during import inspections and, in at least one occasion in the Netherlands (Atlantic Region) in 2002, a nest was found in soil of imported ficus plants from the USA (Boer and Vierbergen 2008; Noordijk 2010).


Bisher gibt es wohl keinen Nachweis einer etablierten Population in der EU:

No established populations are recorded in the EU, nor in Western Palaearctic in general.


Aber es wird als sehr wahrscheinlich angenommen, dass S. invicta sehr bald in den südlichen Mitgliedsstaaten (Mittelmeer-Anrainerstaaten) der EU Fuß fassen wird, auf Voraussagen zum Klimawandel basierend:

Morrison et al. (2004) used the model of Korzukhin et al. (2001) to map suitable areas for the reproduction of S. invicta worldwide. The model used a dynamic, ecophysiological model of colony growth, superposing temperature and precipitation requirements to predict the potential global range distribution of the ant. The model showed that large parts of the Mediterranean region fall in the area suitable for S. invicta establishment (Fig. A1 in Annex 4)


Gruß,
Virgil Caine
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Virgil Caine
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