Hallo Steffen Kraus,
Wie oben in meiner Bewertung gesagt, kenne ich die Vorgänge bei der Häutung recht gut; habe in jungen Jahren auch einige Echsen und Schlangen gehalten! Auffällig sind vor jeder Häutung auch die trüben Augen, als hätten die Tiere den Grauen Star, denn die „Brille“ wird ja mit gehäutet.
Daraus erwächst die erste Frage: Verhält sich die „Brille“ wie eine Schuppe und ist dann über den Augen auch nur die dünne „Zwischenhaut“? – Das würde die Augen der Tiere beim Kriechen durch Gestrüpp etc. doch sehr gefährden.
Weiterhin sind die Schuppen ja so gestaltet, dass sich das Tier damit vorwärts bewegen kann. Durch Abspreizen der Schuppen-Hinterränder wird ein Zurückgleiten verhindert. Besonders wichtig sind dabei die breiten Bauchschuppen (z. Bsp. auch beim Klettern; Äskulapnatter!).
Aufgrund solcher Probleme wären die Tiere im Freiland wohl wenig lebenstüchtig.
Und halten möchte ich so einen „Nacktwurm“ schon gar nicht!
Zu Gregor Poeth:
"Allerdings verstehe ich den Hass auf normale Farbmorphen nicht.."„Hass“ ist so ein hässliches Wort! Vielleicht sollte man es besser als „
Ablehnung“ bezeichnen. Und da muss ich Steffen Kraus auch zustimmen:
Praktisch alle Zuchtrassen leiten sich von Gendefekten ab, ob die krummen Beine vom Teckel oder die doppelten Schwänze mancher Goldfische. Die meisten dieser Defekte machen die Tiere in der Natur lebensuntüchtig; sie werden durch die Selektion ausgemerzt. Desgleichen andere, wie die Kurzbeinigkeit mancher Hunde oder die Fettsucht mancher Schweinerassen,die sich aber als nützlich erweisen, für den Menschen als Halter! Das kann man akzeptieren.
Wo es aber nur um auffällige, “seltene“, teure Aberrationen geht, wird’s zur Geschmackssache.
Und hier kann ich nur meine Gefühle, meine „Meinung“, zum Ausdruck bringen:
Ich schätze am meisten die natürlichen oder naturnahen Formen. Wenn ich mir einen Hund zulegen wollte, wäre das ein Schäferhund, und ein Karpfen im Gartenteich gefällt mir allemal besser als ein Schleierschwanz-Goldfisch, der trotz allen Gezappels kaum vom Fleck kommt: Der wirkt auf mich „krank“, was er eigentlich ja auch ist.
Aber wie gesagt, das ist Geschmackssache, jedenfalls bis zu dem Punkt, wo echte Qualzuchten vorliegen, wo etwa bestimmte Hunderassen nur noch per Kaiserschnitt „geboren“ werden können. Da halte ich Züchter und Käufer für „krank“.
Genug davon.
Ich wünsche einen "Guten Rutsch"!
Merkur