Ameisen als Plage – Fakten und Bekämpfungshinweise

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Re: Ameisen als Plage – Fakten und Bekämpfungshinweise

Beitragvon Merkur » Samstag 23. April 2016, 15:36

Hallo Dreadclaudi,

Danke, dass Du Dich hier gemeldet hast!
Da ich mich seit vielen Jahren darum bemühe, von schädlichen oder lästigen Ameisen Betroffene zu beraten und ihnen möglichst zu helfen (siehe http://ameisenschutzwarte.de/forum/view ... 23&start=0 ), sind für mich solche Fälle immer interessant.

Bei Karlsruhe ist meines Wissens die invasive Lasius neglectus bisher nicht aufgetaucht. Doch lässt sich das nur anhand von einigen Exemplaren sicher sagen. Selbst mit sehr guten Bildern kann man sie nicht von L. niger unterscheiden. Diese aber wird eigentlich nirgends so aufdringlich, wie Du im AF beschreibst. Es kann auch eine ganz andere Art sein! Schädlingsbekämpfer sind mit der Ameisenbestimmung oft überfordert. - Ein paar Bilder vom "Tatort" wären evtl. hilfreich.
Bitte sende mir also eine Anzahl (ca.10 oder mehr) der Tiere, in 70 % Alkohol, oder lebend in möglichst kleiner Verpackung (wg. Postgebühren ;) )
Ggf. werde ich sie weiterschicken an Dr. B. Seifert in Görlitz, der L. neglectus und deren Ausbreitung intensiv studiert hat.
Je nach dem Ergebnis der Bestimmung kann man vielleicht (hoffentlich!) hilfreiche Empfehlungen geben.
Adresse: Dr. A. Buschinger, Rossbergring 18, 64354 Reinheim.

MfG,
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Re: Ameisen als Plage – Fakten und Bekämpfungshinweise

Beitragvon Reber » Samstag 23. April 2016, 15:38

Karsruhe, weit westlich und quasi "bei mir um die Ecke". Es ist wohl nur eine Frage der Zeit, bis die Art auch in der Schweiz auftaucht - wenn es sich denn tatsächlich um Lasius neglectus handeln sollte. Gerade entlang von Bahngleisen können polygyne Arten grosse Territorien erobern. In meiner Gegend etwa einheimische Formica-Arten aus der cinerea-Gruppe.

Eine seriöse Bestimmung wäre also schon sehr wichtig. Und ich denke auch, dass das die Behörden interessieren würde. Immerhin werden europaweit Anstrengungen unternommen, invasive Arten an der Ausbreitung zu hindern:
https://www.bfn.de/0302_neobiota.html
http://www.bafu.admin.ch/biodiversitaet ... ml?lang=de

Ob die Behörden auch die Bekämpfung übernehmen oder unterstützen würden, müsste man mal abklären.
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Re: Ameisen als Plage – Fakten und Bekämpfungshinweise

Beitragvon Anon » Samstag 23. April 2016, 19:50

Generell und für diejenigen, die mit dem Schadpotential der Lasius neglectus nicht auf Anhieb vertraut sind, hier ein sorgfältig erstellter "Flyer" der Schädlingsbiologin Eva Scholl [Stand 2012]: http://schaedlingsbiologie.de/files/con ... s_2012.pdf

Thema: Die Vernachlässigte Ameise, Lasius neglectus, in einem fränkischen Mehrfamilienhaus [Nürnberg]

Textproben:
Der Fall
In einem 8-Parteien-Haus (Bauzeit Mitte 1990er Jahre) in Mittelfranken wurden Ameisen seit 1998 zunehmend lästig. Eine Fachfima hatte die Ameisen Jahre zuvor als vermeintliche Pharaoameisen „bekämpft“. Bei einer schädlingsbiologischen Bestandsaufnahme im Herbst 2009 fanden sich in der 1. Etage unter einer Küchenzeile tote Ameisen und Puppenhüllen in bis ca. 20cm hohen Haufen variabler Zusammensetzung. Bis in die Dämmerung hinein liefen Arbeiterinnen auf Futtersuche im Haus und im Außenbereich umher.
Nach Angaben der Mieter hatte im Sommer eine auffällig breite Ameisenstraße in die kränkelnde Buche hinterm Haus geführt. Der Ameisenexperte Dr. Bernhard Seifert vom Senckenberg Museum für Naturkunde Görlitz bestätigte dankenswerterweise den Verdacht, dass es sich um Lasius neglectus (VAN LOON et al. 1990) handelt, die im Deutschen als die Vernachlässigte oder Übersehene Ameise bekannt ist.
Bei einer internationalen Zählung erhielt der geschilderte AmeisenFall die Nr. 133 und gilt seitdem offiiell als erstes Auftreten von L. neglectus in einem Wohnhaus in Deutschland. Internet-Recherchen legen indes die Vermutung nahe, dass es mehrere Vorkommen
in Häusern gibt, zumindest in Süddeutschland. Die Buche ist inzwischen quasi abgestorben. Es gab einerseits weitere erfolglose
Bekämpfungsversuche durch ein Unternehmen, andererseits ermutigende Teilerfolge. Es stellt sich die Frage, wie mit der Ausbreitung von L. neglectus sinnvollerweise umzugehen ist.

Ausbreitung von Lasius neglectus
Die Verbreitung geschieht (soweit bekannt) nicht durch flegende Jungköniginnen, sondern langsam “zu Fuß” – wahrscheinlich weniger als ein Kilometer pro Jahr, oder - und das scheint der wichtigste Modus zu sein, durch Verschleppung kleinerer Kolonieteile, z.B. in Blumentöpfen. Das Vordringen nach Mitteleuropa erfolgt anscheinend durch passiven Transport mit Pflnzen und Erdmaterial. Botanische Gärten und Gärtnereien können daher als „Brückenköpfe“ dienen.

Wie sieht Lasius neglectus aus?
Bei näherem Hinschauen sind die Ameisen, die auf den ersten Blick wie Gartenameisen erscheinen, eintönig braun. Der Farbe ist nichts hinzuzufügen – etwa wie alle Farben des Regenbogens gründlich zusammengemischt. Beine und Fühler können etwas weniger braun sein. Zwischen den Arbeiterinnen laufen ungeflgelte Königinnen. Große Ähnlichkeit besteht mit L. alienus, mit der sie anfänglich verwechselt wurde.

Vermehrung von Lasius neglectus
Die Begattung erfolgt im Nest, ein Schwarmflg fehlt, obwohl die Tiere die Fähigkeit dazu hätten. Zur Verschleppung reicht eine einzige begattete Königin. Es kann allerdings mehrere Jahre dauern, bis sich daraus eine auffallende Superkolonie entwickelt.


Weitere Punkte aus dem pdf:
Nester von Lasius neglectus
Ernährung von Lasius neglectus
Woran erkenne ich Lasius neglectus und wo fide ich sie?
Was macht Lasius neglectus so unangenehm?
Warum ist Lasius neglectus schwer zu bekämpfen?

Literatur und Links

Lasius neglectus als Haustier
Die Ameisen stechen nicht und verspritzen auch keine Ameisensäure. Dennoch muss vor der möglichen Ausbreitung der Art durch
Ameisenhalter und Ameisenhandel dringend gewarnt werden. In einem der Ameisenforen wurde die Art bereits als “für Anfänger geeignet” charakterisiert. Insbesondere wegen der hohen Verwechslungsgefahr muss man von polygynen Arten, die Lasius niger ähneln, die Finger lassen.[Stand 2012!]


Wie werde ich Lasius neglectus wieder los?
Bei Verdacht muss umgehend die Art sicher bestimmt werden. Bestätigt sich der Verdacht, sollte systematisch und mit schädlingsbiologischer Begleitung vorgegangen werden. Eine sorgfältige Befallsermittlung ist unabdingbar. Der Umfang des Befalls muss vollständig erfasst werden. Für die Bekämpfung und nachhaltige Abwehr muss ein Gesamtkonzept aus vielen einander verstärkenden Maßnahmen individuell erstellt werden. Voraussetzungen für den Erfolg ist aufrichtiges Interesse. Und ja, es kostet Geld und Achtsamkeit – über einen längeren Zeitraum.
Eine Bekämpfung ist zwar bisher nicht gelungen, aber wahrscheinlich durchaus möglich, wenn sofort und umfassend damit begonnen wird, bevor sich eine Superkolonie voll entwickelt. In Franken gab es höchst aufschlussreiche Beobachtungen und vielversprechende Teilerfolge in Zusammenarbeit mit der Autorin. Die größte Herausforderung im dargestellten Fall dürfte darin bestehen, die Verantwortlichen von der Dramatik des Problems zu überzeugen. Nur wenn das gelingt, und nur bei Einschaltung wissenschaftlich basiert arbeitender Fachleute in enger Zusammenarbeit mit den Bewohnern der Immobilien unter Berücksichtigung der artspezifichen Schädlingsbiologie besteht Anlass zur Zuversicht für eine nachhaltige Problemlösung.
Die Übersehene Ameise ist in vieler Hinsicht anders als die bisher bekannten Ameisenarten. Sie profiiert von der Globalisierung
und vom Bedürfnis der Menschen nach exotischen Pflnzen. Viele Besonderheiten sind noch unbekannt, beispielsweise die
unterschiedliche Toleranz der Eier, Larven, Puppen, Arbeiterinnen und Geschlechtstiere für Kälte und/oder Feuchtigkeit.


In manchen Fällen ist mit etwaiger Hühnerhaltung und dem Einsatz von Duftölen (oder ähnlichem) nicht mehr viel auszurichten.

edit: Ganz übersehen, die o.g. Infos sind (natürlich! :)) auch im AmeisenWiki zu finden: http://ameisenwiki.de/index.php/Lasius_neglectus / Siehe auch einen dazu passenden Thread im Forum der DASW: http://www.ameisenschutzwarte.de/forum/ ... php?t=1023
.
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Zuletzt geändert von Anon am Sonntag 24. April 2016, 19:16, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Ameisen als Plage – Fakten und Bekämpfungshinweise

Beitragvon Dreadclaudi » Sonntag 24. April 2016, 18:58

Hallo Merkur,

werde dir von verschiedenen Laufstraßen ein paar Ameisen sammeln und schicken. Herzlichen Dank schon einmal daß du dich der Sache annimmst.
Kann allerdings ein paar Tage dauern bis du Post erhältst, mit dauerhungrigem Baby ist es nicht so leicht sich ein paar Minuten "Auszeit" zu nehmen.
LG Claudi
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Re: Ameisen als Plage – Fakten und Bekämpfungshinweise

Beitragvon Merkur » Montag 25. April 2016, 16:14

Zum Beitrag von Emse am 23. 04. viewtopic.php?f=31&t=217&p=11077#p11062 :
Hier mal eine Zwischenbemerkung zur Verbreitung von Lasius neglectus in Deutschland (nachdem bereits spekuliert wurde, sie sei sang- und klanglos verschwunden, oder auf wärmere Gebiete wie in Spanien beschränkt!)

Aus dem verlinkten http://schaedlingsbiologie.de/files/con ... s_2012.pdf von Frau Scholl:
Das bislang nördlichste Vorkommen der Vernachlässigten Ameise trat 2008 in Rostock auf. Ausgehend von einem Stadtpark erstreckte sich
das dortige Hauptnest über eine Fläche von 7 Hektar. Zwei kleinere Völker gibt es in einem Botanischen Garten in 1,5 km Entfernung. In der
Umgebung des Hauptnestes war L. neglectus die einzige Ameisenart. Generell werden andere Insektenarten verdrängt, lediglich Blattläuse
profitieren und vermehren sich.

http://www.haz.de/Nachrichten/Panorama/ ... rn-Rostock vom Mai 2013.
Interessanter Beitrag, den ich noch nicht kannte!

Das heißt zumindest, dass die Art bis 2013 Erwähnung fand, und z. B. in Rostock ab 2008 beobachtet wurde. Das ist nicht gerade die wärmste Ecke Deutschlands.
Der Fund in Fürth (2009) wurde von Dr. Seifert bestätigt.
Aus meinen Unterlagen:
Von: Bernhard Seifert [mailto:Bernhard.Seifert@senckenberg.de]
Gesendet: Freitag, 20. November 2009 20:18
An: ephaS@t-online.de
Betreff: Lasius neglectus
Hallo Frau Scholl,
die Lasius aus Fürth sind ganz eindeutige neglectus. Das ist erst der vierte (bekannt gewordene!) Fund aus Deutschland. Sicher gibt es aber schon Dutzende von Populationen.

Wenn man längere Zeit nichts über eine derartige Ameiseninvasion liest, bedeutet das jedenfalls nicht, dass sich das Problem von selbst erledigt hat! – Es ist bei den heutigen Medien leider so, dass ein Problem zunächst mal „thematisiert“, und dann nach kurzer Zeit wieder fallen gelassen wird. Die Medien entscheiden, was „Nachrichtenwert“ hat. Ob Tschernobyl, Fukushima, oder Linepithema am Mittelmeer: Die Probleme sind nicht gelöst, sie existieren weiter, auch wenn nichts oder nur noch wenig darüber berichtet wird. :roll:
Vermutlich wird L. neglectus mancherorts auf die übliche Weise „bekämpft“, ob nun unter diesem oder einem anderen (falschen) Namen. Die nächste Nachricht kommt bestimmt!

PS: Von 2014: http://www.deutschlandfunk.de/schaedlin ... _id=296865 Hier hofft man auf einen zur Bekämpfung geeigneten Pilz.
Bevor man drauflos spekuliert, empfiehlt es sich doch, mal die gängigen Suchmaschinen zu bedienen. ;)
MfG,
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Re: Ameisen als Plage – Fakten und Bekämpfungshinweise

Beitragvon Anon » Montag 25. April 2016, 19:43

Merkur hat geschrieben:Wenn man längere Zeit nichts über eine derartige Ameiseninvasion liest, bedeutet das jedenfalls nicht, dass sich das Problem von selbst erledigt hat! – Es ist bei den heutigen Medien leider so, dass ein Problem zunächst mal „thematisiert“, und dann nach kurzer Zeit wieder fallen gelassen wird. Die Medien entscheiden, was „Nachrichtenwert“ hat. Ob Tschernobyl, Fukushima, oder Linepithema am Mittelmeer: Die Probleme sind nicht gelöst, sie existieren weiter, auch wenn nichts oder nur noch wenig darüber berichtet wird. :roll:
Vermutlich wird L. neglectus mancherorts auf die übliche Weise „bekämpft“, ob nun unter diesem oder einem anderen (falschen) Namen. Die nächste Nachricht kommt bestimmt!


Die Probleme mit der "übersehenen Ameise" in Rostock bestehen nach wie vor.
Mittlerweile ist dort ein insgesamt 10 Hektar großes Wohngebiet von den Ameisen befallen (Stand 2015).
2013 waren es "nur" 7 Hektar.

Notiz in der Ostsee-Zeitung von Januar 2015:
http://www.ostsee-zeitung.de/Region-Ros ... Vormarsch2
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Re: Ameisen als Plage – Fakten und Bekämpfungshinweise

Beitragvon Merkur » Dienstag 26. April 2016, 09:54

Der Beitrag in der Ostsee-Zeitung bezieht sich auf eine Diplomarbeit:
Jens Spiegelberg (2014): Ökologische Ansprüche und Dominanz der invasiven Ameisenart Lasius neglectus in Rostock. Diplomarbeit Uni Greifswald.
Leider ist die Arbeit anscheinend nicht online.

L.-neglectus-in-Rostock.jpg
L. neglectus in Rostock. Aus: Ostsee-Zeitung
Das Bild aus der Zeitung zeigt die Verbreitung der Ameisen 2008 (grün umrandet) und 2013 (violett umrandet).

L.-neglectus-Rostock,-Googl.jpg
L. neglectus in Rostock. Aus: Google Earth
Wie es dort aussieht, habe ich mal aus Google Earth herauskopiert.
Hoffentlich gibt es bald eine Folge-Untersuchung zur weiteren Ausbreitung!

MfG,
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Re: Ameisen als Plage – Fakten und Bekämpfungshinweise

Beitragvon Anon » Sonntag 1. Mai 2016, 17:07

Merkur hat geschrieben:PS: Von 2014: http://www.deutschlandfunk.de/schaedlin ... _id=296865 Hier hofft man auf einen zur Bekämpfung geeigneten Pilz.

Passend dazu ein Artikel in orf.at, vom 03.12.2014:
Bioinvasoren in Symbiose
Eingeschleppte Organismen können für etablierte Arten gefährlich sein. Mit einer Gartenameise und einem Pilz haben sich nun gleich zwei invasive Arten in Europa zusammengetan. Der Pilz wächst auf der Ameise, gibt ihr ein Igel-artiges Aussehen und schützt sie vor einem für heimische Arten tödlichen Keim.
[...] / Quelle: http://sciencev2.orf.at/stories/1750256/


BTW: Mittlerweile ist L. neglectus auch in Holland angekommen, hier ein paar Bilder aus einem Wohngebiet der Stadt Leiden:

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Re: Ameisen als Plage – Fakten und Bekämpfungshinweise

Beitragvon Anon » Sonntag 8. Mai 2016, 21:07

Merkur hat geschrieben:Der Beitrag in der Ostsee-Zeitung bezieht sich auf eine Diplomarbeit:
Jens Spiegelberg (2014): Ökologische Ansprüche und Dominanz der invasiven Ameisenart Lasius neglectus in Rostock. Diplomarbeit Uni Greifswald.
Leider ist die Arbeit anscheinend nicht online.


Richtig, die (umfangreiche und sorgfältige) Arbeit ist online nicht einsehbar, ich kann sie Dir aber gerne (als pdf) zuschicken.

edit: @ Reber: Kommt! ;)
@ Trailandstreet: dito, schick´s morgen ab!
.

Nachtrag: abgeschickt! :)
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Re: Ameisen als Plage – Fakten und Bekämpfungshinweise

Beitragvon Merkur » Freitag 13. Mai 2016, 11:07

Zur Bekämpfung von Hausameisen

Dieser Beitrag richtet sich an alle, die helfen wollen, wenn in diesem oder anderen Foren die Frage nach Bekämpfungsmöglichkeiten für lästige Mitbewohner gestellt wird.

Nachdem die DASW ihre Beratungsseite wegen Überlastung schließen musste, suchen Betroffene andernorts Hilfe. Gibt man bei Google „Ameisen“ ein, oder „Ameisenforum“ (nahe liegend, da es inzwischen für fast alles ein oder mehrere Foren gibt), wird man rasch zu einem der Ameisenhalter-Foren geleitet. (Daneben erhalte ich so wie auch andere Mitglieder der DASW weiterhin direkte Anfragen, die wir nach Kräften bearbeiten).

Vieles, was vorgeschlagen wird, Bestimmung der Ameisen, Hinweise auf Bekämpfungsmittel, auf Köderverfahren usw., ist richtig. Anregungen kann man sich nach wie vor im Forum der DASW holen: Probleme mit Ameisen - Beratung http://ameisenschutzwarte.de/forum/view ... 23&start=0

Mir fällt jedoch häufig auf, dass ganz wichtige Informationen nicht weitergegeben werden.
So geht leicht die Information unter, dass jegliche Bekämpfung in aller Regel nur eine vorübergehende Erleichterung schafft, nicht die meist ausdrücklich gewünschte „endgültige“ Beseitigung des Befalls.

Die Möglichkeit einer Wiederbesiedelung befallener Räume und Gebäude wird, so weit ich gesehen habe, auf den Packungen der zahllosen „Ameisenmittel“ verschwiegen, und auch professionelle Bekämpfer äußern sich selten dazu, wenn überhaupt.

Wo die baulichen Voraussetzungen für eine Ansiedlung von Ameisen gegeben sind (z. B. morsches Holz, etwas feuchte Isoliermaterialien etc.) werden die bereits geschädigten Materialien durch die Giftanwendung ja nicht repariert. Die Nistgelegenheiten bleiben bestehen, und können von einer neu zuwandernden oder durch eine junge Königin neu gegründeten Kolonie direkt (evtl. nach Abflauen der Giftwirkung) wieder besiedelt werden.
Wenn also ein Befall durch Lasius brunneus oder eine der großen Camponotus-Arten vorliegt, hilft auf Dauer nichts als die bauliche Sanierung der Befallsorte.

Im Forum der Dt. Ameisenschutzwarte gibt es eine große, in Teilen auch sehr kontrovers geführte Diskussion dazu, die aber ebenfalls zu dem Schluss kommt, dass eine alleinige Vernichtung der Ameisen das Problem höchst selten auf Dauer lösen kann. Bitte arbeitet Euch also mal durch diesen Thread:
http://ameisenschutzwarte.de/forum/view ... 96&start=0 : „Bekämpf. der Braun. Wegam. Lasius brunneus /eine Diskussion“

Jede Hilfestellung ist gern gesehen und kann auch hilfreich sein, wenn sie sachlich richtig erfolgt!

MfG,
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Re: Ameisen als Plage – Fakten und Bekämpfungshinweise

Beitragvon Merkur » Freitag 13. Mai 2016, 15:13

Zu diesem Post vom 24. April: viewtopic.php?f=31&t=217&p=11234#p11077
Bei den Ameisen aus Karlsruhe handelte sich doch "nur" um Lasius niger. Zum Glück.

MfG,
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Re: Ameisen als Plage – Fakten und Bekämpfungshinweise

Beitragvon Dreadclaudi » Mittwoch 18. Mai 2016, 07:10

Hallo Merkur,
wie kommst du denn darauf dass es sich bei "meinen" Ameisen um Lasius niger handelt? Die Ameisen kann ich nämlich erst am Freitag einsammeln, da ich dann endlich mal ein paar Stunden einen Aufpasser für mein Baby habe.
Viele Grüße, Claudia
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Re: Ameisen als Plage – Fakten und Bekämpfungshinweise

Beitragvon Merkur » Mittwoch 18. Mai 2016, 08:50

Hallo Dreadclaudi,

Sorry, wie Trailandstreet im AF vermutet, handelt es sich um eine Verwechslung! - Ich habe in aller Regel mehrere Anfragen zur Bearbeitung hier liegen.
Hinzu kommen Anfragen im Forum der DASW und in den Ameisenhalter-Foren. Verwirrend ist oft, dass in den Foren ein Deckname verwendet wird, der dann bei der Einsendung nicht mehr erwähnt wird. So habe ich eine Einsendung versehentlich Ihnen zugeordnet (aber den Einsender unter seiner e-mail-Adresse benachrichtigt).

Wenn Sie demnächst die Ameisen einschicken, achten Sie bitte darauf, dass ich in diesem Fall ganze, heile Ameisen benötige. Also nicht mit Tesa aufgeklebt, sondern möglichst lebend, oder in 70 % Akhohol eingelegt.
(Ich hatte jüngst zwei Einsendungen, wo man anscheinend bereits vergiftete und ausgetrocknete Exemplare samt ihrem Gemülle im Brief gesandt hat. Was ankam, sah aus wie aus dem Pfefferstreuer. Mit Mühe konnte ich noch ein Hinterbein und zwei Fühler identifizieren und auf diesen nach den für L. niger typischen Haaren suchen).

MfG,
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Re: Ameisen als Plage – Fakten und Bekämpfungshinweise

Beitragvon Anon » Mittwoch 18. Mai 2016, 09:38

Selbst, wenn es dann am Ende tatsächlich "nur" Lasius niger (o.ä.) sind, fand ich den auf Tatsachen basierenden Exkurs in Sachen Lasius neglectus äußerst spannend!

edit/Grund:RS

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Zuletzt geändert von Anon am Mittwoch 18. Mai 2016, 18:21, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Ameisen als Plage – Fakten und Bekämpfungshinweise

Beitragvon Merkur » Mittwoch 18. Mai 2016, 16:33

Zu Trailandstreet viewtopic.php?f=31&t=217&p=11269#p11268 (Bewertung: wär vielleicht mal was "wie versende ich Ameisen-Proben richtig") .

Geschrieben wurde eine solche Anleitung schon vor Jahren. Woran es fehlt: Sie wird nicht gelesen!
http://www.ameisenschutzwarte.de/forum/ ... f=23&t=502

Ich weise jeden Einsender darauf hin, und ich habe in ein paar Foren auch wiederholt schon darauf verwiesen. Der Text steht zur freien Verfügung, aber anscheinend kennen noch nicht einmal die Admins/ Mods der anderen Foren diese Seite.
Ich dränge mich andererseits auch nicht auf, habe aus bekannten Gründen ja meine Mitwirkung in den meisten Foren beendet.
Das wird sich wohl auch nicht mehr ändern. Welcher wissenschaftliche Myrmekologe mag etwa einem Forum angehören, in dem derartige Äußerungen auch heute noch (13. Mai 16) geduldet und öffentlich verbreitet werden:
Wissenschaft und Ameisenhaltung

Auch sind die bisherigen Erfahrungen mit dem Auftreten von Myrmekologen in den (deutschen) Foren alles andere als gut (um es noch positiv auszudrücken). Aber man darf und sollte hier bestimmt nicht verallgemeinern, weshalb zu hoffen bleibt, dass man es bislang mit dem menschlichen und charakterlichen Bodensatz der Myrmekologieszene zu tun hatte. (Allerdings zeigen meine bisherigen Erfahrungen mit Wissenschaftlern diverser Disziplinen, dass man Laien gegenüber für gewöhnlich extrem kritisch bis arrogant eingestellt ist.)
- Nur Dr. B. Seifert und ich können gemeint sein. Nein danke!
MfG,
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Re: Ameisen als Plage – Fakten und Bekämpfungshinweise

Beitragvon Merkur » Dienstag 24. Mai 2016, 19:52

Ein lesenswerter Beitrag zum Thema Styropor-Isolierungen und Befall mit Lasius brunneus:
http://www.ameisenschutzwarte.de/forum/ ... 98&start=0
Ich hoffe darauf, dass es aus den Reihen der DASW noch Kommentare geben wird. Selbst habe ich mich mit dem Thema ja bereits
eingehend befasst, im Forum und unzählige Male bei direkten Anfragen.

MfG,
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Re: Ameisen als Plage – Fakten und Bekämpfungshinweise

Beitragvon Merkur » Donnerstag 26. Mai 2016, 11:11

Zu diesem Thema (Dreadclaudi, irrtümlicher Verdacht auf Lasius neglectus) viewtopic.php?f=31&t=217&p=11324#p11268
(Habe eine e-mail geschickt. Aufgrund des allgemeinen Interesses, auf das der Vorgang stößt, poste ich den Inhalt auch hier, natürlich anonymisiert).

Hallo Dreadclaudi,

Ich habe mir Deine Adresse mal auf Google Earth angesehen: Das ist jedenfalls ein für diverse Ameisenarten ideales Gelände, zumal in Deiner klimatisch bevorzugten Stadt!

Wie Du richtig vermutest, umfasst Deine Sendung mehrere Arten. Es sind drei Arten: Drei größere Exemplare der Art Camponotus fallax (eine Rossameisen-Art), die größte davon ist eine Königin. (Hast Du diese evtl. an einem Baum gesammelt?)
Drei kleinere Tiere gehören der Art Lasius niger (Schwarzgraue Wegameise) an.
Vier der kleineren gehören zu einer Art der Gattung Tapinoma. Dabei habe ich den Verdacht, dass es sich um die aus Südeuropa eingeschleppte Tapinoma nigerrimum handelt: Für diese ist (anders als für die zwei einheimischen Arten der Gattung) eine ausgeprägte Straßenbildung typisch. Ich versuche noch, sie genau zu identifizieren. Mit bloßem Auge sind sie eher glänzend schwarz gegenüber den eher matt grau-braunen Lasius niger.
Vermutlich leben in dem Gelände noch etliche weitere Ameisenarten.

Eine Gesundheitsgefahr geht von keiner der Arten aus. Sie stechen auch nicht, tupfen allenfalls etwas Ameisensäure auf Bissstellen. (Tapinoma hat ein für uns nicht spürbares, unwirksames Wehrsekret, das aber andere Ameisenarten tötet).

Da im Wirkungsbereich der Lasius neglectus keine anderen Ameisen vorkommen dürften, ist mein Verdacht auf diese Art hinfällig geworden.

Man könnte das Grundstück großflächig mit einem Insektizid besprühen. Das wäre aber mehrfach im Jahr erforderlich, und neue Ameisen würden ständig aus der Nachbarschaft zuwandern bzw. im Sommer in Form junger Königinnen zufliegen. Eine nachhaltige Beseitigung ist nicht möglich.

In München hat man seit einigen Jahren ein Problem mit einer Ameisenart, die auf Kinderspielplätzen, in Sandkästen etc., als belästigend empfunden wird. Wir haben das auch hier im Ameisenportal aufgegriffen: viewtopic.php?f=23&t=1337 (s. auch dortige Links)

Meine persönliche Einschätzung: Lieber lebende Ameisen als alles tot gespritzt (z. B. Vögel und Spitzmäuse können vergiftete Ameisen fressen und selbst Schaden nehmen). Wie weit die in München ausgebrachten Gifte für Kinder harmloser sind als ein paar Ameisen, sei dahingestellt. Und: Viele Kinder spielen gerne mit solchen Ameisen ;), wenn man ihnen nicht gleich eine Abscheu gegenüber allem Krabbelnden einredet!

Eine bessere Empfehlung kann ich leider nicht vorbringen.

MfG, und allen ein schönes verlängertes Wochenende,
Merkur
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Re: Ameisen als Plage – Fakten und Bekämpfungshinweise

Beitragvon Anon » Donnerstag 26. Mai 2016, 19:01

Merkur hat geschrieben:Man könnte das Grundstück großflächig mit einem Insektizid besprühen. Das wäre aber mehrfach im Jahr erforderlich, und neue Ameisen würden ständig aus der Nachbarschaft zuwandern bzw. im Sommer in Form junger Königinnen zufliegen. Eine nachhaltige Beseitigung ist nicht möglich.

Ich verzeichne mittlerweile "gute" Erfolge mit einem Gieß- u. Streumittel (Permethrin) in Pulverform.
(Eingesetzt gegen die "Argentinische Ameise" [Linepithema humile] auf Mallorca.)

Vorteil bei dem Zeug ist der relativ geringe Anschaffungspreis (am besten gleich einen Eimer davon kaufen) und die Möglichkeit, Ameisennester gezielt mit dem in Wasser aufgelösten Wirkstoff zu übergießen, ohne gleich den ganzen Garten flächendeckend einzunebeln.

Zu den Umweltwirkungen:
In der Umwelt wird Permethrin vor allem durch Sonnenlicht zersetzt. Im Boden bindet es an Tonminerale und Humusbestandteile, seine Halbwertszeit beträgt hier etwa 30 Tage. Auf den Oberflächen von Pflanzen beträgt die Halbwertszeit etwa 10 Tage. Für Vögel ist Permethrin nur gering giftig, für Fische ist es hingegen stark toxisch. Im Laborversuch ist Permethrin für Bienen sehr giftig. Im Freiland meiden die Bienen Permethrin, da es auf sie abstoßend (das heißt als Repellent) wirkt. / Quelle: Wikipedia

Weitere Beratungsversuche in der Sache überlasse ich aber gerne einem auf die Schädlingsbekämpfung spezialisierten Fachmann, da derlei umweltschädigende Gifteinsätze doch immer unter verschiedenen Aspekten betrachtet werden sollten und (zumindest für mich) auch einen bitteren Beigeschmack haben, im Wortsinn! :(
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Re: Ameisen als Plage – Fakten und Bekämpfungshinweise

Beitragvon Merkur » Montag 30. Mai 2016, 09:26

Nochmals: Backpulver gegen Ameisen?
Der alte Mythos, aufgewärmt mit einer (un-)wissenschaftlichen Untersuchung, kommt doch immer wieder hoch:

http://www.zeit.de/2009/19/Stimmts
Kathrin Grandke aus Berlin fragt: Stimmt es, dass Backpulver Ameisen tötet, weil sie es fressen und dann explodieren? (30. April 2009 / Quelle: DIE ZEIT, 30.04.2009 Nr. 19 )
Antwort: Als Ergebnis lässt sich festhalten: Erstens ist den Ameisen das Natron ziemlich egal, sie meiden es nicht, was ihnen dann zum Verhängnis wird. Denn zweitens ist die Substanz offenbar wirklich ein mildes Gift für Ameisen. Bei einer ausgestreuten Menge von vier Milligramm pro Quadratzentimeter war nach sechs Tagen die Hälfte der Insekten tot. Auch die mit Natron versetzte Zuckerlösung tötete einen großen Teil der Ameisen. Von einer spektakulären Aufblähung oder gar Explosion der Tiere kann allerdings keine Rede sein – sie sterben, weil das Natron den pH-Wert in ihrem Körper verändert.
Zitiert wird eine amerikanische Untersuchung, in der Ameisen auf Backpulver leben mussten bzw. nur mit Backpulver versetzten Honig bekamen.
Wir haben dieses total unnatürliche Experiment hier viewtopic.php?f=13&t=976#p7237 und in den folgenden Beiträgen entzaubert.
Die wundersame „Wirkung“ in der Öffentlichkeit hält dennoch an, vgl.: https://ameisencafe.de/cafe/index.php/T ... #post85882

Warum nur lassen sich so viele normal-vernünftige Menschen derart leicht hinters Licht führen??? :crazy:

MfG,
Merkur
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Re: Ameisen als Plage – Fakten und Bekämpfungshinweise

Beitragvon Trailandstreet » Montag 30. Mai 2016, 11:08

Meiner Erfahrung nach wirkt es sehr gut. Die Schwierigkeit dabei ist allerdings, die kleinen Flitzer mit dem Päckchen auch exakt zu treffen.
Ups! Hatte wohl den Ironiemodus noch an.
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