Eine kleine Waldwanderung bei Darmstadt

Eine kleine Waldwanderung bei Darmstadt

Beitragvon Merkur » Freitag 3. Juli 2015, 10:53

Manchmal hat man als Großeltern die Aufgabe, Enkel zu betreuen und sinnvoll zu beschäftigen. So ging es uns auch am Sonntag, dem 28. 6. 15, mal wieder.
Es war nicht warm genug zum Baden, und der Kleine (7 Jahre) ist immer scharf darauf, dass Opa Tiere zeigt.
Unsere Wahl fiel auf ein großes Waldgebiet im Rhein-Main-Gebiet. Nicht weit von dem Weltkulturerbe Grube Messel liegt eine Gaststätte, die Thomashütte, mit Biergarten und inzwischen vielen Attraktionen für Kinder, Hüpfburg, ein paar Haustiere, Ponyreiten und was so das Kinderherz begehrt.
Nun gut; aufgeschoben ist nicht aufgehoben: Zuerst ging es in den Wald, in Richtung auf einige wassergefüllte Tongruben, wo man mit Glück schon einige Tiere und Tierchen zu Gesicht bekommt.
Gleich zu Beginn entdeckten wir, dass junge Erdkröten in großer Zahl den Weg kreuzten (Bild des Tages viewtopic.php?f=50&t=79&p=8048#p8034 ). Sie kamen gerade nach Beendigung ihrer Metamorphose aus den Teichen.
Aber natürlich, beim Spähen auf den Boden sieht man auch Ameisen! Gleich am Waldrand, wo traditionell in landwirtschaftlich genutzten Gebieten so allerhand nicht mehr ganz Brauchbares landet, stießen wir auf zwei Nester von Formica fusca.
1-Nest_5291.jpg
Formica fusca; "typische" Nistgelegenheit in der "Kultur"-Landschaft.
Hier gab es nur noch Arbeiterinnenpuppen, aber das zweite Nest, etwas mehr im Schatten und unter einem Arrangement von rostigen Blechen, enthielt noch sehr viele große Geschlechtstierpuppen.

Nicht weit davon liefen auch Raubameisen, Formica sanguinea, den Weg entlang: Sie trugen Nestgenossinnen; anscheinend war ein Nestwechsel im Gang.
Lasius niger (oder dort vielleicht eher L. platythorax?) und ein Hügel mit gelben Lasius cf. flavus waren rasch gefunden. An einer alten Eiche liefen zahllose L. fuliginosus auf und ab, und schließlich tauchte noch eine Königin von Formica rufibarbis auf, just married.
Fünf Arten also, ohne großes Suchen. Doch der junge Mann wollte auch noch Anderes sehen.

Einen Admiral, einen Schwalbenschwanz, beide an blühenden Brombeeren, und einen Kleinen Kohlweißling hat er selber identifiziert.
An den Tongruben flogen zahlreiche Großlibellen, im Flug natürlich nicht sicher bestimmbar. Im Wasser suhlten sich Grünfrösche (Pelophylax „esculentus“)
2-Pelophylax_5295.jpg
Grünfrösche in einem der kleineren Teiche.
Das Ganze ist Naturschutzgebiet und damit leider kaum zugänglich. Nur die eingeschleppte Nilgans hat, wie an ihren glitschigen Exkrementen am Ufer rasch zu erkennen, auch hier Eingang gefunden. Und tatsächlich fiel ein Paar mit rauschendem Flügelschlag auf dem größeren der Teiche ein.
3-Nilgänse_5294.jpg
Ein Paar Nilgänse. Die kleinen links oben sind evtl. Jungtiere. Stark herangezoomt.
Den Abschluss bildete natürlich dann die Hüpfburg mit Rutsche und so weiter, sowie ein Imbiss im angenehm schattigen Biergarten. :)
Nichts Spektakuläres, aber ein angenehm verbrachter Sonntag im Grünen. Und zu Hause im Garten gab es dann auch noch überall Walderdbeeren und Himbeeren zum Naschen! ;)

MfG,
Merkur
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Merkur
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