Diskussion zu "Colophonius' Messor minor hesperius"

Diskussion zu "Colophonius' Messor minor hesperius"

Beitragvon Colophonius » Freitag 18. April 2014, 12:28

Hallo,


hier darf fleißig diskutiert werden. Ich würde mich über Kritik (positive wie negative) freuen!

Der Haltungsbericht
  • 0

Colophonius
 

Re: Diskussion zu "Colophonius' Messor minor hesperius"

Beitragvon Icon » Freitag 18. April 2014, 12:41

Hey Colophonius!

Ein wirklich schöner Haltungsbericht muss ich sagen. Spannend zu lesen!
Besonders fasziniert hat mich die Vorliebe deiner Messor für die Löwenzahnsamen.
Als Mensch mit Interesse an den Hintergründen bin ich jetzt natürlich total daran interessiert wieso deine Messor so darauf abfahren.
Daraufhin habe ich "Löwenzahnsamen" gegoogelt, weil ich gehofft habe ein paar Infos über deren Nährwert herauszufinden, und was finde ich da?
"Löwenzahnsamen kaufen" :D
Wenn ich daran denke dass diese Pflanze in unserer modernen Vorstadtwelt eine reine Plage ist, dann macht da jemand aber einen richtigen Reibach.

Zur Möglichkeit die Samen zu konservieren: Hast du mal versucht die Samen luftdicht einzufrieren (Verhinderung der Gefriertrocknung) und sie nach ein paar Wochen wieder aufzutauen?
Wenn sie dann immernoch angenommen werden (und nicht beim einfrieren geplatzt sind), dann dürfte dem Winterspeiseplan geholfen sein :)

Genügend Samen gibt es ja in ein paar Tagen (bei mir jedenfalls) wieder.

Alternativ könnte ich mir vorstellen, dass es klappen würde Löwenzahn auf der Fensterbank zu kultivieren.
Soviel ich weiß treibt eine Gesunde Pflanze dieser Art bis zu 10 Blüten.
Aber ob sich da das Kosten/Aufwand-Nutzen-Verhältnis rentiert kann ich dir nicht sagen...

Jedenfalls bin ich gespannt wie es mit deinem Haltungsbericht weitergeht!
Nette Idee mit den Gender-Symbolen :)

LG
Icon
  • 1

Benutzeravatar
Icon
Beirat
 
Beiträge: 110
Registriert: Samstag 5. April 2014, 22:33
Wohnort: Böblingen
Bewertung: 80

Re: Diskussion zu "Colophonius' Messor minor hesperius"

Beitragvon Colophonius » Freitag 18. April 2014, 13:16

Hi,

Danke für das Lob!

Das mit dem Anbauen des Löwenzahns habe ich auch schon überlegt, allerdings vermute ich, dass die Blüten auch bestäubt werden müssen, damit Samen entstehen. Das wäre im Winter natürlich schwierig. Einfrieren werde ich bei Zeiten auch mal ausprobieren, allerdings ist in meinem Gefrierfach sehr wenig Platz.

Meine Vermutung, warum die Messor den Löwenzahn so lieben, ist, dass die Samen recht klein sind und daher auch von den Minoren problemlos zerkaut werden können. Bei größeren Samen schaffen das ja nur die Majoren mit ihren gewaltigen Mandibeln. Aber am Nährwert könnte es natürlich auch liegen. Vielleicht weiß da jemand näheres?!
  • 0

Colophonius
 

Re: Diskussion zu "Colophonius' Messor minor hesperius"

Beitragvon Icon » Freitag 18. April 2014, 13:33

Hi Colophonius,

Für eine erfolgreiche Samenbildung ist beim Löwenzahn keine Bestäubung notwendig.
Dieses Phänomen nennt man Agamosperie:
http://de.wikipedia.org/wiki/Agamospermie

Der Löwenzahn vermehrt sich somit asexuell, seine nachkommen sind Klone.
Eine "Zucht" bzw. "Haltung" auf der Fensterbank stünde damit nichts im Weg.

Ich denke, dass Löwenzahnsamen nicht allzu viel Platz im Tiefkühlfach nicht allzu viel Platz wegnehmen.
Du könntest ja auch kleinere Portionen einfrieren um Platz zu sparen.

Das mit dem Nährwert ist ein interessanter Punkt, irgendwie habe ich im Hinterkopf, dass Löwenzahnsamen sehr Ölhaltig sind.
Ich finde aber keine entsprechenden Hinweise im Internet.
Dass auch kleine Kasten diese Samen zernagen können ist natürlich auch eine Überlegung wert, aber erkennen das die eintragenden Arbeiter?
Alles sehr interessant!
Zumal ich mich zu erinnern gedenke, dass Löwenzahnsamen besonders hart zu knacken sind, gerade weil sie so klein sind?
Aber da unterschätze ich vermutlich die Kraft der Messor-Arbeiterinnen!

LG
Icon
  • 2

Benutzeravatar
Icon
Beirat
 
Beiträge: 110
Registriert: Samstag 5. April 2014, 22:33
Wohnort: Böblingen
Bewertung: 80

Re: Diskussion zu "Colophonius' Messor minor hesperius"

Beitragvon Colophonius » Freitag 18. April 2014, 14:51

Danke für die Info, ich werde das vielleicht mal ausprobieren.

Löwenzahnsamen sind an sich relativ weich, man kann sie auch völlig problemlos mit den Fingern zerknicken. Da sind andere Körner deutlich widerstandsfähiger.
  • 1

Colophonius
 

Re: Diskussion zu "Colophonius' Messor minor hesperius"

Beitragvon Icon » Freitag 18. April 2014, 15:38

Hi Colophonius!


Das wusste ich nicht, vielen Dank!
Vermutlich habe ich bisher immer etwas ältere, getrocknete Löwenzahnsamen untersucht.

Meinst du es könnte auch an der von dir beschriebenen Eigenschaft liegen, dass deine Messor minor hesperius die Löwenzahnsamen so gerne annehmen?
Nämlich die, dass die Samen so weich sind.
Ich könnte mir vorstellen, dass der Aufwand/Nutzen-Faktor bei weichen Samen deutlich zugunsten des Nutzens ausfällt, weil nicht so viel Aufwand betrieben werden muss um diese zu knacken.

Somit würde man weit mehr Energie aus dem Samen holen, als man hineingesteckt hat.
Ein krasses Gegenbeispiel wären z.B. getrocknete Samen aus der Körnermischung, die besonders hart sind.

Hierzu müsste man wohl ein paar Experimente starten, ob Messor auf weichere Samen eher "abfährt".
Inspiriert von deinem Bericht überlege ich mir ebenfalls wieder eine Messor anzuschaffen, nachdem ich meine M. barbarus vor einiger Zeit abgegeben habe.

Liebe Grüße
Icon
  • 0

Benutzeravatar
Icon
Beirat
 
Beiträge: 110
Registriert: Samstag 5. April 2014, 22:33
Wohnort: Böblingen
Bewertung: 80

Re: Diskussion zu "Colophonius' Messor minor hesperius"

Beitragvon Krabbeltierfan » Freitag 18. April 2014, 17:46

Hey,

ich selbst habe auch lange Messor minor hesperius gehalten. Ein alter HB von damals muss auch noch im Antstore-Forum existieren. Ewig her. Zumindest habe ich diese Tiere bis vor kurzen noch gehalten. Dort hatte ich auch mal "Körnerexperimente" gemacht. Besonders Löwenzahn, aber auch andere sehr kleine Samen sind enorm beliebt. Mein Tipp: Geh auf eine Wiese und sammel alles, was Körner enthalten könnte. (Mohn zum Beispiel!) Es scheint wohl wirklich etwas damit zu tun zu haben, wie groß die Samen sind. Andererseits sind auch zerdrückte Sonnenblumenkerne, diese sind sehr Weich und sehr Ölig, wirklich beliebt. Gut für kleine Kolonien geeignet.

Inspiriert von deinem Bericht überlege ich mir ebenfalls wieder eine Messor anzuschaffen, nachdem ich meine M. barbarus vor einiger Zeit abgegeben habe.

Ja, denke ich auch immer wieder. Aber nur kurz. Dann kommt der Gedanke: Ständig Scheiben putzen und Nest wechseln, die Kacken alles voll -.-
Es sind wirklich tolle Ameisen, aber zumindest ich muss jetzt auch etwas Zeit für saubere Ameisen haben :mrgreen:
Nebenbei ein toller Bericht, kann leider nicht nochmal "Liken".

Grüße
Krabbel
  • 2

Zeit spielt keine Rolle. Das einzige, was eine Rolle spielt, ist das Leben.
Benutzeravatar
Krabbeltierfan
Moderator
 
Beiträge: 144
Registriert: Sonntag 6. April 2014, 13:06
Bewertung: 223

Re: Diskussion zu "Colophonius' Messor minor hesperius"

Beitragvon Colophonius » Freitag 18. April 2014, 18:13

Sind denn alle Körner geeginet? Es gibt hier in der Nähe ein paar Wiesen mit vielen Gräsern, da finden sich sicher auch einige Körner drin....
  • 0

Colophonius
 

Re: Diskussion zu "Colophonius' Messor minor hesperius"

Beitragvon Icon » Freitag 18. April 2014, 18:20

Hey Colophonius,

Meine Messor barbarus haben damals vor allem mit zunehmender Volksstärke wirklich alle Sorten von Körnern und Samen eingetragen und auch verarbeitet.
Gräser besonders, aber auch Kerne aller Art.
Die vernichten wirklich alles.

LG
Icon
  • 1

Benutzeravatar
Icon
Beirat
 
Beiträge: 110
Registriert: Samstag 5. April 2014, 22:33
Wohnort: Böblingen
Bewertung: 80

Re: Diskussion zu "Colophonius' Messor minor hesperius"

Beitragvon Colophonius » Freitag 18. April 2014, 18:32

Dann bin ich mal gespannt. Ich werde auf jeden Fall berichten, wie sie mit anderen Samen und Körnern umgehen...
  • 1

Colophonius
 

Re: Diskussion zu "Colophonius' Messor minor hesperius"

Beitragvon Trailandstreet » Dienstag 17. Juni 2014, 19:02

Ich hab momentan bei meinen M. barbarus Gras eher als Deko drin. bei der derzeitigen Volksstärke (4) ist noch nicht allzu viel von der Einsammlung diverser Samen zu sehen, aber ich werde sicher auch verschiedene Gräser noch testen. Das schwierigste daran find ich eher den richtigen Zeitüpunkt für die Ernte zu finden. Sie sollte ja, nehme ich an, auch reif sein.
  • 0

Benutzeravatar
Trailandstreet
Mitglied
 
Beiträge: 1170
Registriert: Mittwoch 9. April 2014, 21:02
Wohnort: Ho'mbua
Bewertung: 1692

Re: Diskussion zu "Colophonius' Messor minor hesperius"

Beitragvon Colophonius » Dienstag 17. Juni 2014, 20:03

Das Problem mit der Ernte habe ich auch.
Habe letztens ein paar "Ähren" von irgendwelchen Gräsern (kenne mich da leider nicht aus) ins Formicarium gelegt, aber diese wurden kaum angenommen.
  • 0

Colophonius
 


Zurück zu Diskussionen zu den Haltungsberichten und Beobachtungen

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 6 Gäste

Reputation System ©'