Diskussion zu Lasius flavus - Maddio's Haltungserfahrungen

Diskussion zu Lasius flavus - Maddio's Haltungserfahrungen

Beitragvon Maddio » Montag 21. April 2014, 14:36

Hier ist Platz für Anregungen, Fragen und sonstiges zu meinem Haltungsbericht.

Haltungbericht: http://www.ameisenportal.eu/viewtopic.php?f=58&t=182
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Maddio
 

Re: Diskussion zu Lasius flavus - Maddio's Haltungserfahrung

Beitragvon Colophonius » Montag 21. April 2014, 15:27

Hey

Wenn du die letztes Jahr gründen lassen hast, dann müssten doch mittlerweile Arbeiterinnen vorhanden sein.
Als bei meinen Lasius niger (ebenfalls in Pleometrose gründen gelassen) die ersten Arbeiterinnen kamen, wurde eine der (drei) Gynen rausgeschmissen.
Würde mich interessieren, wie Lasius flavus das handhabt.
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Colophonius
 

Re: Diskussion zu Lasius flavus - Maddio's Haltungserfahrung

Beitragvon Maddio » Montag 21. April 2014, 18:29

Hi Colophonius!

Eine Pygmäe ist bereits vor der Winterruhe geschlüpft. Bisher gibt es keinerlei feindsinnige Handlungen, und alle drei Ameisen sitzen nah beieinander.

Sehr bald wird jetzt aber ein Schub von ~10 :aa: schlüpfen, womöglich ändert sich die Situation dann.

Laut Seifert kommen polydom-oligogyne Kolonien vor, und die intra-spezifische Aggresion ist allgemein nur wenig ausgebildet. In den begrenzten Möglichkeiten der Haltung wird es wohl früher oder später zur Entscheidung bzw. Trennung der :kk: führen.
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Maddio
 

Re: Diskussion zu Lasius flavus - Maddio's Haltungserfahrung

Beitragvon Trailandstreet » Samstag 16. April 2016, 09:01

Die scheinen sich ja ganz gut zu entwicklen, bisher hab ich sie eher als "Nachzügler", gerade im Vergleich zu L niger kennengelernt.
Auch dass sie gleich größere Beute, wie die Schaben hier annehmen, konnte ich bisher auch noch nicht lesen. Ab dieser Größe tun sie es dann wohl doch.

Von meinen beiden L flavus will aber eine auch noch nicht recht.
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Re: Diskussion zu Lasius flavus - Maddio's Haltungserfahrung

Beitragvon Reber » Samstag 16. April 2016, 10:55

Schöner Bericht. Für mich deutet die Puppenlagerung ausserhalb des Nestes und das Bauverhalten am Wassertank daruf hin, dass sie ein grösseres Nest gebrauchen könnten.
Ich hielt früher u.a. eine recht grosse Kolonie in einem Gipsnest und das hat mir und den Ameisen freude gamacht. Kann es dir daher nur empfehlen!

Auch würde ich die Kolonie zum jetzigen Zeitpunkt nicht aussetzen. Erstens weil noch eine qualitative Änderung im Kolonieverhalten kommt. Du wirs überrascht sein! :fettgrins: Und zweitens braucht es fürs erfolgreiche Aussetzen einer einheimischen Kolonie in der Nähe des Fundortes, eine grössere Anzahl Ameisen und ein geeignetes Nest. So dass die Ameisen einen ersten Ansturm von Feinden aushalten könnten. Man wundert sich oft, wo es überall andere Ameisen gibt, die man vorher nicht gesehen hat! Ausserdem brauchen Lasius flavus noch einige Zeit eine Fütterung, bis sie selber an genügend Wurzelläuse kommen.
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Re: Diskussion zu Lasius flavus - Maddio's Haltungserfahrung

Beitragvon Maddio » Samstag 16. April 2016, 16:43

Trailandstreet hat geschrieben:Die scheinen sich ja ganz gut zu entwicklen, bisher hab ich sie eher als "Nachzügler", gerade im Vergleich zu L niger kennengelernt.
Auch dass sie gleich größere Beute, wie die Schaben hier annehmen, konnte ich bisher auch noch nicht lesen. Ab dieser Größe tun sie es dann wohl doch.


Die Lasius flavus brauchen zu Anfang etwas länger, dürften aber hinten raus die Lasius niger überflügeln. Letztes Jahr habe ich seit langem mal wieder eine Lasius niger gründen lassen, es ist absolut beeindruckend wie effektiv sie schon im Anfangsstadium rekrutieren.

Generell empfinde ich die Lasius niger vom Wesen her deutlich aggressiver. Sie scheinen ständig unter Strom zu stehen, flitzen durch die Arena und fallen regelrecht über Beute her.

Die Lasius flavus lassen es da eher gemächlich angehen. Aber auch sie rekrutieren große Anzahl Arbeiterinnen, wenn die Gründungsphase vorbei ist. Ich habe heute mal gleich drei kleine Schokoschaben verfüttert, der Andrang kann sich sehen lassen:

drei_schoko.jpg


Reber hat geschrieben:Schöner Bericht. Für mich deutet die Puppenlagerung ausserhalb des Nestes und das Bauverhalten am Wassertank daruf hin, dass sie ein grösseres Nest gebrauchen könnten.
Ich hielt früher u.a. eine recht grosse Kolonie in einem Gipsnest und das hat mir und den Ameisen freude gamacht. Kann es dir daher nur empfehlen!


Ja, ich sollte ihnen wirklich bald mal ein schönes Nest basteln. Ich dachte allerdings eher an ein Ytong-Nest, bei dem ich die Kammern aber mit Gips eintstreiche. Optimalerweise sollte es sehr feuchte und trockene Bereiche bieten. Und es sollte ein externes Nest sein.

Es ist vermutlich auch gut, wenn sich die beiden Königinnen etwas aus dem Weg gehen können und nicht gezwungen sind aufeinander zu hocken (vorraus gesetzt es leben noch beide ;) ).

Reber hat geschrieben: Erstens weil noch eine qualitative Änderung im Kolonieverhalten kommt. Du wirs überrascht sein!


Ok, das glaube ich gerne, die Kolonie hat schon mehrmals ihr Verhalten verändert. Am Anfang hat man sie kaum bemerkt und musste sie quasi von Hand groß ziehen. Ständig mussten einzelne Arbeiterinnen vor dem Ertinken gerettet werden. Inzwischen sind etwas größere Arbeiterinnen unterwegs und es ist ununterbrochen Aussenaktivität vorhanden.

Reber hat geschrieben:Und zweitens braucht es fürs erfolgreiche Aussetzen einer einheimischen Kolonie in der Nähe des Fundortes, eine grössere Anzahl Ameisen und ein geeignetes Nest. So dass die Ameisen einen ersten Ansturm von Feinden aushalten könnten. Man wundert sich oft, wo es überall andere Ameisen gibt, die man vorher nicht gesehen hat! Ausserdem brauchen Lasius flavus noch einige Zeit eine Fütterung, bis sie selber an genügend Wurzelläuse kommen.


Da hast du wohl recht, so richtig gut durchdacht hatte ich das noch nicht. Ich hätte es aber wohl auch nicht übers Herz gebracht mich von ihnen zu trennen :(.
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Re: Diskussion zu Lasius flavus - Maddio's Haltungserfahrung

Beitragvon Trailandstreet » Samstag 16. April 2016, 21:37

Das mit den L niger im Anfangsstadium stimmt. Da werden schnell mal 70-80% der vielleicht mal 20 Pygmäen aktiviert, um eine halbtote Fliege ins RG zu zerren.
Bei den Myrmica rubra aber muss ich sagen, bei denen die ersten Arbeiterinnen auch schon größer sind, kommen schon mal alle 8 raus, wenns ums Futter geht.
Andererseits, so eine Rocherbox ist schon eher der Nahbereich ums Nest.
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Re: Diskussion zu Lasius flavus - Maddio's Haltungserfahrung

Beitragvon Steffen Kraus » Sonntag 24. April 2016, 18:06

Hallo Maddio,
sehr toller Bericht, ich überfliege ihn immer und vergesse immer Dir ein Danke zu geben. Da so ein Bericht viel Mühe macht und man gleichzeitig wissen möchte, ob er ankommt, sieht man nach den Bewertungen. Von diesen, lebt ein Forum genauso, wie die Informationen die geschrieben werden.
Also sorry, habe aber heute alle nachgeholt!
Gruß und wir lesen uns,
Steffen
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,,es ist nicht wichtig, was andere denken wenn man kommt, es ist wichtig was sie denken, wenn man geht!
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Re: Diskussion zu Lasius flavus - Maddio's Haltungserfahrung

Beitragvon Maddio » Sonntag 24. April 2016, 19:04

Hallo Steffen,

vielen herzlichen Dank für das positive Feedback! Vor kurzem habe ich das Video von deinem "Headquarter" gesehen, dass hat mich wirklich sehr inspiriert, total toll mit wie viel Kreativität die Ameisen bei Dir untergebracht sind.

Gruß,
Maddio
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Re: Diskussion zu Lasius flavus - Maddio's Haltungserfahrung

Beitragvon Trailandstreet » Mittwoch 11. Mai 2016, 22:48

Die kleinen entwickeln dich ja toll. Meine vom letzten Jahr wollten irgendwie ja nicht, obwohl die zu zweit waren. Ich hab aber inzwischen eine, bei der ich jeden Augenblick die ersten Pygmäen zu erwarten habe.
Deine nehmen inzwischen wohl inzwischen auch gut Proteine an. Bin gespannt wie es weitergeht.


LG Franz
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Re: Diskussion zu Lasius flavus - Maddio's Haltungserfahrung

Beitragvon Maddio » Mittwoch 11. Mai 2016, 23:04

Trailandstreet hat geschrieben:Die kleinen entwickeln dich ja toll. Meine vom letzten Jahr wollten irgendwie ja nicht, obwohl die zu zweit waren. Ich hab aber inzwischen eine, bei der ich jeden Augenblick die ersten Pygmäen zu erwarten habe.


Scheinbar muss man schon etwas geduldig sein bei ihnen. Meine sind ja vom Schwarmflug 2013, und erst letztes Jahr haben sie deutliche Fortschritte gemacht. Bis dahin waren sie kaum in der Arena zu sehen.

Trailandstreet hat geschrieben:Deine nehmen inzwischen wohl inzwischen auch gut Proteine an.


Der Fokus scheint zwar deutlich auf Kohlenhydrate (Honig) zu liegen, aber was ich ihnen so an Insekten gebe, wird gerne genommen. Mir fällt auf, dass sie durch ihre geringe Größe Futter recht effizient nutzen, und sich meist nur gut ausgehöhlte Hüllen von Futtertieren finden.

Trailandstreet hat geschrieben:Bin gespannt wie es weitergeht.


Ja, das bin ich auch :) . Die Kolonie macht aktuell viel Spaß und wird sich diese Saison wahrscheinlich nochmal deutlich weiterentwickeln.

LG Martin
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Re: Diskussion zu Lasius flavus - Maddio's Haltungserfahrung

Beitragvon Trailandstreet » Freitag 20. Mai 2016, 09:57

Sag mal, liegt bei Dir die Brut einfach auf dem Boden oder haben die gar kein Nest?
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Re: Diskussion zu Lasius flavus - Maddio's Haltungserfahrung

Beitragvon Maddio » Freitag 20. Mai 2016, 12:18

Doch klar haben die ein Nest :D .

Ich hatte sie drei Jahre im RG, wobei ich das RG einmal wechseln musste. Seit letzten Monat leben sie in einem geräumigen Ytong-Nest. Im Haltungsbericht findet sich ein langer Post wo ich das Nest vorstelle und den Umzug schildere. Fotos sind auch dabei.

Die Puppen aus denen sehr bald Arbeiterinnen schlüpfen, werden gerne in der Arena gelagert, aber nur solange es dunkel ist im Zimmer. Letztes Jahr haben sie das auch schon gemacht. Da dachte ich es liegt am RG. Wie gesagt der Ytong ist momentan vollkommen trocken, eigentlich müsste das doch gut sein für die Puppenkokons.

Man sagt ja, dass Ameisen sehr genau spüren können, wo die verschiedenen Brutstadien gelagert werden sollten, und dass sie auch kleinste Nuancen der Parameter Temperatur und Luftfeuchtigkeit wahrnehmen können. Von daher, wenn es ihnen gefällt, dann sollen sie die Puppen halt über Nacht in der Arena lagern. So kommt wenigstens keine Langeweile bei ihnen auf ;) .
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Re: Diskussion zu Lasius flavus - Maddio's Haltungserfahrung

Beitragvon Trailandstreet » Freitag 20. Mai 2016, 13:17

Ja das stimmt, manchmal haben die ihren eigenen Kopf und die Arbeit lassen sie eigentlich auch nie ausgehen ;)
Puppen werden gerne hauptsächlich trocken und warm gelagert, das stimmt. Hab schon Formica gesehen, die diese nur vom Laub bedeckt in der Sonne leigen hatten.
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Re: Diskussion zu Lasius flavus - Maddio's Haltungserfahrung

Beitragvon Xeras » Donnerstag 25. August 2016, 07:03

Grüße Dich,
hoffe dass es mit dem Silikon und der Plexiglasscheibe gut geht. Erfahrungsgemäß löst sich das Plastik mit der Zeit von Silikon.
Ich habe noch kein ungiftigen Kleber für die Plexiglasscheiben gefunden der auf dauer hält. :(

MfG David
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Re: Diskussion zu Lasius flavus - Maddio's Haltungserfahrung

Beitragvon Maddio » Donnerstag 25. August 2016, 13:54

Ich habe Aquariensilikonkleber benutzt. Ich hoffe auch, dass es hält.

MfG
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