Nach 2014 verbrachten wir diesmal ein verlängertes Wochenende direkt an der Grenze Österreich (Steiermark) - Slowenien (Stajerska). Auf der österr. Seite ist um diese Zeit seit Wochen oder Monaten kein Quartier mehr zu bekommen, also sind wir auf die slowen. Seite ausgewichen. Samstag, 15.10. war das Wetter eher schlecht, etwas Regen und dann Nebel. Am Sonntag (16.10) wurden wir entschädigt: Grandiose Landschaft, fast wolkenlos und jedenfalls 17°C. Es war diesmal keine "Exkursion", sondern eher ein Familienausflug. Die Landschaft ist stark strukturiert, unzählige Hügel reihen sich aneinander. Es ist reines Weinbaugebiet, man sieht kaum andere Kulturen und fast keine Viehzucht. Es gibt nirgends Zäune, Hühner und Hunde laufen frei herum. Auch einen Grenzzaun gibt es nicht, nicht einmal in Ansätzen, wenige Tafeln und ein, zwei umgefallene Schranken erinnern an eine einst streng bewachte Grenze:
Zur Zeit Titos konnte eine kleine Grenzverletzung von wenigen Metern mit Verhaftung, Transport in eine größere Stadt und stundenlangen Verhören enden.. Neue Grenzsteine weisen in gewissen Abständen auf die
Grenzziehung von 1918 hin, damals wurde der Südteil der Steiermark (Untersteiermark) an den Südslawischen Staat abgetreten. Die Grenzziehung ist sehr verwinkelt, offensichtlich hat man nach bestehenden Grundstücksgrenzen der Grundeigentümer geteilt. Bei mehreren Straßen liegt die Grenze mehr oder minder in der Mitte, auf den Grenzsteinen mit Pfeil und Entfernung in Meter und Zentimeter angegeben.
Trotz fortgeschrittener Jahreszeit haben wir doch einige Ameisenarten im Vorbeigehen entdeckt:
Ein Schwarm v.
Solenopsis fugaxPrenolepis nitens,
häufig, insbesondere auf Fallobst, verbliebenen Weintrauben und Kroatzbeere (Rubus caesius). Die Art furagiert noch, ist kälteresistent!
Formica fusca unter Steinen, teilw. furagierend
Lasius fuliginosus noch aktiv
Chthonolasius sp. unter Grasbüschel
Tetramorium sp. unter Steinen, mehrfach, teilw. furagierend
Temnothorax affinis in Totholz
Lasius s. str. häufig,
einige Nester mit Brut (Arbeiterinnen-Puppen und Larven). Untypisch für diese Jahreszeit!
Ein paar oberflächlich leere Nester vermutlich
Formica gagates. In dieser Gegend sonst häufig!
Interessant:
Keine Waldameisen, auch keine Formica sanguinea. Formica s. str. und sanguinea sind hier sehr selten bzw. fehlend.
Alle hier genannten Arten sind bereits im Forum bildlich und schriftlich erfasst:
viewforum.php?f=48