Camponotus foreli - Haltungsbericht

Unterfamilie: Formicinae

Camponotus foreli - Haltungsbericht

Beitragvon LynnLectis » Sonntag 12. April 2015, 22:46

Hallo zusammen

Da ich hier einige Schweizer gesichtet habe, meldete ich mich gleich an und werde nun auch hier meinen Haltungsbericht zu meinen im März 2015 erworbenen Camponotus foreli eröffnen. Es geht um eine schätzungsweise 2 cm große Königin mit 5 flotten Pygmäen-Arbeiterinnen, die bereits beachtlich zugelegt haben, sowie einigen Larven, darunter 2 große, 1 mittlere und 3-5 kleine.

Hier der >>>Diskussionsfaden zu meinem Haltungsbericht.
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LynnLectis
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Re: Camponotus foreli - Haltungsbericht

Beitragvon LynnLectis » Montag 13. April 2015, 23:06

Meine Gründungskolonie hatte heute Glück im Unglück, denn meine Königin biss sich über Nacht so gründlich durch den Schwamm, dass Wasser in das Reagenzglas eindrang. Da ich genau dies schon am Vortag befürchtete, weil sich bereits ein in meinen Augen für die Pygmäen zu großer Wassertropfen bildete, worüber ich in anderen Haltungsberichten recherchierte, handelte ich sofort und holte sie alle aus dem Reagenzglas, auch die Larven, so wie das auch ein anderer Halter erfolgreich tat. Doch war der Schwamm bereits um ein Drittel weggebissen, sodass meine Pygmäen trotzdem zu viel Wasser abbekamen.

Drei konnte ich mit Wattestäbchen vor dem Ertrinken retten, eine bewegte sich nicht mehr, eine weitere starb später. Sie wurde von der Königin weggeschoben, da sah ich, dass sie auch "hinüber" war. Aber die anderen drei Pygmäen erholten sich Gott sei Dank sehr gut. Weiter konnte ich von den 6 Larven die drei großen retten, so weit sich das zu diesem Zeitpunkt beurteilen ließ. Eine weitere kleine jedenfalls wurde von den Ameisen liegen gelassen beim Eingang und nicht mehr angenommen, weil diese wahrscheinlich nicht mehr zu retten war. Später fraß die Königin, was davon übrigblieb. Aber die anderen Larven päppelte sie richtig auf, während die drei verbliebenen, dicken Pygmäen sich umsahen und Futter suchten.

Später allerdings fraßen die Königin und die drei Pygmäen die zwei großen Larven, die letzte wird wohl auch noch dran glauben müssen. Wahrscheinlich merkten die Ameisen, dass sie nicht mehr zu retten waren und taten das einzig Richtige, um Proteine für die nächste Brut zu haben, vermute ich, obwohl sie wahrscheinlich eine halbe Kellerrassel angeknabbert haben, wie es scheint (diesmal benetzte ich diese nochmal, das könnte geholfen haben).

Die neue Brut wird hoffentlich bald kommen. Ich hab ihnen ein Labyrinth-Nest eingerichtet, das genug weit für die große Königin ist, nicht dass wieder eine der Pygmäen weggeschoben wird von der Königin. Vielleicht ertrank die letzte nicht, sondern wurde erdrückt, weil sie sich in einen engen Winkel zurückzogen. Das könnte schon im Reagenzglas gewesen sein, weil eine immer so komisch unbeweglich schien von Anfang an. Sie konnte nie gut gehen. Deshalb änderte ich alles so, dass genug Freiraum bleibt.

Das neue Nest gefällt ihnen sehr gut, so mein Eindruck. Die Getränke sind natürlich alle mit Steinchen und kleinem Schwamm gesichert, damit keine Pygmäe mehr ertrinkt. Temperatur und Feuchtigkeit sind auch okay, hab auch Messdaten, die das absichern. Trotz des Verlusts bin ich einfach nur froh, dass die Königin und die drei besonders dicken Pygmäen überlebt haben und die Chancen gut stehen, dass es nun bergauf geht mit einer neuen Brut. Der Schock hat sie alle viel mutiger gemacht, jetzt laufen alle zwischendurch durch die ganze Arena. Vorher blieben sie ständig nur im Reagenzglas.
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LynnLectis
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Re: Camponotus foreli - Haltungsbericht

Beitragvon LynnLectis » Dienstag 14. April 2015, 14:11

Die Einrichtung sieht im Moment wie folgt aus: Das Nest ist eine kleine Arena mit integriertem Acrylnest, das ich auseinanderbrach, damit es Platz hat und ausreichend breite Gänge für die große Königin aufweist. So haben die Ameisen eine Art erweitertes Reagenzglas, ebenfalls mit dem gleichen Schwamm aus dem Reagenzglas, das ich nachfeuchte, und weiteren Schwämmen, die ich ebenfalls feucht halte. Das Mini-Labyrinth wird durch die Schwämme in der kleinen Arena zusammengehalten, und ist nach oben offen in der Höhe der Arena, sodass die Arbeiterinnen genug Auslauf haben und gut zu den Futternäpfen im Vorhof vor den Acryl-Gängen gelangen. Die richtige Arena wäre heute angekommen, aber so dringend ist das nicht, da die drei Pygmäen noch so klein sind und nur eine nach Futter sucht im Vorhof.

Ich möchte sie jetzt noch steril halten, weil ich gleich eingreifen will, wenn etwas nicht wie geplant läuft. Die Pygmäen sind mir noch zu klein für etwas Größeres. Außerdem muss ich immer noch viel Futter austesten und möchte das wieder bereinigen können, wenn es schiefgeht. Es soll ja nichts schimmeln oder so, weil ich es verbockt habe. :D
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Re: Camponotus foreli - Haltungsbericht

Beitragvon LynnLectis » Mittwoch 15. April 2015, 17:58

Heute gab es ein neues Problem: Die Königin fühlte sich langfristig nicht wohl in den Acrylgängen, obwohl ich diese erweiterte, und zwar wegen der Feuchtigkeit. War das Nest feucht, lief das Wasser am Boden entlang. Das mochte sie nicht, auch wenn es nur wenig war, und verzog sich an die Wände. Sie wollte Feuchtigkeit, aber gleichzeitig einen trockenen Platz, also suchte ich nach einer Alternative und wurde fündig. Ich hatte noch zwei Aufbewahrungsbehälter neu vorrätig für Zahnbürste und Seife, noch ungebrauchte Behälter. Der Zahnbürstenbehälter bot einen idealen, ausreichend breiten Gang, darin drei Löcher, wo das Wasser abfließen kann. Damit es im kleinen Nest Platz hatte, zerbrach ich es zur Hälfte und positionierte die kleinen Schwämme über den drei Löchern. Den Deckel zerbrach ich so, dass er gerade die Schwämme fixiert, aber noch Platz bietet, um mit der Pipette nachzufeuchten. Nun läuft alles ab, was zu viel ist, und der Boden bleibt trocken.

Die neue Brutecke scheint der Königin zu gefallen. Sie flüchtet sich nicht mehr an die Wand. Sie nistete sich ein und krümmte sich, als würde sie die Brutphase vorbereiten. Den Seifenbehälter konnte ich zur Hälfte als Futterplatz verwenden, so kann ich gleich alles waschen und neu Futter vergeben. Das alles im hellen Marmordesign, sieht nicht schlecht aus, auch wenn ich sie nun nicht mehr von unten mit der Lupe beobachten kann, sondern nur noch seitlich und von oben. Aber wichtiger ist, dass der Nistplatz nach Wunsch der Königin ist. Es ist auch alles abgedunkelt, trotzdem reichlich Luftzufuhr. Temperatur und Feuchtigkeit geregelt und gemessen, frisches Futter vorhanden, Kohlenhydrate und Proteine. So hat sie die nötige Ruhe. Ich hab ein gutes Gefühl, denn es ist deutlich spürbar, dass die Königin neue Eier legen will. Sie zeigt Nesttrieb und Gebärverhalten, würde ich als Laie von außen sagen. :)
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Re: Camponotus foreli - Haltungsbericht

Beitragvon LynnLectis » Mittwoch 15. April 2015, 22:23

Noch immer recherchiere ich zu meinen Camponotus foreli und ihrem Lebensraum in Spanien, Südeuropa und Nordafrika (siehe Karte HIER). Sie bewohnen sogar Vulkaninseln in Spanien, schon spannend: HIER ein Link dazu in Spanisch, aber trotzdem gut verständlich aus dem Kontext mit Bild.
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Re: Camponotus foreli - Haltungsbericht

Beitragvon LynnLectis » Donnerstag 16. April 2015, 17:33

Eine positive Neuigkeit: Eine der Pygmäen-Arbeiterinnen trug entweder ein Eibrutpaket herum oder eine Larve. Ich schau jetzt nicht genauer hin, weil ich sie nicht stören will. Ich feuchte nur hin und wieder nach und erneuere die Futterpalette. Das gekaufte trockene Insektenpulver stinkt, sobald ich es benetze, ist aber nötig. Aber ich sah die Ameisen bisher nicht richtig daran rühren und werde es nicht mehr nachkaufen, sondern nur noch anbieten, solange es vorrätig ist. Was sie bisher annehmen an Proteinen, ist nur gerade Eigelb. Alles andere noch nicht, auch keine abgebrühten Kellerrasseln, ebenso wenig Spinnen und Fliegen, obwohl alles aufgeschnitten und zerkleinert. Von den Kohlenhydraten nehmen sie Zuckerwasser und eine Honig-Zuckermischung an. Es geht recht schnell, wenn die Futterbeschafferin unterwegs ist. Aber danach füttert sie jedes Mal die ganze Kompanie zuhause. Also irgendetwas nimmt sie auf. Die Sekunden auf Eigelb und Zucker sind um einen Bruchteil länger als auf dem gekauften Insektenpulver oder der Honig-Zuckerlösung. Allerdings gebe ich die Honigmischung nicht auf, weil es immer so scheint, als ob davon doch einiges wegkommt - oder austrocknet, obwohl ich es nachfeuchte.

Bin jetzt mal froh, dass meine Truppe mit der künftigen Brut beschäftigt ist. Ich lasse sie in Ruhe machen im abgedunkelten Nest. Lichteinfall stört sie auf einmal, war nicht immer so.
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Re: Camponotus foreli - Haltungsbericht

Beitragvon LynnLectis » Freitag 17. April 2015, 18:41

Nachdem ich das wirklich extrem stinkende Shop-Insektenpulver verbannte, habe ich nun auch die Wasserschwämme entfernt bis auf den einen im Nestbereich, der gut eingeklemmt keine gefährlichen Gänge bietet, aber bei den anderen Schwämmen verirrte sich eine Arbeiterin dazwischen und kam nicht mehr raus. Außerdem stinkt auch das Wasser in den Schwämmen. Stattdessen gebe ich ihnen das Wasser nun in mehreren Futternäpfen, jeweils mit einem Steinchen belegt und dazu ein Fitzelchen Schwamm, damit sie auch ja nicht ertrinken. Eine Arbeiterin, diejenige, die sich davor in den Schwammgängen verirrte, lief schon frischfröhlich darauf herum. Interessant, dass sie bei Wasser nie zurückschrecken, aber sobald in diesen Futternäpfen Honig oder dergleichen drin ist, laufen sie weg. Eigelb und Zucker (genäßt) schreckt sie auch nicht. Vielleicht wissen sie, dass sie sich am Honig eher "verkleben" können. Sie sind enorm geräuschempfindlich. Sie bemerken auch Lichtveränderungen, gewöhnen sich aber an das Licht, wenn es mal da ist. Aber ich versuche, das Nest möglichst schattig zu halten mit Hilfe eines luftdurchlässigen Tuches, das ich auf der Nestseite links über das Formicarium lege.

Bisher hab ich nichts mehr von einer Brut gesehen, obwohl die Rollenverteilung wieder so ist wie vorher, als noch Brut da war. Aber es könnte sein, dass ich die Eier oder Larven nur dann sehe, wenn sie herumgetragen werden, denn das Marmormuster ihres Nestes hat dieselbe Farbe wie eine Larve, milchig-weiß mit grau-schwarzen Sprengseln. Ich warte mal ab, jedenfalls wirken sie nun alle recht entspannt. :)

Die Paraffin-Grenzziehungen halten sie auch ein. Ich hab das Paraffinöl vom Shop, kann ich das auch einfach in der Apotheke kaufen, ist es dasselbe? Worauf müsste ich da achten?
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Re: Camponotus foreli - Haltungsbericht

Beitragvon LynnLectis » Montag 20. April 2015, 04:19

Anhand der gefundenen Haltungsberichte zur Camponotus foreli rechnete ich aus, wie lange es dauert, bis die nächste Arbeiterin da sein könnte. Ich muss mit durchschnittlich 2 Monaten rechnen, also bis Juni. Durchschnittlich betrachtet werde ich vielleicht in 2 Wochen deutlich sichtbar Eier sehen (nicht wie jetzt nur für einen Moment beim Umlagern, also noch nicht viel) und in 1 Monat neue Larven. Es ist jedenfalls wahrscheinlich, dass ich in 1 Monat einen Fortschritt sehe, was die Brut betrifft.

Ein Halter, der auch Ende März startete wie ich, allerdings ohne Arbeiterinnen, sah nach 1 Monat die ersten Eier. Mitte Juni entdeckte er die ersten zwei Larven, im Juli waren es 3 Larven, im August die erste Arbeiterin und Mitte Oktober dann 3 Arbeiterinnen. Bei einem anderen Halter, der im Oktober mit 4 Arbeiterinnen startete, folgten schon nach 1 Monat die nächsten 2 Arbeiterinnen. Allerdings gab es da schon Larven, die ich nun verloren habe, und es war 1 Arbeiterin mehr. Also wird es bei mir wahrscheinlich tendenziell eher wie beim ersten Halter ablaufen, vielleicht etwas schneller, weil ich bereits 3 Arbeiterinnen habe. Rein von der Jahreszeit her passt "meine" Entwicklung auch eher zum Halter, der Ende März nur mit einer Gyne startete.
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Re: Camponotus foreli - Haltungsbericht

Beitragvon LynnLectis » Montag 20. April 2015, 22:44

Im Moment sieht es bei mir in der halben marmorgemusterten Zahnbürstenhalterbox mit Wasserablauf (durch 3 kleine Löcher wie in einer Badewanne, was übrigens super funktioniert und von den Mädels als Nest akzeptiert wird, da feucht und doch nie überschwemmt) ähnlich aus wie in diesem Video, nur mit weniger Arbeiterinnen und fehlender Brut:

https://www.youtube.com/watch?v=RAorpmefEWQ

Die Youtube-Funktion funzt übrigens nicht.
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Re: Camponotus foreli - Haltungsbericht

Beitragvon LynnLectis » Dienstag 21. April 2015, 05:40

:behappy:

Ich hab Brut entdeckt, und zwar in der Paketgröße von 3 größeren Larven. Gesehen habe ich sie nun deutlich, ich nahm kurz das Tuch weg und da waren sie in gelblich ovaler Form gut sichtbar! Aber es sind keine Larven, denn es hat keine schwarzen Punkte. Es sind frische elliptische Formen. Und nicht nur das, ich sah auch klar ein Pflegeverhalten der Arbeiterinnen, die mit der Brut beschäftigt waren. Ich freu mich gerade wie ein Schneekönig! :P
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Re: Camponotus foreli - Haltungsbericht

Beitragvon LynnLectis » Mittwoch 22. April 2015, 03:43

Ich lass meine Kolonie in Ruhe, d. h. ich bin so leise, dass sie nicht einmal merken, wenn ich den Deckel öffne, um das Wasser oder das Futter zu erneuern. Ich hab da eine tolle Fingertechnik drauf, schon fast ein Zaubertrick! :D

Sie merken nur, dass da auf einmal wieder mehr Wasser im Schwamm sickert und ein frischer Duft vom Futternapf herweht. Sie wirken aber wenig aufgeregt und bewegen sich relativ wenig, nur dass sie Wasser immer so positiv aufnehmen, als wäre gerade Regen gefallen und würde nun durch den Boden sickern.

Was mich etwas verdutzt, ist eine gewisse Unbeholfenheit, wo ich mir denke, wie diese Ameisen bloß in der Natur überleben. Sie wirken viel zarter als die Einheimischen, die kleiner sind, so schlank und fragil, etwas länger, obwohl jetzt gut genährt. Die Futterameise ist allerdings schlanker als die anderen. Sie bringt sich auch als Einzige ins Risiko. Das Paraffinöl hab ich auf Rebers Hinweis abgewischt, nicht dass ihr das noch schadet. Wenn die doch recht groß geratene Gyne sich zu sehr bewegt, was derzeit weniger vorkommt, ist es schon auch ein Risiko für die kleinen Pygmäen, manche Bewegungen sind recht unglücklich, gerade wenn sie vorher noch geruht hat, vielleicht noch nicht so richtig da ist und auch die Pygmäen herumdösen und nicht merken, dass sie gerade da durch will oder sich bewegt und dabei auch einmal rücklings fiel auf die Kleine und im Moment recht verrenkt wirkte.

Doch kam das zum Glück wieder in Ordnung, obwohl ich mich schon sorgte, ob sich die Königin selbst verletzt hat (sie rutschte schon zweimal aus insgesamt) und die Kleine obendrein. Aber sie fand dann nach einer Weile zu einer normalen Position zurück und kümmerte sich auch um die Kleine. Vielleicht finden sie zu wenig Halt im neuen Nest - abgesehen vom Schwamm. Aber das kann ich jetzt nicht wieder ändern, das würde nur wieder Stress bedeuten. Denn ansonsten fühlen sie sich wohl.

Die Futterameise verklebte sich übrigens einmal die Fühler, vielleicht durch den Honig, jedenfalls rannte sie eine Weile irre herum. Ich wollte ihr mit einem Wattestäbchen helfen, aber sie rannte daraufhin zum Wassernapf und konnte sich selbst helfen und putzte sich dann wie wild. Danach eilte sie ins Nest und ließ sich noch zusätzlich von der Gyne putzen. Vielleicht passierte das auch, als sie sich vorüberneigte zum Wasser ganz am Boden, da bekam sie vielleicht etwas zu viel Wasser auf die Fühler und die Wasserspannung wirkte nach auf den Fühlern. Jedenfalls beobachtete ich sie gerade dabei, als sie sich zum Wasser neigte.
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Re: Camponotus foreli - Haltungsbericht

Beitragvon LynnLectis » Mittwoch 22. April 2015, 16:21

Da meine Camponotus foreli vor allem in Spanien beheimatet ist, suche ich derzeit Infos im spanischen Sprachraum.

Hier eine Website, wo die Camponotus foreli in den äußeren Merkmalen von der Camponotus aethiops unterschieden wird. Ich hab das nachgeprüft. Bei meinen Camponotus foreli-Arbeiterinnen hat es tatsächlich diese Wölbung vorne:

http://hormigasamarillas.blogspot.ch/20 ... ncias.html

Hier ein sehr schöner kleiner "Film" über Ameisen in Spanisch (jetzt nicht speziell Camponotus foreli). Spanisch ist wirklich auch eine sehr schöne Sprache. Tolle Bilder und Musik!

https://www.youtube.com/watch?v=d7w55yW0Vro

In diesem Video sieht man im Camponotus-foreli-Nest auch etwa zwei Arbeiterinnen, die NICHT diese Dehnungsstreifen haben, so wie meine "Außendienstmitarbeiterin".

https://www.youtube.com/watch?v=Q2W3s9EDvyI
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Re: Camponotus foreli - Haltungsbericht

Beitragvon LynnLectis » Donnerstag 23. April 2015, 01:07

Hey,

ich hab gerade einen interessanten Artikel zu den Camponotus im Allgemeinen entdeckt:
http://www.biologie.uni-wuerzburg.de/ak ... brot-aus-1

Hier der längste bisher gefundene Artikel über Camponotus foreli (englisch):
http://www.antwiki.net/wiki/images/e/eb ... a_1990.pdf

unter: http://www.antwiki.org/wiki/Camponotus_foreli

Die "Futterameise" muss offenbar so schlank sein, eine Minor-Ameise, während die anderen im Nest wohl pflegende Major-Arbeiterinnnen sind. Da bin ich ja beruhigt, dachte schon, dass mir die "Außendienstmitarbeiterin" verhungert. :P
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Re: Camponotus foreli - Haltungsbericht

Beitragvon LynnLectis » Freitag 24. April 2015, 00:40

Ich freu mich gerade riesig, weil ich es das erste Mal erlebe, dass ein abgebrühtes Futtertier (eine fette Spinne, die sich vor mir abseilte wie auf dem Präsentierteller) von meinen Ameisen angenommen wird. Die Gyne knabbert wie verrückt an der leicht aufgeschnittenen Spinne, deren Beine ich vorsorglich entfernte. Damit die Spinne ja nicht vergeblich sterben musste, legte ich sie gleich vor die "Haustür" meiner Ameisen, also direkt vor das Nest, damit sie die Gyne auch gut erreichen kann. Sie hat den Spinnenkörper nun ganz ins Nest gezogen und zerlegt diesen immer noch fleißig.

Ich bin erleichtert, denn das Eigelb ist nicht das Wahre, auch vom Geruch her nicht. Da fange ich lieber Spinnen und Insekten. Heute hätte ich fast eine Fruchtfliege erwischt. Die Spinnen im Haus hatte ich bisher geschont, weil ich sie erst opfern wollte, wenn meine Ameisen dafür bereit sind, die Spinnen also nicht vergeblich sterben müssen. In der Zwischenzeit konnten die Spinnen noch etwas zulegen an Größe. Im Garten hat es jetzt aber auch schon recht fette Spinnen, der Rest läuft mir im Haus zu. Wenn ich weiß, dass diese nicht umsonst sterben, kann ich es noch vertreten, gerade auch, weil sie früher im Staubsauger meiner Mutter gelandet wären. Jetzt saugt sie nichts mehr weg, damit ich Futter für meine Ameisen habe. Mein Mitleid für die Spinnen und Fliegen hat sich verringert, weil jetzt wirklich etwas viele unser Haus heimsuchen, was ich dann auch nicht soooo toll finde. Also jetzt natürliche Dezimierung, indem sie Futter für meine Ameisen werden. :D
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Re: Camponotus foreli - Haltungsbericht

Beitragvon LynnLectis » Freitag 24. April 2015, 15:22

Der zweite Versuch mit einer kleinen Spinne misslang heute Nachmittag. Die Damen waren wohl noch satt von der ersten Spinne. Diesmal trug die übrigens auf einmal auch dehnungsstreifengepellte "Außendienstmitarbeiterin" die kleine, beinlose Spinne kurzerhand aus dem Nest in Richtung Abfallplatz. :D

Ich werde ihnen also sicher nicht jeden Tag ein Insekt hinlegen, solange es inklusive Gyne nur 4 sind. Ich wollte es austesten, dachte mir aber schon, dass die große Spinne davor eine Weile vorhält.

In einem sehr schönen Ameisenfilm, der sicher schon öfter verlinkt wurde, hörte ich ziemlich am Anfang, dass es eine Camponotus-Ameisenart gibt, die schwimmen kann und sogar 5 Minuten taucht. Die Frage ist jetzt nur, ob diese Schwimmfähigkeit nun allgemein bei Camponotus-Ameisen etwas mehr gegeben ist als bei anderen Ameisenarten.

https://www.youtube.com/watch?v=7qlOC95Etac

(Bei mir funzt die Einbettung von Youtube immer noch nicht.)
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Re: Camponotus foreli - Haltungsbericht

Beitragvon LynnLectis » Samstag 25. April 2015, 02:28

Nachdem ich mir den Krieg-der-Ameisen-Doku-Film ansah über die Superkolonie der Argentinischen Ameisen, die in Südeuropa gerade die einheimischen Camponotus-Ameisenarten stark zurückdrängen, frage ich mich, wie viele Camponotus foreli es wirklich noch gibt und ob sie bald geschützt werden müssen bei diesen katastrophalen Perspektiven. :?:

https://www.youtube.com/watch?v=FXqtYN3biW4

Was mich wiederum positiv stimmt, ist, dass die Schweiz etwas für die Biodiversität tut. Ich muss sagen, dass in unserer Region sehr auf den Wald geachtet wird. In unserem Dorf gibt es jährlich eine Aktion, wo alle Leute im Dorf ausschwärmen und den Wald von Unrat befreien. Eine tolle Sache! Es gibt bei uns übrigens auch eingezäunte Waldameisenhügel. :)

Mein Vater war zu seinen Lebzeiten Fischer und Pilzesammler, aber er besaß dafür die entsprechenden Ausweise und besuchte auch die Pilzkontrolleure, obwohl er die Pilze sehr gut kannte. Er machte sich auch in mehreren Fischervereinen stark für den Bestand der Fische, sodass auch wieder Fische der Natur zugeführt wurden nach den entsprechenden Regelungen.

http://www.bafu.admin.ch/biodiversitaet ... g-id=56738

So weit ich las, wird in Spanien weniger für die Biodiversität getan. Ob da die Camponotus foreli wirklich auf Dauer gegen die Argentinische Superameisenkolonie ankommt? Es soll ja alles Mögliche versucht werden, um das einzudämmen, doch in spanischen Foren wird öfter über die Ameisenplage in Spanien gejammert. Wahrscheinlich sind das die Argentinischen Ameisen, die überall zuerst beim Futter sind. :?:
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Re: Camponotus foreli - Haltungsbericht

Beitragvon LynnLectis » Samstag 25. April 2015, 17:17

Meine kleine Gründungskolonie nahm diesmal die neu gefangene und abgebrühte Spinne wieder an, die Gyne war zwar nur kurz dran, aber die aktivste Arbeiterin werkelte lange dran, wobei es gut war, dass ich die Beine der Spinne entfernte, denn sie nagte lange an einem verbliebenen Beinstumpf der Spinne, bis sie endlich an die "Eingeweide" ging. Dass sie wirklich Proteine zu sich nahm, konnte ich daran erkennen, dass sie danach regelmäßig die Arbeiterinnen der Brutpflege fütterte, teilweise auch die Gyne, welche wiederum mehr an Wasser interessiert schien.

Sobald die Nestfeuchtigkeit abnimmt, zieht es alle in die feuchteste Ecke gleich hinter dem Nest, wo das Wasser abfließt. Dort staut sich gleichzeitig die Wärme des Heizkissens. Daran sehe ich deutlich, dass ich nachfeuchten und auch die Temperatur beobachten muss. Sobald ich nachfeuchte, zieht es wieder alle ins Nest. Die Gyne glänzt immer, so feucht braucht sie es. Gerade eine Wüstenameise scheint das Wasser besonders zu konservieren. Sie haben den Vorteil, in Wüstenregionen noch überleben zu können, wo sich dann invasive Arten wie die argentinischen Ameisen nicht mehr halten können.

Im Moment bin ich ja immer da und feuchte regelmäßig nach, aber später, wenn sie größer sind und nicht mehr so leicht ertrinken können, möchte ich ein größeres Wasserreservoire für sie anlegen, ohne dass sie ertrinken können. Aber sie lieben auch durchaus den direkten Kontakt zur Nässe, besonders die Gyne. Sie drücken sich wie vorher im Reagenzglas sehr stark an den nassen Schwamm. Kein Wunder, dass die Gyne sich im Reagenzglas durchknabberte, sie wollte einfach noch mehr Wasser haben. Ich kann mir vorstellen, wie wichtig das in Wüstenregionen ist, das Wasser wirklich vollständig zu absorbieren.
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Re: Camponotus foreli - Haltungsbericht

Beitragvon LynnLectis » Dienstag 28. April 2015, 02:11

Gestern wurde eine neue abgebrühte Spinne recht schnell von der für das Futter zuständigen Ameise entsorgt. Das sah sehr eindrücklich aus, ähnlich wie bei den Blattschneiderameisen. Die Spinne wirkte wie ein Blatt, das die viel kleinere Pygmäen-Ameise zum Abfallplatz trug. Bevor dieser Gewaltakt gelang, knabberte sie aber länger daran, vielleicht hat sie doch auch Proteine aufgenommen. Sie wusste jedenfalls, dass es sich um eine aufgeschnittene Spinne handelte, denke ich. ;)

Was die Außendienstameise wirklich aufgenommen hat, war Zuckerwasser, dort drehte sie öfter ihre Runde. Vom Honig naschte sie aber auch schon. Doch bleibt das Wasser das Wesentliche für meine Ameisen. Es scheint sich alles um das Wasser und die Brut zu drehen, deshalb halte ich das Nest immer feucht. Sobald Licht auf die Brut fällt, wird diese unter die Gyne gepackt, deshalb halte ich den Nestbereich durch ein luftdurchlässiges Tuch dunkel. In einem anderen Halterbericht zu den Camponotus foreli schien der Lichteinfall kein störender Faktor zu sein, aber meine Brutpflegerin sieht das eindeutig anders. :D

Es reicht jedoch, wenn der Nestbereich abgedunkelt ist, es muss auch nicht vollkommen dunkel sein, aber schattig wie in einer Höhle oder einem Winkel, wo das Sonnenlicht nicht direkt ins Nest eindringt. Sie müssen einfach den Eindruck haben, dass die Brut nicht ungeschützt der Außenwelt ausgesetzt ist. Ich kann mir vorstellen, dass z. B. in einem luftigen Ameisenhaufen auch etwas Licht eindringt, diffus schimmernd, überall dort, wo die Gänge ein paar Lichtstrahlen zulassen. Meine Ameisen verhalten sich viel ruhiger, solange das Nest abgedunkelt ist. Das ist sofort beobachtbar, wenn ich das Tuch nach Wegnahme wieder drüberlege.

Die Temperatur lass ich etwas schwanken, den Tagesverlauf simulierend, zwischen 21 - 28 Grad. Bei 30 Grad sind sie aktiver, aber auch durstiger. Das scheint ihnen weniger zu bekommen. Sie wissen mittlerweile, wo sich die Wärme in der hinteren linken Ecke gleich hinter dem Nest anstaut, sie suchen diese Ecke auf, wenn sie mehr Wärme oder mehr Feuchtigkeit haben möchten. Das ist dann für mich das Zeichen, das Entsprechende mehr anzubieten. Aber bisher wollten sie nur mehr Feuchtigkeit, nur einmal war das gegeben und da wäre es denkbar gewesen, dass sie sich mehr aufwärmen wollten. Die Temperatur war da eher im unteren Bereich.
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Re: Camponotus foreli - Haltungsbericht

Beitragvon LynnLectis » Dienstag 28. April 2015, 16:58

Das aktuell hier im Forum besprochene Milbenrisiko bewog mich dazu, bei meinen Ameisen vorbeugend etwas zu ändern, die Temperaturen eher im unteren Bereich (21-25 Grad) anzusiedeln, keine unnötigen zusätzlichen Schwämme, dafür zwei luftige Gänge mehr. Ansonsten sollten sie genug Luftzirkulation erhalten, da sie ja nur den vergitterten Deckel mit luftdurchlässigem Tuch als "Decke" über sich haben und sich nicht in einer Röhre verkriechen. Der Hauptschwamm bleibt zwar, aber das Wasser fließt dort ab, sodass ich den Überschuss absaugen kann, dadurch also ein erneuernder Wasserkreislauf entsteht ohne unnötigen Überschuss. Von den Futternäpfen nehme ich wieder die kleinsten, weniger Wasser, dafür fülle ich eher nach. So verdunstet nicht so viel. Ich werde auch später vor allem auf solche Bedingungen schauen und mir alle Optionen diesbezüglich offenhalten. Ich lerne fortwährend dazu, deshalb lege ich mich nicht so fest. Weiter lese ich viel Fachliteratur und werde mich im Ameisenschutz engagieren. Auch zu meinem Schutz, damit ich ein bisschen wegkomme von der Familie. So kann ich mein Hobby damit verbinden, mein Vater hat das auch getan. Das übernehme ich nun von ihm. Er hat das sehr geschickt gemacht und sich so seine Gesundheit erhalten in freier Natur. :)
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Re: Camponotus foreli - Haltungsbericht

Beitragvon LynnLectis » Freitag 1. Mai 2015, 20:55

Heute Abend bot ich eine große Zitterspinne aus unserem Keller an, abgebrüht, ohne Beine und aufgeschnitten. Zuerst fiel wieder die selbstbewusste Außendienstarbeiterin als älteste Schwester darüber her, nachdem sie diese entdeckte, was etwas Zeit brauchte, und fütterte dazwischen kurz zweimal die Gyne. Nachdem ich den Schwamm nachfeuchtete, sich die Gyne drehte und einen kurzen Schnupperausflug in den wärmeren linken Nachbargang und zurück bewerkstelligte, was etwas tollkühn aussah, weil sie teilweise wieder ausrutschte und keinen vollen Halt fand (es fehlte ein Futternapf an der Stelle, den brühte ich gerade ab, offenbar diente er ihr vorher als Halt), steuerte sie nach der dann doch erfolgreichen Rückkehr, die auch wieder sehr heikel wirkte, wo sie sich jedoch trotz brisantem Seilakt hochstemmen konnte, auch auf die Spinne zu und weidete diese richtig aus. Danach fütterte sie die Arbeiterinnen.

Nun macht sich wieder die Außendienstarbeiterin über den von der Gyne aus dem Nest beförderten Rest her. Später, wenn sie davon nichts mehr anrühren, werde ich die Überbleibsel entsorgen und den fehlenden Futternapf als Stufe hinstellen. Sie klettern immer beim Schwammansatz in den Nebengang und "merken" sich die rutschige Stellen oder Ritzen, wo sie besonders gut ans Wasser rankommen. Die Gyne war schon vorher in diesem Nebengang, der direkt in die wärmste Ecke führt, sie wurde von der Außendienstarbeiterin, die sich öfter dort aufhält, dorthin gelotst. Obwohl da kein Wasserschwamm mehr liegt, zieht es sie weiterhin dorthin, wenn die Temperaturen zwischen 21-25 Grad liegen. Erst bei ungefähr 25 Grad bleiben sie im Nest. Wegen der Feuchtigkeit des Nest-Schwamms kehrten sie aber auch vorher immer wieder ins Nest zurück. Sie scheinen also 25 Grad zu bevorzugen.

Die Gyne knabbert nun doch wieder am Rest der Spinne. Ihr Proteinbedarf scheint erst nach einer Woche wieder vorhanden zu sein, aber dann ausgeprägt. Kleinere Spinnen dazwischen beachtete sie nicht. Sie scheint sich nur für größere Spinnenkörper zu interessieren, die ihrem eigenem Körperumfang nahekommen.

Was die Brut betrifft, sehe ich diesbezüglich zwar etwas, aber viel und groß ist es noch nicht.

Gerade hat die Außendienstarbeiterin einen Teil der Spinne im Gang zur wärmsten Ecke entsorgt, während die Gyne die dicke Brutpflegerin füttert.Und jetzt werden auch die anderen zwei Arbeiterinnen von der Gyne gefüttert, teilweise gleichzeitig. Und gerade wieder die dicke Brutpflegerin, die sonst immer schützend über der Brut liegt. Schon interessant, was da alles abgeht! Das ersetzt Big Brother und ist tausendmal spannender! :P

Lustig, wie die Außendienstarbeiterin einen Teil der Spinne ins Nest eintrug, anstatt es zu entsorgen. Sie war wohl zerstreut. ;) Das hat die "pingelige" Gyne höchst irritiert bemerkt und das winzige Teilchen gleich wieder vor das Nest geworfen. :D

Nun sehe ich die Brutpflegerin an einem weiteren eingetragenen Teilchen knabbern, was die Gyne aber auch entsorgen will. Die Außendienstarbeiterin wiederum knabbert am Teil, das sie eigentlich schon in der wärmsten Ecke entsorgt hat. Vielleicht will sie auch nur allein und ohne Entsorgungswunsch der Gyne weiterknabbern. Jedenfalls werde ich noch etwas abwarten, bis ich den Rest mit der Pinzette raushole. Bin etwas verwirrt. Aber könnte Sinn machen, geht bei den Menschen ja recht ähnlich zu am Mittagstisch, wenn die Mutter glaubt, alle seien schon fertig, obwohl es nicht so ist. :fettgrins:
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LynnLectis
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