Messor cf. meridionale - Haltungsbericht (REUPLOAD)

Unterfamilie: Myrmicinae

Messor cf. meridionale - Haltungsbericht (REUPLOAD)

Beitragvon Val » Samstag 19. Juli 2014, 21:49

Hallo Leute,

wie man schon in der Überschrift lesen kann, handelt es sich bei diesem Bericht um einen Reupload und um eine höchst wahrscheinliche Fortführung nach knapp 2 Jahren Sendepause! Der ursprüngliche Bericht stammt aus dem Ameisenforum und ich hoffe, es ist rechtens, wenn ich mein Material auf dieser Plattform zur Verfügung stelle, da es ja auch schließlich mein Gedankengut ist.

Es handelt sich um eine mindestens 3 1/2 Jahre alte Kolonie und hat mittlerweile eine dementsprechende Größe aufgebaut. Nun zum eigentlichen alten Bericht: Hier der Link http://www.ameisenforum.de/Messor/42380-messor-cf-meridionale-haltungserfahrungen.html





Und hier die Textform, in der ich eigene kleinere Korrekturen vorgenommen habe. Viel Spaß ;)
Messor cf. meridionale - Haltungserfahrungen
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Hallo Leute,

also ich beginne heute meinen ersten HB. Ich habe mich dazu verleiten lassen, weil ich nun eine neue Kolonie habe und weil ich das Wissen und die Erfahrungen über diese Art mit euch teilen will.

Ich freue mich schon auf diesen HB und falls ich einmal länger als 3-4 Wochen keine Updates machen sollte, würde ich euch bitten, mich zu kontaktieren und mich daran zu erinnern.

Ich will hier noch ganz herzlich Hawksfire danken, der mir bei meinen Fragen zu Messor mit guten Infos und Ratschlägen geholfen hat.

Nun erzähle ich etwas über die Ameisen selber und über das Formicaium.

Taxonomie: Unterfamilie Myrmicine, Tribus Pheidolini
Farbe: dunkelbraun
Größe: Arbeiterinnen: 4-11 mm, Königin: 12-13 mm
Herkunft: Griechenland (bei mir Süd-Griechenland)
Eigenschaften: polymorph
Nestbau: Erdnester, häufig unter Steinen
Nahrung: Hauptsächlich Körner verschiedener Wildpflanzen (auch Gräser), aber auch Insekten und Honigwasser
Winterruhe: Nein (ich schon für 1 Monat Januar bei 17-18°C)
Temperatur: 20 - 25°C
Luftfeuchtigkeit: trocken

Falls etwas falsch ist, korrigiert mich.

Das Becken

Ich habe ein 60x30x30 cm Becken mit einer Glasstärke von 5 mm mit einer etwa 2-3 cm dicken Gipsschicht ausgegossen. Ich habe Gips ausgewählt, da Messor ja bekanntlich viel Müll machen und dadurch kann ich das Formicarium auch gut sauber machen.

Das Nest

Meine Messor leben im Moment in dem Rg, in dem sie geliefert wurden. Als spätere Alternative habe ich eine 40x30 cm große Farm mit einem Innenmaß von 2,3 cm.
Als zweites Nest (sie brauchen 2 Abschnitte im Nest. Der eine feucht für die Brut, der Andere trocken für die Körner) habe ich eine weitere Farm mit den Maßen 30x20x2,3 cm.
Die beiden Nester wurden mit einem 50 cm langem Schlauch verbunden (etwas zu lang. Ich werde ihn noch anpassen, falls die Ameisen Probleme damit haben sollten). Er hat einen Innendurchmesser von 12 mm.
Die Nester wurden mit einem ca. 30 cm lange[n] Schlauch zur Arena verbunden. Er ist genauso dick wie der andere Schlauch.

Sonstiges

Als Tränke nutze ich ein Rg, welches mit einem Stopfen verschlossen ist.
Ein Thermo-/Hygrometer wird auch von oben hineingehängt. Die Werte liegen so bei 22-24°C und bei ca. 45% Luftfeuchte.
Das Futter wird ebenfalls in einem liegende[n] Rg angeboten. Sozusagen als Napf.
Und ich verdunkle das Nest natürlich mit roter PVC-Folie und mit Alufolie. Doppelt hält besser, denn falls mal die Alufolie wegfliegen sollte, werden sich die Ameisen nicht so extrem erschrecken, sondern sie haben dann immer noch ein bisschen Lichtschutz.
Als Licht- bzw. Wärmequelle wird eine 13 W Lampe benutzt, die allerdings wenig Wärme abgibt. Falls es zu kalt werden sollte, kann ich dann immernoch eine Rotlicht-Wärmelampe mit 150 W anschließen.
Die Lampe wird mit einer Zeitschaltuhr geregelt und sie wird so ab 11 Uhr ansteigend 20-30 min lang angeschaltet, dann ist sie so 30-40 min aus usw. Das geht dann so bis 17 Uhr.


Die Ameisen

Donnerstag, der 17. Februar 2011

Heute sind meine Messor cf. meridionale angekommen. In meiner Mittagspause legte ich das Rg in das Becken und öffnete es. Das einzige was ich in meiner Mittagspause sehen konnte, war, dass erst 4 Arbeiterinnen rausgestürmt sind und wild fühlerschlagend die Gegend erkundet haben. Später waren es sogar 8! .
Als ich dann am Abend nach Hause kam, bin ich sofort zu meinen Messor gegangen und ich habe sie weiter beobachtet. Anstatt die 20 vorgesehenen Ameisen, waren es so ca. 25 .
Ich konnte sogar 2 "frisch geschlüpfte" Ameisen entdecken. Oder wie nennt man das, wenn sich Nacktpuppen zu voll entwickelten Arbeiterinnen "verwandeln".
Auch in den nächsten Tagen sind noch ein paar Ameisen "geschlüpft".


Samstag, der 19. Februar 2011

An diesem Morgen sind meine Messor in ihr neues Heim - ein zweites Rg - umgezogen. Ich habe das neue Rg bereitgestellt, weil
1. das alte Rg kein Wasser mehr hatte
2. sich in der Brutkammer Kondenswasser gebildet hat und ich habe befürchtet, dass Arbeiterinnen/Königin/Brut darin ertrinken könnten

Für mich war es das erste Mal, dass ich eine meiner Kolonien beim Umzug komplett beobachten konnte. Das ganze hat so 3 1/2 Stunden gedauert.
Am Abend haben sie noch das neue Rg mit Gipskrümmeln zugebaut.

Die Temperatur und das Licht haben nun - dank der Zeitschaltuhr - einen geregelten Ablauf.

Tagsüber kann ich so 0-6 Ameisen gleichzeitig draussen agieren sehen. Nachts sind es manchmal auch etwas mehr.

Ich kann im Moment so um die 4 Medias erkennen (kann ich nicht so genau sagen, da ich die rote PVC-Folie nicht abnehmen kann). Deswegen kann ich die Arbeiterinnenzahl auch nur ungefähr schätzen.

Bisher gab es eine Tote. Ich vermute, dass das die Folge des Transports sein kann.


So das wars dann erstmal. Bilder kann ich erst später machen. So in 3 Wochen spätestens.

Falls Fehler im Bericht oder Fragen auftreten sollten oder wenn ihr auch Kritik ausüben wollt: http://www.ameisenforum.de/meinungen...tml#post279780

MfG Valeroni







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Dienstag, der 22. Februar 2011

Gestern als ich meine Wellensittiche gefüttert habe, kam ich auf den Gedanken, den Ameisen Kolbenhirse anzubieten. Da ich gehört habe, dass andere Halter körnerfressender Ameisen Kolbenhirse erfolgreich verfüttern, habe ich mir gedacht, dass ich das auch ausprobieren könnte.

Nun gut, nachdem ich gelesen habe, dass keine schädlichen Stoffe in/an den Kolbenhirse sind, habe ich einen ganzen Kolben reingelegt.

Das Ergebnis: Eine Ameise hat den Kolben innerhalb einer Minute registriert und schon hat sie die Körner eingetragen. Später kamen noch 2 weitere Messor dazu und am nächsten Morgen habe ich festgestellt, dass die Ameisen immernoch Körner eintragen. Scheinbar wohl habe ich ihr Lieblingsfutter herausgefunden, denn das andere Futter, welches vorher bevorzugt wurde, wird nun links liegen gelassen.

Sie haben jetzt schon einen ziemlich hohen Haufen im Rg und sie sammeln immer noch weiter.

Sonst gab es bisher keine weitere Tote. Zumindest konnte ich keine weitere entdecken.

Der Stand:

Königin: 1
Arbeiterinnen: 25-27
Nacktpuppen: ca. 7
Larven: ca. 15

Eier zähle ich gar nicht an, da ich dann viel zu grob schätzen müsste.

Ich konnte auch schon ein Verhalten erkennen: Eine Arbeiterin packte eine andere am (ich glaub es war) Hinterleibstielchen (?Petiolus?). Allerdings hat sie die Arbeiterin nicht sonderlich weit getragen. So etwa 10 cm zur Kolbenhirse.
Ich habe so das Gefühl, als ob ich hier im Forum schon mal etwas über das Rekrutierungsverhalten bei Messor gelesen habe.

Ansonsten ist nichts [B]esonderes geschehen.

Falls Fehler im Bericht oder Fragen auftreten sollten oder wenn ihr auch Kritik ausüben wollt: http://www.ameisenforum.de/meinungen...tml#post279780


MfG Valeroni




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Samstag, der 26. Februar 2011

Heute habe ich den Messor Futter gegeben. Darunter war eine Biene, die wahrscheinlich so wie die anderen Futtertiere erst nach einem Tag angerührt wird.
Dazu habe ich ihnen Honigwasser gegeben.
Jetzt weiß ich auch, warum bei den anderen Haltern manchmal Messor im Honig bzw. im Wasser ertrinken. Ich konnte beobachten, wie eine Arbeiterin erst den Honig "geschlürft" hat, dann aber einfach über den Honigtropfen spaziert ist. Sie ist zwar zum Glück nicht hängen geblieben. Jedoch hatte sie innerhalb kürzester Zeit Haare, Fussel, Müll und Körnereste an den klebrigen Füßen hängen. Deswegen ist sie auch zum Nest "zurrückgestolpert". Sie ist andauernd über ihre eigenen Füße und den daranhängenden Müll gefallen, bis sie endlich im Nest angekommen ist und sich wieder gesäubert hat.
Ich werde ab jetzt nur noch Honig gesichert anbieten. Ich kann ja schließlich nicht immer dabei sein um die Tiere notfalls zu retten.
Ich bot ihnen auch noch ein paar angeknackte Hirsekörner an. Da ich aber nicht immer Lust habe, die Körner anzuknacksen, habe ich jetzt auch noch weichere Nachtkerzensamen, Negersaat, Blütenpollen und ich glaube Zichoriensamen bestellt.

Mir ist aufgefallen, dass Messor cf. meridionale (man kann schon fast sagen) gerne klettern. Sie haben auch keine Probleme dabei. Das hat mich gewundert, da andere Halter z.B. bei Messor barbarus bemerkt haben, dass sie so ihre Schwierigkeiten mit dem Klettern hatten und dass sie das auch nicht gerne taten.
Meine Messor cf. meridionale scheinen es zu lieben, auf die Reagenzglas-"Dächer" zu klettern und an den Glaswänden herumzuklettern. Im Rg hängen manche Tiere sogar an der Decke.

Ich glaube heute auch eine etwas größere und dickere Larve erkannt zu haben. Ich hoffe, dass das keine "normale" Endstadien-Larve war, sondern eine große Media-Larve oder vielleicht auch eine Major-Larve (Bitte lass es Letzteres sein) .

Der (geschätzte) Stand:

Arbeiterinnen: ca. 26-27
Nacktpuppen: ca. 6
Larven: ca. 12

Warum sich der Larvenstand ohne Zunahme der Nacktpuppenzahl gesenkt hat, ist mir unklar. Ich hoffe aber, dass ich mich einfach nur verzählt habe. Ich kann den Bestand auch nicht so gut sehen, da ich die rote Folie fest an das Rg befestigt habe.

Der Kornberg wächst und wächst. Er hat schon bestimmt die Hälfte der Rg-Höhe erreicht.

Jo, das war´s dann erstmal. Hier noch der Dikussionsthread. Danke Ossein, jetzt kann ich das mit dem Verlinken wieder.

MfG Valeroni










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Freitag, der 4. März 2011

Da ich mich ja schon seit einer Woche nicht mehr gemeldet habe, kommt jetzt ein ziemlich ausführlicher Wochenbericht.

Am Wochenanfang ist so nicht viel passiert. Erst am Ende war dann richtig viel los und die Ereignisse haben sich überschlagen.

Am Mittwoch habe ich bemerkt, dass ein Teil der gelagerten Körner keimten. Ich habe mir keine großen Sorgen gemacht und ich dachte mir, dass das Keimen vielleicht dadurch zustande gekommen ist, dass die Ameisen den Körnerberg so hoch gestapelt haben, sodass der Berg wie ein Verschluss wirkt und dadurch sammelt sich die Feuchtigkeit an den Körnern (Der Berg hat die Größe von mehr als einem halben Rg).

Heute habe ich festgestellt, dass die Körner, die gekeimt hatten, entweder ausgetrocknet sind (sie sehen so verschrumpelt aus) oder rausgeschmissen wurden (brave Ameisen ) . Also hat sich das Problem schon von selber gelöst.

Am Donnerstag ist dann mein IPod angekommen. Mit diesem werde ich versuchen, möglichst gute Bilder und Videos von der Anlage und den Ameisen zu machen. Das wird wahrscheinlich bis Ende der Woche warten müssen, da ich zu wenig Zeit habe und weil ich mich erst mal im Bilderschießen und im Videosdrehen üben muss.

Kurz nach der Ankunft des IPods ist dann auch das lang ersehnte Futter angekommen. Es wurden bestellt: Nachtkerzensamen, Blütenpollen, Negersaat und Zichoriensamen.

Ich bot am Abend erst mal die Nachtkerzensamen an. Ihnen wurde erst recht wenig Beachtung geschenkt. Als ich dann heute Morgen einen freien Tag ausgenutzt habe, habe ich gesehen, dass sich eine Ameisenstraße oder eher ein Ameisenfeldweg wegen der geringen "Befahrung" zu den Nachtkerzen gebildet hat.
Ich habe gezählt, wie viele Ameisen den Eingang zum Futter-Rg (Ich biete Körner meist in Rgs an) durchquert hatten. Mein Ergebnis waren 2 Ameisen. Später bis zum Nachmittag wurden es mehr. Bis zu 4 Ameisen in der Minute kreuzten den Weg.

Die Zeit, die eine Meise für den Hinweg brauchte, waren ca. 25 Sekunden. Der Rückweg dauerte 30-35 Sekunden.

Leider konnte ich erkennen, dass eine Media-Arbeiterin, die sich beim Eintragen des Futters nützlich gemacht hat und geholfen hat, humpelte. Ich sah mir die Beine genauer an und bei einem fehlte der untere Teil. Ein Stummel war noch da, mit dem sich die Arbeiterin noch leicht abstützen konnte.
Deswegen denke ich, dass sie nicht mehr lange leben wird.

Frage: Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass sie es schaffen wird oder eher gesagt wie lang noch?

Bitte antwortet mir im Diskussionsthread.

Ich habe schon öfter gehört, dass sich Messor gegenseitig die Beine abgebissen haben. Ich weiß nicht, aber ich glaube, ich habe da mal gehört, dass das evtl. an Haltungsbedingungsfehler liegen könnte. Bitte Aufklärung!

Aber scheinbar wohl sind die Zahlen der Ameisen und der Brut gestiegen.

Der Stand:

Arbeiterinnen: ca. 30
Nacktpuppen: 2 (wahrscheinlich gesunken wegen der Zunahme der Arbeiterinnen)
Larven: 13
Eier: ziemlich viele (3 Haufen)

Bisher habe ich einen heiden Spaß an den Ameisen, da sie so viel Aktivität zeigen und ich glaube, den Spaß noch sehr viel länger zu haben. Das ist ja auch schließlich der Sinn an der Sache. Eine Kolonie sollte ja nicht nach ein paar Wochen langweilig werden und dadurch vernachlässigt werden.

Es wurde auch schon eine Ameise im Schlauch zur Ameisenfarm gesehen. Sie ist jedoch nicht bis zum anderen Ende des Schlauches gekommen.

Die Aktivität nimmt echt stark zu. Heute war das Maximum der gleichzeitig gesehen Ameisen, die ausserhalb des Nestes agierten, 9 Ameisen. Also ein Drittel der Gesamtzahl!

Hier noch der Dikussionsthread falls Fragen usw. auftreten sollten.

MfG Valeroni





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Wie schon angekündigt, kommt jetzt das große Update nach 2 Wochen.

Am Samstag, den 5. März 2011 habe ich am Mittag einen Döner gegessen. (Wie interessant ) Da bemerkte ich, wie eine Ameise in der Farm herumgelaufen ist. Sie hat das Nest (oder eher das Loch, welches ich zur Starthilfe gemacht habe) bemerkt und dann wurde bei mir die Interesse geweckt. Sie lief zurrück ins Nest. Doch sie ging wieder alleine in die Farm und in das Loch. Sie ging zurrück und brachte wieder keine zusätzliche Ameise mit. Das ging dann den ganzen Tag so, dass immer nur die eine Ameise unterwegs war. Ich dachte: "Ja super, das ist ja echt interessant." und ich ging. Als ich dann am Abend nach dem Fernsehen in mein Zimmer ging, zog ich mich um, hab meine Zähne geputzt und habe mich auf das Bett gesetzt. Da habe ich mich erinnert: "Ah, mal sehen was meine Ameisen so machen."

Da staunte ich nicht schlecht, als ich das sah: Fast alle Ameisen (Es waren so 25) waren unterwegs zwischen dem alten Nest und der Farm. Die einen haben gegraben, die anderen sind rumgelaufen und die Königin saß mit 5 Arbeiterinnen, der Brut und mit dem gesammten Körnervorrat im Rg. Sie haben an dem Abend zwar nur bei einem Loch (von 2) gegraben und das so 2 cm, aber als ich dann am Sonntag, den 6. März 2011 um halb acht aufstand, fiel mir auf, dass sie noch 1 cm Gang in Loch 1 gegraben haben und eine Kammer am Ende dieses Ganges entstanden ist. Der Gang war schräg nach unten angelegt.

In Loch 2 haben sie waagrecht weitergegraben. So weit, sodass ich den Rest des Ganges nicht mehr sehen konnte, weil der Rahmen im Weg ist. Ich nehme an, dass sich dort auch eine Kammer befindet, weil dort schon manche Ameisen Körner hingetragen haben. Der Gang ist so 3 cm lang.

Die Königin saß zu diesem Zeitpunkt noch immer im Rg mit der Brut, den 5 Arbeiterinnen und mit ein bisschen weniger Körner als zuvor.

Das ging so noch ziemlich lang und sehr viele Ameisen haben Erdmaterial nach oben gebracht. Die Anzahl der Ameisen, die gebaut haben stieg und hat am Dienstag, den 8. März 2011 den Höhepunkt erreicht. 20 Ameisen waren an 3 "Baustellen" verteilt und haben recht gleichmäßig gearbeitet. 1 cm in der Stunde an jeder der Baustellen. Die Ameisen haben so gebaut, dass eine Kammer hinter Erde verschwunden ist. Es sind 3 Kammern und ca. 20-30 cm Gang entstanden. Wie ich finde eine recht ordentliche Leistung.

In der Nacht ist dann die Königin umgezogen. Leider konnte ich das diesmal nicht mitverfolgen, weil ich am nächsten Tag eine Arbeit geschrieben habe

Die Brut ist am Mittwoch umgezogen. Und die Körner wurden noch die restliche Woche über abtransportiert.

Da stellt sich mir eine Frage: Gibt es einen einheitlichen Ablauf beim Umzug? Also erst Arbeiterinnen, dann Brut, dann Königin und schließlich auch Futter? Oder wie bei mir Arbeiterinnen, Königin, Brut und die ganze Zeit über Futter.

Bitte antwortet mir. Wäre sehr nett. Ich konnte keinen einheitlichen Umzugverlauf im Vergleich zum anderen Umzug (Alt-Rg -> Neu-Rg) feststellen.

Die Arbeiterin mit dem fehlende[n] Bein war zum Glück ein Einzelfall. Sie ist mittlerweile leider verstorben. Nun sind es also 2 Tote.

In dieser Woche haben die Ameisen noch sehr viel gegraben. Anfangs der nächsten Woche hat sich das dann gelegt. Während die Ameisen gegraben haben, ist mir eine Ameise aufgefallen. Ich habe in der Nacht mit Rotlicht an der wahrscheinlichen Brutpflegerin (Sie trägt dauerhaft Brut umher und sitzt meistens auch bei ihr und tut auch nichts anderes) etwas entdeckt, dass unter dem Rotlicht nicht zur Färbung der Arbeiterin gehört hat. Es sah so aus, als ob etwas am oberen "Halsbereich" sitzen würde. Es schien leicht bräunlich zu sein. Ich dachte sofort Milben! Doch am nächsten Tag stellte sich heraus, dass alle etwas größeren Arbeiterinnen genau an diesem Bereich etwas bräunlich gefärbt waren. Also Fehlalarm.

Nach dieser Woche haben die Ameisen so weit nach unten gegraben, dass sie die Seramisschicht erreicht haben.

Bis heute haben sie viel Seramis nach oben "geschaufelt". Da ich gehört habe, dass dabei Einsturzgefahr bestehen kann, mache ich mir nun Sorgen. Ist das berechtigt? Bitte antwortet mir im Diskussionsthread. Ich denke allerdings, dass diese Einsturzgefahr nicht so stark bei mir besteht, da die Ameisen die obere Seramisschicht nur "ankratzen" und gerade so zwischen Erde und Seramis bauen.

Den Stand kann ich nur noch schätzen, da die Ameisen weit verstreut sind und da ich auch nicht überall einsehen kann.

Arbeiterinnen: ca. 30-40
Nacktpuppen: ca. 5
Larven: ca. 15
Eier: 5 Eierpakete à 5-15

Die Brut wächst immer rasanter und es wird immer mehr. Da freue ich mich sehr. Wer schon nicht?

Da ich entdeckt habe, dass sich im Nest ganz unten leicht Kondenswasser gebildet hat, dachte ich sofort an Schimmel. Und 2 Tage später habe ich beschlossen, dass eine neue Variante her muss. Der Deckel muss weg! Ich finde die Gefahr ist einfach zu hoch, dass sich aus zu hoher Feuchtigkeit Schimmel entwickelt. Ich wollte einfach für eine bessere Luftzirkulation sorgen. Und das tat ich dann auch.

Ich habe den Deckel schnell abgenommen und Talkum an den Rand geschmiert. Kurze Zeit später war er schön bröselig. Und siehe da. Das Kondenswasser war weg. Die Feuchtigkeit verdunstet schneller. Und die Schimmelgefahr wurde verringert. Nicht, dass ihr jetzt denkt, ich halte das Nest für Messor zu feucht. Das Kondenswasser hat sich wirklich nur ganz leicht und ganz unten gebildet.

Und zum Schluss noch ein paar Bilder von meinem Becken und der Farm. Die Bilder sind auf dem Stand der vorletzten Woche. Bilder von den Ameisen in Nahaufnahme kann ich nicht machen, da das Bild dann unscharf wird und da das dann zu einer abstrakten Kunstausstellung passen könnte. Tut mir leid.

[Nun folgen leider gelöschte Bilder, die ich auch nicht mehr auf meiner Festplatte wiederfinden konnte]
Das Becken

Das Becken

Die Farm

Die Farm. Oben rechts sieht man einen Körnerhaufen.

Hier noch das alte Rg mit den letzten 2 Arbeiterinnen.

Joa, das wars auch schon. Tschüss, der Diskussionsthread, machts gut und beantwortet meine Fragen


MfG Valeroni






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Samstag, der 23. April 2011

Ich glaube, ich sollte mich mal mit dem HB ranhalten. Die zeitlichen Abstände zwischen den Berichten werden immer größer.

Als Grund dafür, dass ich schon so lange nicht mehr geschrieben habe, gebe ich den Stress an, der in den letzten Wochen durch die Schule entstanden ist. Zudem konnte ich die Ameisen kaum beobachten: Sie haben alles an benötigten Platz geschaffen. Sie haben riesige Futtervorräte beschaffen und sie konzentrieren sich nun hauptsächlich auf die Brutaufzucht.

Aber auch diese kann ich kaum beobachten, denn die Brutkammern liegen in dem Teil des Nestes, den ich nicht sehen kann. Ich sehe nur ab und zu eine Arbeiterin, die eine Larve umherträgt.

Deswegen kann ich den Stand kaum schätzen. Sagen wir mal so
Arbeiterinnen: 30+
Brut: nicht schätzbar

Ich würde gerne genauere Angaben machen, aber ich habe nun mal nicht die Möglichkeit.

Es gab in den letzten vier Wochen 3 Tote (recht akzeptabel, wie ich finde), keine Probleme mit dem Nest (Seramisschicht -> Einsturzgefahr). Nur Probleme mit dem Einblick.

Mehr kann ich jetzt nicht sagen. Ich finde diesen Bericht zwar etwas dürftig, aber ich kann nichts machen.

Doch, ich kann den Hb mit etwas ausschmücken. Ich kann die Vor- und Nachteile einer Farm angeben. Zumindest die aus meiner Erfahrung.

Vorteile

- Ameisen können Nest selbst gestalten und ihrer Kreativität freien Lauf lassen
- Bewässerung regelt sich fast von allein (oben ganz trocken, unten schön feucht)

Nachteile

- teils schlechte Einsicht
- Messor cf. meridionale sind scheinbar wohl zu blöd und können die unterschiedliche Feuchtigkeit im Nest nicht nutzen (Körner werden am feuchtesten Punkt gelagert)


Wie man sieht, habe ich bisher eher wenige Erfahrungen mit einer Farm gemacht. In einem späteren Bericht kann ich die Vor- und Nachteile ja noch ausarbeiten.

Ja, hier noch der Diskussionsthread.

MfG Valeroni







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So nun bin ich wieder da (wie ich merke werde ich immer unpünktlicher).

Donnerstag, der 23. Juni 2011

Nun, viel passiert ist nicht bei meinen Messor cf. meridionale. Sie leben immer noch sehr versteckt in der Farm.

Erfreulicherweise aber gab es in den letzten 2 Monaten keine toten Arbeiterinnen. Wahrscheinlich waren es die Pygmäen, die am Anfang gestorben sind, da diese ja nur eine kurze Lebensdauer haben. Und deswegen sollte die Kolonie ja eigentlich recht gut gewachsen sein.
Einerseits habe ich das Gefühl, dass sie auch schön gewachsen ist, andererseits besteht das Gefühl, dass sich eher weniger getan hat.

Und so langsam will ich auch mal Gewissheit haben und das Nestgeheimnis lüften. Es kann ja schließlich nicht so weiter gehen, dass man die Koloniegröße nur ungefähr schätzen kann.

Ich beschloss so ca. vor 2 Wochen, dass ein neues Nest her muss. Und damit meine ich keine Farm oder sogar ein Erdnest. Nein, ich meine ein Ytong-Nest, bei dem man fast alles sehen kann.

Nach wenigen Tagen war auch schon ein Plan da:

- 2 Ytong-Nester (ein Großes und ein Kleines)
- diese sind mit einenm ca. 9 cm langem Schlauchstück verbunden
- der große Nestteil hat einen Wassertank (er stellt den feuchten Nestteil dar) und 6 Kammern (davon sind zwei etwas größer)
- der kleine Nestteil mit 3 Kammern (alle mittelgroß) stellt ohne Wassertank den trockenen Nestteil für die Körner dar (Ich hoffe, die Tiere werden diesen Teil auch als Kornkammern nutzen)
- es gibt also 9 Kammern

Mittlerweile, wenn ich das Nest so sehe, denke ich das es etwas groß geraten ist.

Vor einer 3/4 Woche habe ich das Nest angeschlossen. Bisher zeigen die Tiere keinen Zugzwang und ich nehme die rote Folie der Farm nur sehr ungern ab. Ich will die Tiere nicht zu sehr stören.

Naja, da muss man wohl abwarten. Ich habe heute schon eine Wärmematte auf das Ytong-Nest gelegt. Und die Folie habe ich die letzten zwei Tage auch schon abgemacht. Mal sehen, was passieren wird.

Wenn es so weit sein wird und die Kolonie umziehen wird, werde ich mich melden. Ich denke, dass das etwas länger dauern kann, da die Tiere versteckt leben können, ihre Ruhe haben und da es ja fast nichts natürlicheres geben kann als ein "Fast-Erdnest".

Und nochmal zurrück zur Koloniegröße: Die Kolonie verschlingt mittlerweile mehr als das dreifache wie früher. Ich "serviere" meine Messor das Futter immer auf ein Pappschälchen, welches 2 cm lang ist und 1 cm breit ist. Ich muss mittlerweile schon dreimal die Woche dieses Schälchen auffüllen. Sie transportieren es nicht nur ins Nest, sondern vertilgen es auch komplett.

Ich habe auch vor [k]urzem eine echt dicke Larve entdeckt. Sie war etwa 5 mm dick und 6 mm lang. Sie musste von 2 mittelgroßen Arbeiterinnen getragen werden. Dazu kommt, dass ich letztens auch eine große Arbeiterin entdeckt habe. Von der Länge übertrifft sie die anderen Medias um 2-3 mm. Ihr Kopf ist auch ganz leicht größer als der Hinterleib. Erkenne ich da schon die ersten Übergänge von Medias zu Majoren?

Diese 2 Punkte sollten ja zeigen, dass die Kolonie größe gewachsen ist, oder?

Ich schätze, es sind so etwa 60 Arbeiterinnen.

Hier noch der Dikussionsthread falls Fragen usw. auftreten sollten.

MfG Valeroni







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So, da bin ich wieder. Heute ist Dienstag, der 9. August 2011.

Mein Projekt mit dem Ytong-Nest werde ich jetzt wahrscheinlich vorerst auf sich beruhen lassen, denn die Tiere zeigen keinerlei Interesse dem Nest gegenüber. Ich werde es trotzdem noch schön beheizen, damit es dort drin gemütlicher wird, jedoch denke ich, dass ich nichts mehr machen kann. Ich habe auch schon ausprobiert, die Farm zu beleuchten und die Folie abzunehmen, während ich das vielleicht zukünftige Nest mit roter PVC-Folie und Papier und mit Karton abgedunkelt habe.

Leider zeigen sich die Ameisen völlig unbeeindruckt und führen ihre normalen Aktivitäten fort.

Als Grund, dass sie das Nest trotz der Wärme und der Dunkelheit nicht annehmen, sehe ich die Geräumigkeit des Nestes. Vielleicht ändert sich noch etwas mit der Koloniegröße.

Ab jetzt scheint auch die Sterbephase wieder einzusetzen, denn ich konnte in den letzten 2 Wochen 2 Tote entdecken. Nichts Schlimmes, denn die Bilanz scheint weiterhin noch nach oben zu zeigen. Zumindest wenn man den Bruthaufen betrachtet. Er ist schon recht beträchtlich. Ich schätze ihn so auf 1 bis 1 1/2 gestrichene Teelöffel voll.

Sie haben auch einen weiter wachsenden Proteinbedarf, sodass ich schon 2 Mal in der Woche frische, abgekochte Fliegen und Bienen servieren muss. Als Rest kommen meist nur Flügel und Beine und ein komplett ausgehöhlter Körper an die Farmoberfäche oder in die Arena.

Ich habe vor [k]urzem auch die Arena neu gestaltet, weil mich das ewige Weiß des Gips gelangweilt hat.

Und zwar habe ich den gesamten Gipsboden mit einer flüssigen Lehmschicht bedeckt und trocknen lassen, den Paraffinölstreifen erneuert und als Deko eine abgekochte Schifferplatte hineingelegt.

Zudem habe ich mir eine neue Futterschale einfallen lassen, da ich demnächst in den Urlaub fahre. Ich habe das Körnerfutter bisher in eine Pappschale gegeben. Doch das würde für den Urlaub zu klein sein. Also habe ich etwas extra großes herbeigeschafft, eine Plastikdose von Rocher.
Um einen Eingang für die Ameisen zu schaffen habe ich mit einer heißen Nadel ein Loch in die Wand gebrannt. Danach habe ich die Schale über Nacht stehen gelassen, damit die evtl. entstandenen Gase abziehen können.

Nun präsentiere ich das Körnerfutter immer in der offenen Rocher-Schale. Ich bedecke den gesamten Boden mit einer hauchdünnen Schicht Körnermischung aus Nachtkerzensamen, Negersaat, Hirse, usw. Das reicht ewig und ich kann unbesorgt in den Urlaub gehen. Wasser habe ich auch im Rg bereitgestellt und auf frischen Honig und auf frische Insekten müssen sie wohl verzichten. Ich glaube nicht, dass es ihnen sehr schaden wird, weil ich sie vorher mit vielen Insekten und auch mit Honig füttern werde, damit sie sich einen Vorrat beschaffen.

Parasiten konnte ich auch keine entdecken, also Milben und Futtermilben und auch sonstiges Getier.

Ich werde demnächst noch bevor ich in den Urlaub fahre, einige Bilder von der Anlage schiessen und sie hier veröffentlichen.

Hier noch der Dikussionsthread falls Fragen usw. auftreten sollten.

MfG Valeroni


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Hier noch die versprochenen [leider gelöschten] Bilder meiner momentanen Anlage:


Das Becken


Nochmal das Becken


Die Verbindung mit Arena


Die Farm. Ich konnte heute den gesamten Ablauf des Körnerknackens beobachten. Und zwar bei einem Negersaatkorn. Eine große Arbeiterin setzte die Mandibel in der Rille zwischen den beiden Kornhälften an und fing an zu schneiden. Nachdem die Hälfte des Korns geschnitten war, sprang der Korn auf und die Arbeiterin kam an das Innere des Korns. Interessant! Das ganze geschah in der untersten Kammer rechts, dort wo auch die Körner lagern.


Das ist der hintere, feuchte Teil des Ytong-Nestes...


... und das ist der vordere, trockene Teil des Ytong-Nestes mit der Verbindung zum anderen Nestteil.

So,... das war meine Anlage. Ich hoffe, dass die Bilder gut genug sind und dass euch meine Anlage gefällt.

Hier noch der Dikussionsthread falls Fragen usw. auftreten sollten.

MfG Valeroni





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So, da bin ich schon wieder. Man merkt bestimmt, dass ich in letzter Zeit viel häufiger berichte, da ich gerade Ferien habe.

Bei meinen Ameisen gibt's eigentlich nicht viel neues, aber bei ihrem Halter.

Ich habe nämlich beschlossen, dass ich mir ein USB-Mikroskop kaufe. Denn als 13-Jähriger hat man ja nicht so viel Geld zur Verfügung, aber trotzdem brauche ich eine Kamera mit der man nähere Aufnahmen der Ameisen machen kann. Also brauche ich die billigere Variante: Ein USB-Mikroskop der Firma dnt für ca. 90 €.

Ich bin auf die Idee gekommen, da schon etliche User dieses Forums etwas über dieses oder ein ähnliches Gerät berichtet haben und ich schätze, dass es für meine Zwecke reichen wird und diesen Bericht sehr gut ausschmücken wird.

Ihr könnt euch frühestens ab Anfang September auf neue und nähere Aufnahmen freuen. Zum Glück habe ich ja demnächst Geburtstag und mit dem Geld werde ich mir dann das Mikroskop besorgen.

Und jetzt noch kurz etwas zu den eigentlichen Ameisen: Sie haben sich wieder zurückgezogen, da sie wieder ihre Kornkammern gefüllt haben und für die nächste Zeit ausgesorgt sind. Ich hoffe mal, die Körner setzen keinen Schimmel an, da sie im untersten Teil und damit feucht lagern. Vielleicht ziehen die Ameisen wegen dem Schimmel sogar schon von selber ins Ytong-Nest ein. Hat also vielleicht auch etwas [G]utes.


Hier noch der Dikussionsthread falls Fragen usw. auftreten sollten.

MfG Valeroni






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Heute ist Montag, der 29. August 2011 und ich bin wieder aus dem Urlaub zurück und ich kann heute auch Fotos von den Ameisen veröffentlichen.

Um noch einmal auf das Mikroskop zurückzukommen: Ich habe jetzt ein Mikroskop, aber nicht das von dnt, denn meine Mutter wusste etwas von meinen Plänen und hatte schon selber ein USB-Mikroskop für mich gekauft. Soweit ich weiß, kommt es von Tchibo (Ich hoffe, ich darf den Namen erwähnen). Das ist ein Online-Shop und meine Mutter hat dieses Mikroskop dort gefunden. Ich weiß jetzt nicht, ob es das von dnt ist, aber sehr viele Infos stimmen überein: 8 LEDs, 20x-200x-Zoom,... und ich glaub auch die Preisklasse stimmt überein.

Also hier die versprochenen Fotos:


Wie man sehen kann, gibt es Schimmel, also wurden meine Bedenken vor dem Urlaub wahr . Und der Schimmel entwickelt sich weiter ( ) und ich hoffe, dass die Ameisen in das YTong-Nest umziehen. Auf dem Bild sieht man nur einen kleinen Teil von dem gesamten Schimmel. Er befindet sich in der untersten rechten Kammer. [Gelöschte Bilder]




Hier sieht man einen von den großen Ameisen geknackten Korn (Negersaat)




Ein paar Ameisen in der Brutkammer.




Eine Arbeiterin mit einer Larve.




In der Mitte vom Bild kann man -wenn man genau hinguckt- einen Bruthaufen sehen.



So, jetzt mal 'ne Frage an euch: Wie sind die ersten Bilder so? Ich finde, es kann noch besser werden.

Bitte schreibt mir mal im Diskussionsthread und kritisiert, diskutiert und redet.






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Sonntag, der 16. Oktober 2011

So, schon echt lange her, dass ich was geschrieben habe. Durch die Schule find ich einfach keine Zeit mehr für den Bericht.

Nun gut, zu den Ameisen:

Im Moment scheint es ihnen ganz gut zu gehen. Sie hatten 2 Wochen nach dem letzten Bericht einen enormen Zuwachs an Brut, die kurze Zeit später auch wieder geschlüpft ist. Dann war wieder weniger Brut vorhanden und der Proteinbedarf war fast komplett eingestellt.

Seit einer Woche wächst der Bruthaufen wieder stark, es gibt ca. 1-2 Dutzend neue Eier und es gibt auch sonst große Mengen an verschiedenen Brutarten.

Neulich habe ich eine Wespe und eine Fliege abgebrüht und verfüttert. Nach einer Stunde war die Hölle los. Mindestens 30-40 Arbeiterinnen waren damit beschäftigt sie zu zerlegen, auszuhöhlen, transportieren und an die Brut/Königin zu verfüttern.

Mit der Koloniegröße geht es scheinbar wohl auf die 100 zu. Das freut mich total und das alles habe ich wahrscheinlich einer Sache zu verdanken: Ich erwärme die Farm direkt mit einer Heizmatte. Seitdem hält sich die Kolonie nur noch hinter der angenehm warmen Matte auf.

Trotzdem sehe ich fast nie Tote in der Arena. Im Oktober und September gabe es 2 Tote. Besser kann es gerade nicht laufen.

Ich veruche die nächste Zeit mal wieder Fotos zu machen. Und diesmal werden die Scheiben weniger verdreckt sein, weil sich die Kolonie im trockene[n] Teil aufhält und die Scheiben nicht verschmiert sind.

Die Sache mit dem Schimmel scheint sich für die Ameisen erledigt zu haben. Sie interessierts nicht mehr und er schrumpft auch wieder.

Richtige Majore habe ich noch nicht so wirklich entdeckt, aber dafür große Medias in nicht mehr geringen Zahlen.

Ich hoffe, es wird mit der Kolonie noch weiter so gut gehen.

Das war's auch schon wieder. Ich schreibe demnächst einen Bericht mit Bildern. Falls ihr etwas fragen, kritisieren oder irgendwas sagen wollt, gibt's hier den Diskussionsthread







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Freitag, der 16. Dezember

Zwei Monate ist es her, dass ich geschrieben habe. Das tut mir sehr leid, aber die Schule ist langsam echt heftig. Die einzige Zeit, die ich finde ist am Abend. Den Rest verbringe ich mit Schule und Lernen. Und dann am späten Abend habe ich auch keine Lust mehr, den PC anzumachen.

Na ja, zum eigentlichem Thema. Die Messor meridionale haben sich kurz nach meinem letzten Bericht (also mitte Oktober) verbarrikadiert. Sie nahmen kein Futter mehr an, es gab keine Außenaktivität mehr, stattdessen gab es unmengen an Brut, die sich dann aber nicht mehr weiterentwickelte.

Mitte Dezember fing plötzlich das große Erwachen an. Die Arbeiterinnen füllten erst mal 2 Kammern mit Körnern. Und das Schöne war, dass sie kleine Straßen (wenn man das so nennen kann) aus ca. 20 Tieren bildeten. Nun nehmen sie auch wieder Proteine an: Abgebrühte Grillen.

Danach fingen sie an, das Nest von innen zu reparieren und auszubauen. Sie haben bis heute innerhalb von 3 Tagen 2 Kammern hinzugefügt. Während der "Winterruhe" habe ich die Bewässerung umgestellt. Nun befeuchte ich das Nest nicht von unten wie bisher, sondern von oben. Also regenartig. Dies scheint mir natürlicher und es entsteht nicht mehr so viel Schimmel. Die Ameisen haben sich dem angepasst und lagern nun die Brut meistens oben und die Körner in den unteren Kammern.

Ja, es müssten jetzt ca. 100 Tiere sein, aber sie haben bisher wieder 5 Tote herausgeworfen. Also gehe ich jetzt mal stark davon aus, dass das auch eine echte Winterruhe war. Es gab ja auch die passenden Anzeichen dafür:
- völlige Einschränkung der Außenaktivität
- keine Futterannahme
- keine Toten während der Winterruhe
- gehäuft Tote nach Winterruhe
- Aufräumarbeiten nach Winterruhe
- langwierige Entwicklung der Brut während der Winterruhe

Komisch ist aber m.M.n. dass die Arbeiterinnenzahl trotzdem noch leicht stieg. Ich schätze mal, dass das aber mit der nicht völlig eingeschränkten Brutentwicklung zusammenhing.

Arbeiterinnen: 90-100
Puppen: 5
Larven: 10
Eier: 15

Die Angaben sind nur geschätzt. Genau zählen kann ich nicht, weil die Brut und die Arbeiterinnen sich oft auch verstecken.

Bei Fragen, Kritik, Lob oder anderes: Der Diskussionsthread


MfG Valeroni







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Dienstag, der 3. Januar 2012

Frohes neues Jahr! Meine Ameisen haben mir gestern noch ein schönes Geschenk gemacht. Ich bot ihnen wieder abgebrühte Grillen (diesmal medias anstatt minis) und in der Nacht habe ich sie beobachtet. Ca. 40 Tiere waren an der Nahrungsbeschaffung beteiligt. Man konnte richtig schön die Arbeitsteilung sehen:

Die Minor-Arbeiterinnen haben zu zehnt versucht, die Grille durch den viel zu kleinen Schlauch zu tragen, haben es aber nicht geschafft. Schließlich kamen die großen Ameisen, die die Beine abschnitten. Ich glaube jetzt auch, dass es auch Majore gibt. Sie besitzen etwa 2/3 der Länge der Königin (ca. 1 cm) und haben Köpfe, die leicht größer sind als die Gaster. Außerdem sind sie es, die die Körner zerteilen.

Mittlerweile habe ich Beobachtungen angestellt, die recht interessant sein können:
Die Aktivität hat sich fast komplett auf die Nacht verschoben. Tagsüber sehe ich vielleicht max. 5 Tiere am furagieren. Nachts kommen teilweise 40 Tiere (wie schon beschrieben) an die Erdoberfläche.
Das ist ja noch einigermaßen normal. Aber krass finde ich, dass bei Sonnenaufgang alle Aktivitäten eingestellt werden. Die ganze Nacht über haben die Tiere versucht die große Grille zu zerkleinern. Um 8 Uhr (als der Rolladen langsam hoch gemacht wurde) wurde die Aktivität runter gestuft. Um 9 war tote Hose. Die Grille haben sie liegen gelassen, der Honig wurde nicht mehr besucht.

Ich werde jetzt mal beobachten, ob dieser Aktivitätsabfall immer dann abfällt, denn es kann auch sein, dass bei meiner beobachteten Zeit einfach kein Futterbedarf mehr bestand. Das will ich nächste Zeit mal beobachten.

Nun gut, der Koloniestand:

1-2 Tote
viele Larven (ca. 20)
wenige Puppen (ca. 10)
mittelmäßig viele Eier (2 Eipakete)


Mit freundlichen Grüßen

Valeroni

Ps: Ich stelle bald Fotos ein. Im Moment ist ein beliebtes Upload-Portal allerdings gesperrt.








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Freitag, der 6. Januar 2012

Heute lade ich mal ein paar [gelöschte] Bilder meiner Ameisen hoch.


Hier sieht man die Kornkammer ganz gut. Diese Kammer hier ist die zweite Kammer von oben, also recht trocken. Auf dem Bild sieht man viele Nachtkerzensamen und Hirse.


Das ist eine Media-Arbeiterin, die ein ordentliches Stück Seramis an die Oberfläche transportiert.


Hier trägt eine Media-Arbeiterin einen Samen ein und eine andere bringt gerade einen Brocken Erde nach oben.


Die linke Arbeiterin trägt wiedermal Samen ein und die Mittlere hebt gerade ein bisschen Erde auf. So sieht es immer aus, wenn sie Erde hochheben: Die Gaster strecken sie unter dem Körper durch und packen mit den Mandibeln die Erde. Die Gaster strecken sie, glaube ich, runter, um die Erde zu fixieren, damit die Erde während dem Greifen nicht so sehr verrutscht.


Das ist eine der Brutkammern. Sie liegt ganz unten im Nest, wie man sieht kurz vor der Seramisschicht. Man sieht viele Puppen (eine auch kurz vor der Fertigstellung) und ein paar Larven. Dieses Bild ist schon ein bisschen älter.


Das ist die neulich fertiggestellte oberste Kornkammer. Man sieht auch ein paar Arbeiterinnen, die Erde und Seramis nach oben schaffen.

Das war nochmal ein bildlicher Einblick in meine Kolonie. Ich hoffe, die Kolonie und die Bilder gefallen euch.

Bei Fragen, Kritik, Lob, Verbesserungen oder anderes: Der Diskussionsthread


MfG Valeroni






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Sonntag, der 19, Februar 2012

Noch zwei Tage und die Kolonie befindet sich seit einem Jahr in meiner Obhut.

Im Moment läuft alles zum Besten. Es gabe eine weitere Tote, dagegen ein ordentliches Koloniewachstum. Jetzt sind es um die 120 Individuen. Puppen sind wenige bis gar keine vorhanden. Es gibt vielleicht so 10 Eier, dafür aber ca. 30 Larven in allen verschiedenen Größen. Also kann ich auf einen guten Zuwachs in ca. 1-1 1/2 Monaten hoffen.

Ich habe weitere Beobachtungen zum Thema "In-Nacht-und-Nebel-Aktion" angestellt. Meine These, dass die Tiere ausschließlich nachts furagieren, hat sich nur teilweise bestätigt. Ich habe auch beobachtet, dass sie noch bis ca. 10 Uhr arbeiten. Außerdem hängt es stark mit der Fütterungszeit zusammen. Normalerweise habe ich um 18 Uhr gefüttert, also mussten die Tiere in der Nacht arbeiten.
An einem Wochenende habe ich sie um 13 Uhr gefüttert, folglich arbeiteten sie nachmittags.

Unterschiede konnte ich trotzdem feststellen:
Nachts "patrouillieren" sie verstärkt, da sie, wie von anderen Ameisenhaltern schon gedacht, sich sicherer fühlen.

Das hat zur Folge, dass mehr Ameisen in der Nähe sind, was wiederum zur Folge hat, dass die Rekrutierung schneller erfolgt.

Kurz und einfach: Tagsüber brauchen sie ca. 50 min bis eine Menge von 10 Tieren am "Einsatzort" sind.
Nachts dauert das nur 20 min. Nach 50 min in der Nacht sind schon 30 Tiere am Arbeiten.

Allerdings habe ich festgestellt, dass seit 1 Woche nur noch sehr wenig Proteinnahrung angenommen wird. Und das passt überhaupt nicht in das Schema, dass sie gerade vermehrt Larven haben. Nun gut, die Tiere wissen selber, was gut für sie ist.

Ich bin gestern auch mal mit meinem digitalen Mikroskop durch das Becken gestreift. Ich habe festgestellt, dass sie Milben haben. Aber sehr wahrscheinlich nur "Futtermilben". Ich war natürlich sehr aufgeregt und ich habe mir viele Ameisen ganz genau angesehen. Ergebnis: Keine einzige Milbe an den Ameisen. Also gibt es erstmal Entwarnung.

Fraglich ist nur, wie die Milben ins Becken gekommen sind. Über Futtertiere ist ausgeschlossen. Ich brühe sie immer 10 Sekunden und mehr ab (Ich weiß, etwas übertrieben). Die einzigen Möglichkeiten können sein, dass die Futtermilben über das Körnerfutter oder über einen stattlichen "Fußmarsch" in das Becken gelangen sein könnten.
Beides setzt vorraus, dass sie eine längere Zeit ohne tierische Proteine auskommen müssen. Irgendwie ist mir die Geschichte ein Mysterium.

Ach so, ich habe noch ausgerechnet, was die Ameisen an Erdmaterial an die Oberfläche tragen. Das hat mich interessiert, weil seit dem letzten Bericht nochmal zwei neue Kammern entstanden sind. Das Ergebnis beträgt ca. 25 cm³ lockere Erde in einem Monat. Hört sich krass an, aber ich habe auch nochmal nachgerechnet. (Rechnung: l*b*h = 9cm*2,2cm*1,3cm). Wenn's falsch ist, korrigiert mich.

So, das war's dann auch schon.

Mit freundlichen Grüßen

Valeroni

Ps: Ich habe noch vor, bald eine Artbeschreibung zu dieser Art zu machen. (Auf Wunsch Osseins )








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Samstag, der 21. April 2012

Nach zwei Monaten mal wieder eine Aktualisierung. Es geht aufwärts. Das kann man so sagen. Schätzen kann man jetzt nur noch sehr grob. Die Arbeiterinnen wuseln zu sehr, da sie permanent am Arbeiten sind. Es gibt auch neue Futtererfahrungen, leider aber auch neue Probleme (zum Glück gibts auch da wieder Lösungen).

Fang ich mal mit einem kleinen Test an: Vor einem Monat habe ich mal die Heizmatte, die direkt am Nest befestigt war, abgestellt. Stattdessen habe ich eine Heizlampe über der Arena befestigt und mit den gleichen Tageslaufzeiten wie die von der Heizmatte laufen lassen.

Ergebnis: Die Brutanzahl ist leicht zurückgegangen. Eier kann ich gar keine mehr entdecken. Larven und Puppen sind in noch fast gleicher Anzahl vorhanden.
-> Man bemerkt also, dass die Königin eine gewisse Nestwärme braucht um Eier legen zu können.

Um einen zu großen Verlust zu verhindern, habe ich heute die Lampe abgestellt und stattdessen die Heizmatte angemacht. Ich hoffe, die Königin fängt sich wieder und ich sehe zuversichtlich in die Zukunft, da die Königin im Normalfall ja gute Arbeit geleistet hat.

Zum nächsten Thema: Nestbau

Die Hauptbeschäftigung der Ameisen liegt schon seit 2 Wochen beim Nestbau. Es sind nochmals 3 neue Kammern, davon eine sehr große und 2 mittelgroße Kammern, entstanden. Dazu kamen auch nochmal ca. 30 cm neue "Ganglänge" und es wurden etliche Kammern fusioniert.
Letzte Woche waren mind. 30 Arbeiterinnen permanent am Nestbau beschäftigt. Diese Woche sind es wieder etwas weniger gewesen.

Durch die erhöhte Nestbauaktivität gab es auch einen deutlich größeren Aushub. Ich schätze, dass in der nächsten Nestbauperiode der Rand der Ameisenfarm erreicht wird. Ich gehe mal davon aus, dass ich dann etwas Material abschöpfen muss, wenn ich einen Ausbruch verhindern will.

Nun zum Nestbau, der von mir augegangen ist. Ich habe an einem Loch mit 3mm Durchmesser, welches ursprünglich für die direkte Bewässerung des Nestes gedacht war, (Welches jetzt aber wieder unbrauchbar wurde, weil die kleinen Messor sich ausbreiten mussten und jetzt direkt am Loch ihre Brutkammern einrichten mussten. Nun muss ich von oben bewässern. Also wie ein Regen) ein Reagenzglas angeschlossen, damit die Tiere den Aushub und die Brut im RG lagern.
Als Aushublager wird es genutzt, allerdings nicht als Brutlager wie erhofft. Trotzdem nutzen die Tiere das RG als Wasserspender, da ich das RG mit Wasser und Wattebausch ausgestattet habe.


Nun zu den Futtererfahrungen:

1.) Ich habe an der noch nicht genutzten Anschlussbuchse meiner Farm einen ca. 20 cm langen Schlauch angeschlossen, der am Ende mit einem Wattebausch verschlossen wurde. In diesen Schlauch fülle ich immer die Körnermischung. Das hat sich als sehr praktisch erwiesen, da die Ameisen jetzt sehr viel mehr Körner eingelagert haben, als wenn ich die Tiere in der weiter entfernten Arena mit Körner füttern würde.

2.) Ich habe gestern 2 kleine Schnecken (eine mit Panzer und eine mit geknachtem Panzer) überbrüht und angeboten. Die Ameisen haben sich sofort darauf gestürzt und abtransportiert. Ich hätte nie gedacht, dass Schnecken für Messor so interessant sein können.

3.) Da mache Leute schon Ei verfüttert haben, kam ich auf die Idee das auch mal auszuprobieren. Als es bei mir daheim panierte Seelachsfilets gab, ergriff ich die Möglichkeit und habe in Ei (roh) gelegten Fisch (ebenfalls roh) serviert. Auch hier stürzten sich die Ameisen auf den Fisch. Eine Woche später die Ernüchterung. Nur rohes Ei mögen sie gar nicht. Es war wohl der Fisch, der für die Ameisen so interessant war. Tja, aber auch das ist interessant.

Das war's jetzt fürs Erste mit dem Bericht. Die Artbeschreibung habe ich immer noch nicht fertig. Mir fehlt einfach die Zeit. Wenn ich schon mal Zeit habe, dann will ich die Freizeit mit Freunden nutzen. Folglich kommt kein Bericht zustande.

Bei Fragen, Kritik, Lob, Verbesserungen oder anderes: Der Diskussionsthread

Mit freundlichen Grüßen

Valeroni







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So wieder da. Ich habe ja jetzt schon etwas arg lange keinen Bericht mehr geschrieben, obwohl sehr viel passiert ist. Ich fang jetzt einfach an.

Sonntag, der 26. August 2012

In den letzten vier Monaten ist einiges passiert. Ich lege die Ereignisse in Etappen an.

1.) Wenn ich mir so recht überlege, habe ich vor ca. 3-4 Monaten die Arena etwas umgestaltet. Ich habe die Arena gut sauber gemacht und von jeglichem Müll entfernt, den die Ameisen so angehäuft haben. Danach habe ich eine Erdmischung von 3:1 (3 Teile Lehm, ein Teil Sand) angemischt. Diese kam dann in die Arena und kleine Teile auch in 3 flache Blumentöpfe, die später mit Kakteen bepflanzt wurden und in die Erde der Arena eingegraben werden.

Alle Kakteen habe ich aus Ableger gezogen. Unter den 3 Kakteen war eine Katusfeige, die recht gut angegangen und ausgetrieben ist. Bei den anderen beiden (deren Namen mir nicht bekannt ist) war ich mir nicht so sicher, ob sie gut angegangen sind. Deswegen habe ich eine der beiden aus der Arena genommen und sie in eine seperate Schüssel gesetzt. Diese Pflanze ist sehr schnell ausgetrieben und hat nun auch schon wieder Ableger gebildet. Die andere, die noch in der Arena ist, ist zwar nicht eingegangen, aber sie treibt auch nicht aus.
Deswegen lasse ich alles so wie es ist und verfolge das weiter. Ich vermute, dass die Kaktusfeige gut wächst und die externe Pflanze am besten wächst.

Eins ist mir sicher: Ich bin nicht der begabteste Gärtner und dieses Vorhaben ist mit mittelmäßigem Erfolg gekrönt, weswegen ich ein weiteres dieser Experimente sein lassen werde.

2.) Nun auch etwas über die Ameisen, den Hauptgrund dieses Berichtes. Sie entwickeln sich prächtig. Sie haben stark zugenommen. Jetzt sind es schätzungsweise 300 +-. Ich war noch nie gut im Schätzen. Es kann sein, dass die Anzahl der Ameisen sehr stark variiert. Aber auf jeden Fall gab es von dem letzten Bericht an eine weitere Bevölkerungsexplosion. Nachdem gab es konstant Brut und seit drei Tagen gibt es wieder jede Menge Eier. Ich gehe davon aus, dass es in 1-2 Monaten wieder deutlich mehr Arbeiterinnen gibt.

3.) Nun wieder eine Geschichte, die nicht direkt etwas mit meinen Ameisen zu tun hat. Ich habe vor 2-3 Monaten eine Grillenzucht begonnen. Zur Geschichte: Nachdem ich mir mal wieder ein paar Grillen (ca. 20 Stück) gekauft hatte und ich wie immer Mitleid hatte, weil so viele, große Tiere in einer so kleinen Box gequetscht wurden, setzte ich sie in ein geräumiges Aquarium (natürlich ohne Wasser) und gab ihnen Wasser und Obst. Ich beobachtete sie und fand diese Tiere echt interessant. Es verging eine längere Zeit und ich kam auf die Idee, sie zu züchten, weil ich es satt hatte, immer in den nächsten Zooladen zu gehen. Ich informierte mich und begann mit den 6 letzten Tieren eine Zucht. Glücklicherweise hatte ich noch ein Männchen und 5 Weibchen. Ich habe sie immer mit reichlich Wasser und Weizenkleie versorgt und ihnen eine Box mit feuchter Erde bereitgestellt.
Nach nur einem Tag fingen die Weibchen mit dem Eierlegen an und nach 2 weiteren Wochen schlüpften die ersten kleinen Grillen. Während der Entwicklung tötete ich die restlichen adulten Grillen und verfütterte sie. Diese Zeit war wie Urlaub. Kein nervtötendes Gezirpe des Männchens. Ich mache mir schon Sorgen, wie sich das anhört, wenn erstmal 30-50 Männchen auf einmal zirpen. Aber das dauert noch ein bisschen.
Bisher sind die größten Tiere etwa 12mm lang und noch nicht adult. Im Moment sind es etwa 80 Tiere im Becken, was mir etwas zu viel ist. Deswegen versuche ich die Tiere möglichst gut zu dezimieren, damit es, wenn alle Tiere adult sind, nicht völlig chaotisch wird. (Wenn ich mir das schon vorstelle. Ein Haufen paarungswilliger Männchen, die sich alle um die Weibchen zoffen).

Ich finde die Verhaltensweise der Grillen (Gryllus assimilis) schon ziemlich interessant, was ich mir vorher nie so wirklich vorstellen konnte, da die Tiere immer "nur" die Futtertiere waren. Jetzt weiß ich das besser und hege und pflege sie gut. Die 6 Tiere, die ich am Anfang hatte waren sehr interessant. Das Männchen saß immer auf dem höchsten Punkt des Beckens (auf dem Eierkarton, der als Versteck dient) und zirpte wie verrückt und vor allem laut, dass es nachts beim Schlafen nicht mehr auszuhalten war. Wenn ein Weibchen interessiert war und nur in Reichweite des Männchens gekommen ist, ging es erst richtig los. Teilweise sah es so aus, als ob sich das Weibchen umentschieden hatte und möglichst schnell wieder abhauen wollte, was das Männchen überhaupt nicht zuließ.

Oder auch bei der Fütterung war es interessant zu sehen wie sich die Weibchen um das Essen gezofft hatten und das Männchen ohne Probleme weiteressen konnte. Es sieht auch immer so witzig aus, wenn sich einzelne Tiere immer ein Plättchen der Weizenkleie schnappen, es zwischen den Mandibeln tragen und an eine ruhige Stelle bringen, wo sie es abseits des Tumultes in Ruhe verzerren können. Tja, manche genießen nun mal die Ruhe.

Manche mögen mich jetzt fragen, ob ich keine Probleme mit Milben habe. Und ich kann sagen, dass die Grillen im Moment völlig parasitenfrei sind, was wahrscheinlich auch am Züchter liegt.


So, ich zieh an diesem Punkt einen Schlussstrich, und morgen kommt die Fortsetzung.
Damit ihr aber noch wenigstens etwas von den Ameisen mitbekommt, die in diesem Bericht leider viel zu kurz kamen kommt hier jetzt erstmals ein [gelöschtes] Video.

http://www.youtube.com/watch?v=ry6jQIArIHE&feature=plcp

Morgen kommt dann die Fortsetzung mit deutlich mehr Ameise und weniger drumherum. Viel Spaß beim Video ( Bemerkung: teilweise 2x und an anderen Stellen 0,5x so schnell, weil die Videos mit der USB-Kamera ein paar Macken haben. Außerdem: In dem Video sind verhältnismäßig sehr wenige Ameisen. Sonst sind mehr unterwegs.)

Über eine Rückmeldung zum Bericht und vor allem dem Video würde ich mich sehr freuen. Dikussionsthread


Mit freundlichen Grüßen

Valeroni








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Mittwoch, der 29. August 2012

Hier die Fortsetzung...

Die Anzahl der Arbeiterinnen beträgt jetzt so etwa 300 Tiere, es sind im Moment verhältnismäßig wenige Larven vorhanden, ca. 20 Larven, mittelmäßig viele Puppen, ca. 40 Stück, von denen sich gerade sehr viele zu Arbeiterinnen entwickeln.
Man kann also sagen, dass in den letzten 2 Monaten weniger Eier gelegt wurden. Und dass es von den 2 Monaten an immer weniger Eier gelegt wurden.
Das Erfreuliche jetzt ist allerdings, dass seit etwa einer Woche 6 große Eierpakete gelegt wurden, anstatt der zuletzt 2 normal großen Eipakete. Also kann ich mich in ungefähr 2 Monaten wieder auf einen ordentlichen Zuwachs freuen.

Auch freue ich mich, dass es in den letzten 4 Monaten nur etwa 10 Tote gab, was im Vergleich zu der Koloniegröße sehr gering ist.

Jetzt folgen auch noch [ebenfalls nicht mehr existente] Bilder:


So sah das Nest vor etwa einem Jahr aus...


Und so sieht's jetzt aus. Mittlerweile haben sie die ganze Farm besetzt, zwar nicht gefüllt, aber immerhin besetzt. Sie haben mittlerweile auch bis zu 8 Nesteingänge. Je nachdem wie warm es ist: Ist es besonders warm, schaffen sie viele Nesteingänge und weiten sie sehr weit aus. Wenn's mal etwas kälter ist, haben sie plötzlich nur noch 3 Nesteingänge, die auch sehr schmal sind, sodass nur noch eine bis maximal 2 Arbeiterinnen auf einmal durchpassen.
Die Kammeranzahl schätze ich auf etwa 40-50. Wer Lust hat nachzuzählen, kann dies ja gerne tun. Das Bild habt ihr ja


Hier noch die Gesamtansicht der Farm. Manche mögen sich wundern, warum ich keinen Talkumrand an der Farm mehr habe und was dieses grüne Schälchen soll, in dem die Farm steht.
Die Lösung ist simpel: Meine Ameisen haben so viel gebaut, (wie man auf dem vorherigen Bild sehen konnte) dass es einen enormen Aushub gab, den ich jeden Tag 1-2 mal abschöpfen musste. Dies störte mich und wenn ich das Abschöpfen einmal vergessen hatte, dann wuselten die Ameisen schon durch mein Zimmer, weil sie mit der Erde eine Brücke über den Talkumrand geschaffen haben.
Deswegen habe ich mir durch die grüne Schale Abhilfe geschaffen. Der Rand der Schale wurde ebenfalls mit Talkum bestrichen, und so warfen die Ameisen die Erde einfach über den Rand der Farm, wo ich sie einmal die Woche absammeln muss. Ausbrüche hat es seit dem auch nicht mehr gegeben. Zumindest keine, die mir bekannt sind.


Das ist die Gesamtansicht der Arena. Man sieht den ganzen Müll meiner Ameisen, den neu hinzugefügten Stein (unten links), einen Hirsekolben (links oben), den kleinen Kaktus, dessen Namen mir nicht bekannt ist (mittig/sehr klein), das RG mit Wasser (hinter Kaktus), die grüne Schale voller Körner (oben rechts) und die Kaktusfeige (unten rechts/auch sehr klein)


Hier sieht man meine Messor meridionale bei der Honigaufnahme. Ich weiß, schlechte Bildqualität und so (noch schlechter als die anderen Bilder), aber ich hatte nachts nicht auch noch Lust, meine USB-Kamera herauszuholen. Deswegen musste meine IPod-Kamera herhalten, aber das ist der Beweis, dass meine Messor Honig aufnehmen, was bei anderen Messorhaltern eher selten der Fall ist.


Hier sieht man noch eine der Kakteen (Name unbekannt), bevor ich sie in die Arena eingesetzt habe. Vielleicht könnte einer unserer Botaniker diese Pflanze bestimmen, das ist aber nicht unbedingt notwendig.


Und so sieht der Kaktus heute aus. Ich weiß jetzt nicht, ob der "Auswuchs" eine Blüte oder ein Ableger ist. Ich vermute letzteres.


Es gab heute nacht noch einen besonderen Vorfall. Ich konnte heut nacht nicht schlafen und habe bei meinen Ameisen reingeschaut. Mir ist sofort eine verstümmelte Arbeiterin aufgefallen. Ich nahm sie dann mal mit zum Tisch, um sie zu beobachten. Das Tier sah aus wie eine Ameisenform von Frankenstein. Die Gaster war so verdreht, dass das Ende der Gaster nach oben zeigte. Also als ob die Gaster abgesägt wurde und falschherum wieder angenäht wurde. Sie konnte auch nicht richtig laufen, weil Teile der beiden Vorderbeine fehlten.
Ich dachte mir: "Gut setz ich sie zurück und dann schauen was passiert". Gesagt, getan. Sofort wurde die Arbeiterin beleckt und umkreist. Eine Arbeiterin schien sie zu füttern. Alles sah friedlich aus. Aber plötzlich strömten alle Ameisen aus dem Nest. Aber nicht an einem Eingang, sondern an allen acht. Die Verteilung war recht gleichmäßig, was sehr untypisch war. Normalerweise kamen sie alle an maximal 2 Eingängen raus, wenn etwas passierte.
Sie beleckten die Arbeiterin weiter und auf einmal bissen die Arbeiterinnen ihr in den Kopf, in die Beine und sonst wohin. Die Arbeiterin ließ das alles über sich ergehen.
Dann ist mein Bruder (Bäcker) um 2 Uhr morgens aufgestanden und ich dachte mir: "Frühstücke ich mit ihm und danach guckst du wieder bei den Ameisen rein" Ich beließ es dann bei einem Kaffee und einem Gespräch mit meinem Bruder. Später merkte ich, dass der Kaffee nicht sonderlich schlaffördernd war, aber das ist eine andere Geschichte.
Gerade als ich ins Zimmer kam, sah ich wie eine Majorarbeiterin die verstümmelte Arbeiterin zwischen Petiolus und Postpetiolus packte und über den Rand der Farm hielt. Sie ließ sie kaltherzig fallen.
Unten angekommen, saß sie vor dem Nesteingang unten an der Farm (der Eingang stammte von der Bohrung, das Loch nutzte ich ursprünglich zur Bewässerung und später als RG-Anschluß (bereits beschrieben)). Aber da begrüßten sie schon die nächsten Arbeiterinnen mit Bissen, die sehr heftig aussahen. Bald fehlte der Arbeiterin ein komplettes Bein und humpelte sehr stark. Sie wollte in das Nest, was die anderen Arbeiterinnen nicht wollten, und so spitzte sich diese Auseinandersetzung zu.
Sie endete damit, dass die Arbeiterin vertrieben wurde. Heute morgen fand ich keine Überreste von ihr.

Da frage ich mich, warum sie die Arbeiterin mit so einen Aufwand vertrieben haben und warum überhaupt? Das werde ich wahrscheinlich nie erfahren. Vielleicht wollten sie die Arbeiterin einfach nicht, weil sie mit der Behinderung keinen Nutzen für die Kolonie hat.

Ich verweise nochmals auf das [gelöschte] Video Messor meridionale Fütterung

Naja, das ist schon wieder das Ende des Berichtes. Hier noch der Dikussionsthread und Bis dann.

Mit freundlichen Grüßen

Valeroni






Ich werde in der nächsten Zeit den Bericht aktualisieren, kann aber keine Beständigkeit garantieren.

Nun ja, vielleicht erinnert sich ja noch das ein oder andere Mitglied an diesen Bericht ;)



Mit freundlichen Grüßen,

Val(eroni)
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Val
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Re: Messor cf. meridionale - Haltungsbericht (REUPLOAD)

Beitragvon Val » Samstag 19. Juli 2014, 21:54

Hier findet ihr den Diskussionsthread zum HB.
http://www.ameisenportal.eu/viewtopic.php?f=47&t=565



MfG

Val(eroni)
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Val
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