Ameisen und andere Tiere im Duisburger Landschaftspark

Ameisen und andere Tiere im Duisburger Landschaftspark

Beitragvon nortorn » Montag 30. Mai 2016, 11:15

Seid gegrüßt,

nachdem ich Anfang April die Ponera cf. coarctata im Landschaftspark Duisburg-Nord entdeckt hatte, hatte ich ja angekündigt einen Bericht über die weiteren interessanten Beobachtungen zu machen. Jetzt ist doch einige Zeit ins Land gegangen, deswegen weite ich den Bericht zur Wiedergutmachung etwas aus.
Ich war neben Anfang April auch im Herbst zum Fotos machen dort, und in den letzten Tagen ebenfalls.
Ich beginne also mit den Beobachtungen aus dem Herbst, komme dann zu den Fotos aus dem April und anschließend zu denen aus dem späten Mai.

Wer jetzt gestochen scharfe Makroaufnahmen erwartet, ist hier verkehrt.
Dennoch wage ich zu behaupten, dass mir ein paar tolle Schnappschüsse gelungen sind.
Zudem habe ich alles interessante fotografiert was mir vor die Linse kam, die Ameisen spielen zwar eine wichtige Rolle, ich habe aber auch einige andere Tiere und Insekten fotografiert.

Erst einmal habe ich hier eine Übersicht des kleinen aber feinen Gebietes in dem ich unterwegs war.

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Es handelt sich um einen abgelegenen und wenig belaufenen Teil des Duisburger Landschaftsparks.
Zugänglich ist dieser Teil nur über einen kleinen Tunnel unter einem Bahngleis hindurch, gut versteckt und außer ein paar Anliegern nur wenigen bekannt.

Es folgen Bilder von den in der Übersicht markierten Positionen.

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Ein Teil des Gebiet ist geprägt von sandigem und steinigem Boden, hier wachsen tausende kleinen Birken, Brombeeren, Schmetterlingsflieder und Disteln. Formica cunicularia und Tetramorium sp. sind hier sehr zahlreich und die Nestdichte ist enorm.
Der zweite Teil des Gebietes, vom anderen Teil getrennt durch einen Bachlauf, besteht aus ein paar kleinen Wiesen. Hier sind die Lasius die dominanten Arten, ein paar Tetramorium und Formica cunicularia sowie Myrmica sp. gibt es trotzdem.
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Re: Ameisen und andere Tiere im Duisburger Landschaftspark

Beitragvon nortorn » Montag 30. Mai 2016, 11:22

Die folgenden Fotos wurden im September 2015 aufgenommen.

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Auswurf aus einem Nest einer Tetramorium sp. an der Basis einer Pflanze.

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Sphingonotus cf. caerulans

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Auch die Abfallbeseitigung funktioniert! Eine Wespe, aufgrund der Zeichnung vermutlich Vespula germanica, an einem nicht mehr identifizierbaren Vogelkadaver.

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Ein Weibchen von Lissotriton vulgaris in Landtracht.

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Eine Jungkönigin von Bombus pascuorum beim Besuch einer Blüte.

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Lasius cf. flavus mit Eiern die als überwinternde Larven die kalte Jahreszeit verbringen werden.

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Ein Untersteinnest einer Tetramorium sp. Unten im Bild sieht man einzelne Arbeiterinnen, oben im Bild einige leere Kokonhüllen einer Lasius Art.

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Ein Nesthügel von Lasius flavus.

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Ein Admiral (Vanessa atalanta)

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Eine Kreuzkröte, Epidalea calamita, anfangs eingegraben unter einem Stein.
Nach dem umdrehen des Steines kam sie heraus. Nach dem Foto legte ich den Stein wieder an seinen Platz, die Kröte schlüpfte durch einen Spalt an der Seite wieder zurück in ihre Höhle nachdem ich sie davor setzte.
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Re: Ameisen und andere Tiere im Duisburger Landschaftspark

Beitragvon nortorn » Montag 30. Mai 2016, 11:25

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Die gemeine Heidelibelle (Sympetrum vulgatum)

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Ein dunkler Raubkäfer (Ocypus tenebricosus)
Leider fand ich bei meiner Recherche kein Bild einer Puppe dieser Art. Ob der Käfer aus der Puppe geschlüpft ist, er sie erbeutet hat oder ob das zugehörige Insekt entkommen konnte, ist mir nicht bekannt. Die Form der Puppenhülle lässt eher auf eine Motte schließen.

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Ein Nest von Lasius niger an der Basis einer Pflanze. Zwei Formica cunicularia (mittig unten und links oben) belagern das Nest.

Soviel vom Herbst im Duisburger Landschaftspark.
Weiter geht es hier zeitnah mit dem April.
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Re: Ameisen und andere Tiere im Duisburger Landschaftspark

Beitragvon nortorn » Montag 30. Mai 2016, 19:47

Weiter geht's!

Den Abschnitt April beginne ich mit den Insekten, die mir in den ersten kräftigen Sonnenstrahlen des Jahres als erstes vor die Linse kamen.
Viele davon stammen aus der gleichen Familie wie die Ameisen, Hymenoptera.

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Eine Erdhummel (Bombus terrestris) beim sonnen.
Das Bild ist nicht großartig nachbearbeitet, diese Königin ist tatsächlich auffällig dunkel gefärbt, in diesem Fall stellenweise sogar sichtbar rot.

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Die selbe Gattung, aber eine andere Art. Eine Königin der Steinhummel (Bombus lapidarius) beim Nektar tanken.

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Ein Weibchen einer Sandbiene, vermutlich Andrena barbilabris, am Ausgang ihrer Neströhre. Sie hat, genau wie die Männchen, in ihrer Neströhre überwintert.
Nach der Kopula legt sie unweit ihres Geburtsortes eine neue Neströhre im Sand an, sammelt Pollen und legt Eier darauf. Dann verschließt sie die Neströhre wieder und überlässt die Brut ihrem Schicksal.

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Genau bestimmen konnte ich sie nicht. Vermutlich ist es eine Frühlings-Pelzbiene (Anthophora plumipes)
Korrektur: Es handelt sich um einen großen Wollschweber (Bombylius major), danke an Steffen Kraus!
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Na, wer erkennt sie wieder? Es ist die Kreuzkröte aus dem Herbst, noch immer unter dem selben Stein. Sie hat den Winter gut überstanden.

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Ein paar Meter weiter, eine Erdkröte unter einem Stein.

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Unter einem Stück Fiberglas liegt ein großes Nest von Formica cunicularia. Nach dem umdrehen sah ich direkt insgesamt 8 Gynen zusammen mit hunderten Arbeiterinnen die die Wärme genossen hatten.
Die Platte drehte ich vorsichtig wieder um damit ich die Gynen nicht zerdrückte, dabei attackierten mich einige Arbeiterinnen. Meine Hand roch danach deutlich nach Ameisensäure.
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Re: Ameisen und andere Tiere im Duisburger Landschaftspark

Beitragvon nortorn » Dienstag 31. Mai 2016, 07:46

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Für mich ist er etwas besonderes. Ein einheimischer Siebenpunkt-Marienkäfer (Coccinella septempunctata).
In den letzten Jahren hatte ich keinen mehr von ihnen gesehen, vielerorts werden sie von den importierten asiatischen Marienkäfern verdrängt. Warum das so ist, darauf gehe ich im späteren Verlauf dieses Berichtes noch ein

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Ein Weibchen des gemeinen Ohrwurms (Forficula auricularia)

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Ein Nest einer Tetramorium sp.. Mit ein wenig Anstrengung erkennt man auf dem verwackelten und deshalb verschwommenen Bild die Wurzelläuse in diesem Nest. Es handelt sich wahrscheinlich um Paracletus cimiciformis. (Ich hab mit über 2 Meter Körpergröße schräg seitlich im Unterholz gekauert um dieses Foto zu machen; auf einem Fuß)
Paracletus cimiciformis ist eine Ausnahme unter den Wurzelläusen, warum das so ist, das gibt es hier zu lesen.

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Ein Nesteingang von Formica cunicularia. Um den Nesteingang herum liegen große Steine die mit Moos bewachsen sind. Diese teilweise ausgehöhlte Baumwurzel bietet den einzigen Zugang unter die Erde im Umkreis von einem Meter. Ob die Ameisen die Wurzel selbst ausgehöhlt haben oder ob sie bereits hohl war, weiß ich nicht. Ich tendiere zu letzterem.

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Diese insgesamt sechs jungen Teichmolche saßen zusammen unter einem großen Stein.
Hier kamen sie ursprünglich her:

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Bis zum Spätsommer letzten Jahres gab es hier eine riesige Pfütze die man schon eher als kleinen Tümpel bezeichnen könnte.
Auch bei wochenlangen heißen Temperaturen blieb genug Wasser übrig.
Im Spätsommer wurde das Areal buchstäblich umgegraben, der Tümpel zugeschüttet. Auf dem Gebiet soll angeblich ein Baumarkt gebaut werden, unweit eines Baumarktes. Was für ein Irrsinn!
Die Molche habe ich in der Hand zum Bachlauf getragen (auf Bild 3 des ersten Beitrags links zu erkennen).
Ich bin mit der Natur von Molchen nicht vertraut, hoffe aber, dass ich ihnen mit der Umsiedlung etwas gutes getan habe.
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Re: Ameisen und andere Tiere im Duisburger Landschaftspark

Beitragvon nortorn » Dienstag 31. Mai 2016, 09:52

Wir kommen zum Mai. Die Insektenwelt bietet alles auf was es zu zeigen gibt.
Ich könnte stundenlang fotografieren und dabei nichts doppelt knipsen.
In einem solchen Habitat, mitten in der Stadt und umgeben von Autobahn und Gleisanlagen, könnte man meinen, es gäbe nichts zu sehen. Stattdessen findet man hier reichlich Motive.

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Ein Ausschnitt aus einem Brutnest von Formica cunicularia. Die Arbeiterinnen halten die Brut zwischen den Mandibeln und hängen kopfüber unter dem Stein. Auf dem Boden unter dem Stein, also dem eigentlichen Nest, sitzen nur wenige "arbeitslose" Arbeiterinnen.
Es ist reichlich Brut vorhanden, in erster Linie die Puppen von Geschlechtstieren. Auch ein paar Larven und Eier sind zu sehen, aus ihnen dürften Arbeiterinnen werden.
Hier habe ich noch ein weiteres Foto.
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Wem fällt hier etwas auf? (Genau hinschauen!)

Da das verstecken von Text in einem Spoiler-Tag leider nicht funktioniert und ich niemandem den Spaß am suchen verderben möchte, gibt es die Antwort ganz unten am Ende des Beitrags.

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Wenige Zentimeter weiter unter einem anderen Stein. Ein Nest einer Tetramorium sp. Auch sie haben bereits Puppen.

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Auch wieder ein paar Zentimeter entfernt, ebenfalls unter einem Stein. Lasius niger mit den ersten Puppen des Jahres.
Die Steine hatte ich im Winter selbst an diesen Platz verbracht um Nistplätze zu schaffen.
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Die von mir im Winter angelegte Steinformation. Noch im Spätsommer gab es hier keine Nester.
Die Lasius niger hatten ihr kleines Nest letztes Jahr im Boden am Rande eines Schotterweges auf dem ich beim knipsen des Fotos stehe, etwa einen halben Meter entfernt.
Die Tetramorium könnten vorher schon da gewesen sein, jedenfalls weiß ich nicht wo sie herkommen, man übersieht sie halt leicht.
Das Nest der Formica cunicularia lag letztes Jahr noch unter einem Schmetterlingsflieder, etwa 1 1/2 Meter entfernt. Mich freut es, dass die von mir geschaffenen Nistmöglichkeiten so gut angenommen wurden.


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2 sehr eng aneinander liegende Nester von Formica cunicularia und Tetramorium sp. unter einem kleinen Stein. Drum herum ist nur blanke Erde, da wundert es nicht, dass sich 2 Arten unter den selben Stein quetschen, möge er noch so winzig sein.
Bis zum anheben des Steines lief wohl alles friedlich ab. Mit dem anheben des Steines provozierte ich die Konfrontation. Wer gewonnen hat? Ich weiß es nicht. Nach dem Foto habe ich den Stein zurückgelegt und mich ein paar Minuten schlecht gefühlt :D


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Die Raupen der Traubenkirschen-Gespinstmotte. Nicht an einer Traubenkirsche, die eigentliche Wirtspflanze ist größtenteils kahlgefressen (2tes Bild).

Hier noch die Auflösung zum "Suchbild" weiter oben.

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Im Bild habe ich zwei Gynen mit jeweils einem grünen Kreis markiert.
Mir selbst sind sie beim machen des Fotos in dem Gewusel auch nicht aufgefallen, erst beim bearbeiten und zuschneiden des Fotos entdeckte ich sie. Formica Gynen neigen dazu bei warmen Wetter direkt unter den Steinen im wärmsten Teil der Nester zu sitzen.
Im Frühjahr, an den ersten warmen Tagen des Jahres, muss man schon großes Pech haben wenn man beim umdrehen eines Steines mit Nest darunter nicht einen Blick auf sie werfen kann. Vor der Aufnahme war es 2 Tage etwas kühler, vermutlich kamen die Gynen deshalb wieder näher an die Oberfläche um sich aufzuwärmen. Ich hätte die Gynen, wären sie mir aufgefallen, sogar zusammen mit einigen Arbeiterinnen einsammeln können. In diesem Nest leben mindestens 12 Gynen, Mitte März hatte ich sie an den ersten warmen Tagen beim aufwärmen erwischt. Ich wollte die große Familie nicht auseinander reißen, außerdem hatte ich ja im Winter eigenhändig für die Nistmöglichkeit gesorgt.
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Re: Ameisen und andere Tiere im Duisburger Landschaftspark

Beitragvon nortorn » Dienstag 31. Mai 2016, 12:48

Wie in einem vorherigen Beitrag angesprochen, kommen wir jetzt zum asiatischen Marienkäfer. Dieser wurde im 20. Jahrhundert zur biologischen "Schädlingsbekämpfung" eingeführt. Er wurde erst im Jahr 2001 das erste Mal in Europa entdeckt, seitdem breitet er sich rasend schnell aus
Mittlerweile verdrängt er in einigen Gebieten die einheimischen Arten, weil er in allen Entwicklungsstadien, auch schon im Ei, einen parasitischen Einzeller in sich trägt, der, wenn einheimische Arten die Eier oder Larven fressen, bei diesen zum Tode führt. Im asiatischen Marienkäfer (Harmonia axyridis) ist der parasitische Einzeller inaktiv und schadet den Käfern nicht. Weiterhin ist der asiatische Marienkäfer resistenter gegen Krankheiten.
Diese Art schafft pro Jahr 2 oder mehr Brutzyklen, unsere einheimischen je nach Art maximal 2!
Die folgenden Fotos stammen vom selben Tag und der selben Pflanze, sie waren überall in allen Stadien zu finden.

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Ein adulter asiatischer Marienkäfer, er hat 19 Punkte, ein paar von ihnen sind allerdings nur sehr schwach ausgeprägt bzw. gar nicht zu sehen.

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Die Larve eines einheimischen Siebenpunkt-Marienkäfers (Coccinella septempunctata), nicht die eines asiatischen Marienkäfers!

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Eine Puppe des asiatischen Marienkäfers, die einheimischen Arten stecken noch im Larvenstadium, siehe oberes Bild.

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Ein adulter Käfer bei dem man die typischen 19 Punkte gut erkennen kann.

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Ob das klappt? Ja, denn beide Käfer gehören der selben Art an! Die Punkte des Männchens sind sehr schwach ausgeprägt, die des Weibchen jedoch so stark, dass es stattdessen aussieht als hätte es rote Punkte.
Sie sorgen also bereits für die 2te Generation während die einheimischen noch im Larvenstadium sind.


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Ein Entwicklungsstand den man aktuell in jedem "reifen" Nest von Lasius niger feststellen kann.
Es sind reichlich Puppen von Geschlechtstieren vorhanden.


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Der Nesteingang einer Formica cinerea Kolonie. Meine Anwesenheit wurde schnell bemerkt. Die draußen tätigen Arbeiterinnen haben mich gesehen und sind ins Nest gehuscht. Eine einzige bewacht den Eingang, von innen, man weiß ja nie :)

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Ein kleiner Nesthügel einer Myrmica sp.. Etwas was ich nicht sehr häufig sehe, normalerweise finde ich nur sehr flache Hügel von ihnen, manchmal türmen sie hier aber den Auswurf zu kleinen Hügeln auf.
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Re: Ameisen und andere Tiere im Duisburger Landschaftspark

Beitragvon nortorn » Freitag 10. Juni 2016, 09:39

Es geht weiter mit ein paar Fotos, bis auf 2 Ausnahmen von Ameisen bzw. deren Nestern.

001.jpg
Formica cf. cunicularia an einer Pflanze

Eine Arbeiterin von Formica cf. cunicularia an einer Pflanze mit Blattläusen. Sich näher an die Blattläuse zu bewegen oder sie gar zu berühren hat sie sich, zumindest in diesem Moment, nicht gewagt. Der Grund ist denkbar einfach.

002.jpg
Lasius cf. niger beim Besuch von Blattläusen

Lasius cf. niger besuchen gerade diese Blattläuse. Bei einem früheren Versuch die Blattläuse zu besuchen, wurde sie von den garstigen kleinen Lasius cf. niger nicht gerade zimperlich behandelt.
So sitzt sie da, nichtstuend könnte man meinen, aber sie wartet geduldig!
Nachdem sie die letzte Lasius cf. niger den Stängel herablaufen sah, schleicht sie sich mit kurzen Schritten und "langer Nase" heran und stiehlt den Honigtau.
Als die Lasius zurück kommen, geht sie zurück auf den Beobachtungsposten und putzt sich. Man könnte meinen sie reibt sich schadenfroh die Hände :D
Die Sehfähigkeit der Formica faszinierte mich schon immer. Schön zu sehen, dass sie diese mit "Sinn und Verstand" einzusetzen wissen.

003.jpg
F. cunicularia Nesthügel

Ein Nesthügel von Formica cf. cunicularia, hier wohnt die geschickte Arbeiterin.

004.jpg
F. cunicularia Nesthügel mit Arbeiterin

Die Arbeiterin bei der Rückkehr ins Nest.

005.jpg
L. flavus auf Nesthügel

Bei den Lasius flavus nebenan wird nach einem starken Regen eifrig der Nesthügel repariert.

006.jpg
Kaulquappen

Einige Kaulquappen im Bachlauf, genaue Art unbekannt.

007.jpg
Frühe Adonislibelle

2 Individuen der frühen Adonislibelle kurz vor der Paarung.

008.jpg
Tetramorium sp

Die Brut einer Tetramorium sp. unter einem Stein.

009.jpg
Formica unter Teerpappe 1

Ein Abschnitt Teerpappe auf Schotterboden, zum Größenvergleich mein Schuh (Schuhgröße 45)
Hier habe ich noch vor dem umdrehen Formica sp. vermutet.

010.jpg
Formica unter Teerpappe 2

Ich lag richtig! Viel (sichtbare) Brut haben sie nicht, lediglich einige Geschlechtstierpuppen.
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