Ungewöhnlich starkes Schwärmen v. Solenopsis fugax

Ungewöhnlich starkes Schwärmen v. Solenopsis fugax

Beitragvon Boro » Dienstag 13. September 2016, 07:29

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Zahlreiche Wächterinnen begleiten die hervorkommenden Geschlechtstiere
Solenopsis fugax hat derzeit Schwärmzeit - wie bereits mehrfach berichtet. Die Art kann in Optimallebensräumen hohe Nestdichten erreichen (SEIFERT S. 217: Bis 145 Nester pro 100 m²). Sohn Roman hat vorige Woche im Burgenland/Österreich, in der Nähe des Neusiedlersees ein sehr starkes Schwärmen der Art vom 7 bis 9 Sept.beobachten können: Jeden Vormittag bis etwa 13:00 gab es zahllose Schwarmsäulen und - kugeln über allen möglichen erhöhten Geländepunkten (Büsche, verstreute Heuballen etc.). Sie tanzten im Wind hin und her und auf und nieder, kehrten aber immer wieder auf ihren ursprünglichen Rendezvousplatz zurück. Abgesehen von den dann am Boden herumkrabbelnden Gynen waren wegen der hohen Temperaturen mit über 30° alle Ameisen von den Oberflächen verschwunden, erst am Abend begann wieder das Furagieren. Fotos: Roman Borovsky
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Dateianhänge
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Trockenrasen am Kalvarienberg in der Nähe des Sees
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Nestöffnung der an sich unterirdisch agierenden Ameisen
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Der Größenunterschied zw. den Kasten ist groß
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Kopulierende Geschlechtstiere fallen oft auf den Boden
Boro
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Re: Ungewöhnlich starkes Schwärmen v. Solenopsis fugax

Beitragvon Merkur » Dienstag 13. September 2016, 11:30

Solenopsis Schwarm1.jpg
Titelbild der ASa 14 (2) 2000. Bildautor Andreas Zehm

Das Bild zeigt einen kleinen Ausschnitt eines Schwarmes von S. fugax Ende September 1999 auf dem August-Euler-Flugplatz bei Darmstadt.
Es ist ein Binnendünen-Gebiet (heute streng abgeschottetes NSG) mit Sandtrockenrasen-Vegetation. Dort haben wir seinerzeit auch Polyergus angetroffen.

A. Zehm (2000): Schwarmverhalten der Diebsameise (Solenopsis fugax) am 24.9.99 und Diskussion der auslösenden Wetterkonstellationen.
Ameisenschutz aktuell 14, 33-42
Edit: Ich kann noch ergänzen, dass A. Zehm seinerzeit eine ökologische Doktorarbeit über die Feinstruktur der Vegetation angefertigt hat und die Beziehungen von Heuschrecken zu den einzelnen Vegetationstypen. Er war also sehr viel in dem Gelände tätig und hatte auch die passenden Klimamessgeräte sowie die Fotoausrüstung dabei, so dass er das Schwärmen optimal dokumentieren konnte.
MfG,
Merkur
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