Bitte um Feedback: Großprojekt Camponotus rufipes

Hier können Fragen rund um das Thema Ameisenhaltung gestellt werden.

Bitte um Feedback: Großprojekt Camponotus rufipes

Beitragvon Pytogaras » Donnerstag 8. März 2018, 18:21

Erstmal ein freundliches Hallo an Alle,

Ich überlege jetzt bereits seit 3 Monaten unter die Ameisenbesitzer zu gehen.
Seitdem bin ich in Foren unterwegs, schaue mir Videos an, lese mich durch "tausende" von Berichten und komme dennoch nicht weiter...
Woran ich scheitere ist nicht die Art für die ich mich interessiere, oder wie diese am besten gehalten wird, sondern ganz einfach ob meine Idee überhaupt artgerecht umsetzbar ist.
(Ja ich weiß artgerecht geht nur in der Natur) Ich möchte es den Tieren aber so angenehm wie möglich machen. Daher suche ich hier nach Feedback.

Die Art Sollen Camponotus rufipes werden, da sie unglaublich schön sind, große Kolonien bilden und mit am besten in mein Konzept passen.

Hier noch ein paar Eckdaten zu den Camponotus rufipes:

Verbreitung: Südamerika
Königin: 17mm
Arbeiter: 9-13mm
Luftfeuchtigkeit: 50-80 %
Temperatur: 20 – 25Grad C
Nestform: Erdnester
Winterruhe: Nein

Nun aber erstmal zu meiner Idee.

Ich wollte meine Farm in einem Aquarium anlegen und zwar als Insel (Platz spielt erstmal keine Rolle und die Kosten sind auch zweitrangig, die Tiere haben Vorrang)
Ich habe einen "Plan" der Anlage als Anhang beigefügt, da dieser aber weit entfernt von Professionell ist, schreibe ich noch ein paar Worte dazu. Als Grundgerüst dient ein großes Aquarium mit 100x80x80 cm.
In dieses wird mit Plexiglas eine „Insel“ geklebt. (die eigentliche Welt der Ameisen)
Die Insel wir daher ca. 60x40x20cm groß werden und hat einen leicht eingelassenen Deckel (ca. 2cm) um noch Grund auf den Glasboden streuen zu können aber die Ameisen am unkontrollierten buddeln zu hindern.
Um die Insel befindet sich Wasser samt leiser Membranpumpe, Pflanzen und Aquatischen Tieren (Fische und Shrimps dazu später mehr).

Auf der Insel wird für den Anfang (Kolonie ab 20 Arbeitern) ein Ytong Nest stehen. (Form eines Inka Tempels 20x20cm) Die 2 Eckseiten sind dabei als Formicarium umgebaut und mit Plexi und roter Folie beklebt.
Wenn die Kolonie später wächst soll ein weiteres Formicarium dazukommen. Dies wird dann eine Farm mit ca. 40x6x50cm Entweder wieder aus Ytong (dann von Vorne als Dekowand verkleidet) oder eine Glasfarm gefüllt mit Sand/Lehm.

Bei wachsender Kolonie wird dann via Schläuchen noch eine oder mehrere Arenen hinzugefügt.
Der Grundplan steht aber zu Beginn ohne, sodass auf der Insel gefüttert wird. Normalerweise, sind Ameisen Berichten zu Folge sogar so schlau, dass Sie den „Abfall“ ins Wasser schmeißen wo sich die Fische und Shrimps daran zu Gute tun können.


Meine Frage ist jetzt ganz einfach.

Was haltet Ihr von der Idee?
Kennt jemand sowas in der Art?
Hat das schon mal jemand mit Camponotus probiert?
Hat jemand Vorschläge bezüglich der Fische?
Ist es zu groß oder zu klein geplant?
Gibt es etwas, was ich noch nicht berücksichtigt habe?


Hat jemand noch genauere Fragen zwecks Heizung, Luftfeuchtigkeit etc. (für all das habe ich bereits Lösungen, die aber den Text noch viel länger machen würden…)

Vielen Dank für eure Meinung
Pyto
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Grundplan der Anlage
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Re: Bitte um Feedback: Großprojekt Camponotus rufipes

Beitragvon Reber » Freitag 9. März 2018, 12:57

Hallo Pyrogaras, willkommen im Forum!
Betreffend „artgerechter“ Haltung, sehe ich da für die Ameisen eher kein Problem. Zumindest, solange die Kolonie nicht zu gross wird. Da müsstest du einfach dafür sorgen, dass du das Nest nicht fix installierst.
Wenn du genügend Licht einrichten kannst, sollten es auch die Wasserpflanzen schaffen. Kleine Fische, wie Guppys, die zu den anspruchslosen Arten gehören, lassen sich so bestimmt auch halten und sogar vermehren!
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Re: Bitte um Feedback: Großprojekt Camponotus rufipes

Beitragvon Pytogaras » Freitag 9. März 2018, 20:57

Vielen Dank für die schnelle Antwort Reber,

Nun du sprichst etwas an, dass mir tatsächlich Sorgen für die Zukunft bereitet,
denn ja diese Art Ameise hat ein (meiner Meinung nach) unglaublich großes Manko... Die Größe Ihrer Kolonie.
Ist ja nicht so, dass Camponotus sonderlich kleine Ameisen wäre und wenig fressen. Nein Diese netten Vertreter werden, sofern man den Infos glauben kann, auch noch weit über 10.000 Frauen stark.
Ich bin daher nach wie vor offen für andere Arten, es gibt nur ein paar Rahmenbedingungen, die es nicht leicht machen.

Nr. 1 Winterruhe ist nicht möglich, Diapause ist vollkommen ok, aber bei Ameisen im Kühlschrank zieht meine Frau aus
und bei Ameisen im nicht gekühlten Hausflur erschlägt mich mein zum Glück noch sehr toleranter Vermieter.

Nr. 2 durch die von mir eigentlich gewünscht Verbindung von Wasser und Ameisen sind Messor nicht möglich (stürzen sich angeblich zu gerne in die Fluten)
und durch die Verbindung entsteht schon automatisch eine recht hohe Luftfeuchtigkeit, daher sollten es Ameisen sein, die Damit klar kommen.

Nr. 3 Die Größe der Anlage:
Ja die Anlage ist für mein Verständnis recht groß und kann „beliebig“ erweitert werden.
Wenn man aber auf diese Größe Ameisen nimmt mit einer Koloniegröße von 100 bis 200 Ameisen, gehen Sie doch etwas unter.
Und auch wenn mich Paraponera clavata noch echt gereizt hätten… Naja als engagierter Anfänger muss man nicht gleich das schwerste Projekt wählen.

Ich bin aber dennoch offen für alle Vorschläge und danke dir nochmal für die Antwort.

LG
Pyto
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Re: Bitte um Feedback: Großprojekt Camponotus rufipes

Beitragvon Reber » Montag 12. März 2018, 10:40

Ich denke, du bist schon auf der richtigen Spur. Es macht durchaus Sinn, nicht mit einer schwer zu haltenden Art anzufangen. Camponotus rufipes kommt auch an Stränden vor, dass heisst, sie müssten mit der Insel bzw. dem Wasser klarkommen. Dein Becken ist relativ gross und da du über einen Verbinder weitere Anlageteile anschliessen kannst, sehe ich auch hier kein Problem. Wenn du mit Mass fütterst, wird es trotzdem einige Zeit dauern, bis die Kolonie eine entsprechende Grösse erreicht.

Der Ausbruchschutz ist gegeben, da die Ameisen das - durch einen Filter bewegte - Wasser nicht überqueren können. Einzig weil dereinst Geschlechtstiere auftreten können, musst du dir Gedanken über einen Deckel (Gitter?) machen.

Heikelster Punkt ist für mich wie gesagt die Beleuchtung für die Wasserpflanzen. Auch hier lohnt es sich, mit Anfängersorten einzusteigen z.B. Schwertpflanzen, Wasserschrauben, Wasserpest und Speerblätter. Die sind bei genügend Licht fast unverwüstlich...

Ist die Anlage von allen Seiten einsehbar? Sonst könnte es sein, dass du einige (Putz-)Fische (Welse und Schmerlen) nur selten zu Gesicht bekommen wirst, weil sie sich gerne verstecken. Guppys, Platys und Salmler werden sich aber gerne zeigen...

Ich würde mich auf jeden Fall freuen, wenn du über den weiteren Verlauf des Projektes berichtest.
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