Ectomomyrmex astutus - Haltungserfahrungen - Reber

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Re: Ectomomyrmex astutus - Haltungserfahrungen - Reber

Beitragvon Reber » Sonntag 7. Mai 2017, 15:07

Es gibt praktisch keine Veränderung festzustellen seit dem letzten Eintrag: Die Kolonie scheint sich mir stabil zu entwickeln. Ich kann zwar weniger Arbeiterinnen als sonst zählen, die tragen aber viel Futter ein. Brut in allen Stadien ist vorhanden, hier kann ich als einzige Entwicklung wieder Eier feststellen. Ebenso ein leichter Rückgang der Männchen.

Die Kolonie entwickelt sich bei Zimmertemperatur, der Heizstrahler wärmt mit stündlichen Unterbrüchen täglich 4 Stunden (1x2 Stunden und 2x1 Stunde). Ich werde ihn, sobald die Schlechtwetterperiode vorbei ist, ganz ausschalten.
Eier.JPG


Die Zählung ergibt:

min. 25 Eier
min. 22 grosse und mittlere Larven
mind. 28 kleine Larven
min. 41 Puppen
min. 70 Arbeiterinnen
min. 35 Männchen
1 Gyne (nicht gesehen)
  • 0

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Re: Ectomomyrmex astutus - Haltungserfahrungen - Reber

Beitragvon Reber » Freitag 1. September 2017, 11:58

Der Zyklus geht weiter: Alle Männchen sind "verschwunden". Ebenso die Eier. Puppen und Larven in unterschiedlichster Grösse und durchschnittlicher Zahl sind noch vorhanden. Ebenso eine stattliche Anzahl von Arbeiterinnnen. Im Nest halten sich zwar weniger auf als früher, allerdings scheinen sich die Ameisen einfach in dem über dem Ytong aufgeschütteten Nestteil oder unter dem Isoliermaterial ausgehobenen Kammern zu verteilen.

Puppen.JPG
Puppen und
Puppen Nest.JPG
Larven sind zu erkennen...


0 Eier
ca. 40 grosse und mittlere Larven
ca. 40 Puppen
min. 70 Arbeiterinnen
0 Männchen
1 Gyne (nicht sicher erkannt)
  • 5

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Re: Ectomomyrmex astutus - Haltungserfahrungen - Reber

Beitragvon Reber » Samstag 11. November 2017, 17:52

Der Kolonie geht es, soweit ich das beurteilen kann, gut. Was mich etwas verwirrt, ist das Auftreten von neuen Männchen zu dieser Jahreszeit, normalerweise sind diese zwischen Mitte Dezember und Mitte Januar aufgetaucht. Nun sind also bereist Anfang November welche geschlüpft. Das kann einfach an den Haltungsbedingungen liegen. Deutlich unterschiedliche Jahreszeiten kann ich leider nicht bieten.

Daneben scheint mir die Kolonie stabil, auch wenn die Aussenaktivität zur Zeit eher gering ist. Es gibt nach wie vor keine Eier und immer weniger Larven und Puppen. Die Gyne konnte ich - wegen den zugekleisterten Scheinben - nicht ausfindig machen.

Der Heizstrahler ist aus, die Zimmerzemperatur bewegt sich momentan zwischen 18 °C und 25 °C.

0 Eier
ca. 20 grosse und mittlere Larven
ca. 20 Puppen
min. 70 Arbeiterinnen
min. 10 Männchen
1 Gyne (vermutlich, nicht gesehen)
  • 2

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Re: Ectomomyrmex astutus - Haltungserfahrungen - Reber

Beitragvon Reber » Freitag 8. Dezember 2017, 16:00

Nur fürs Prolokoll:

Seit Anfang Dezember gibt es keine Larven mehr. Die ganze Brut besteht aus etwas über 20 Puppen. Ich vermute, dass Arbeiterinnen aufgezogen wurden, da sich etwas mehr im Nest befinden, die Anzahl der Männchen aber nicht merklich angewachsen ist.

Trotz fehlender Larven werden Insekten unverzüglich eingetragen, lebend angebotene Heimchen werden mit unvermindertem Eifer gejagt und am Honigwasser zeigen sie mal wieder kaum interesse...

0 Eier
0 Larven
22 Puppen
min. 75 Arbeiterinnen
ca. 10 Männchen
1 Gyne (wohlauf in der untersten Kammer)
  • 2

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Re: Ectomomyrmex astutus - Haltungserfahrungen - Reber

Beitragvon Reber » Dienstag 2. Januar 2018, 14:45

Es scheint eine Verschiebung im Zyklus der Kolonie gegeben zu haben, deutlich früher als in den Vorjahren (Anfang - Mitte Februar) hat die Gyne Eier gelegt.
Eipaket Januar 2018.JPG
Brutmässig sind ansonsten gerade mal noch 8 Puppen vorhanden. Auch die Anzahl der Männchen hat etwas zugenommen, diese hängen wie üblich kopfüber an der Decke der beiden mittleren Nestkammern.

Auffällig ist, dass sich nur sehr wenige Aussendienstlerinnen in der Arena bewegen. Hier kann ich zwar immer wieder Schwankungen feststellen. Aber im Moment sind erst nach einigem Suchen überhaupt einzelne Arbeiterinzu entdecken.
Einzelne Arbeiterin fouragiert.JPG

Die Nesteinsicht ist von blossem Auge mässig und fürs Fotografieren fast unmöglich geworden. Die Tiere reagieren auf den Lichteinfall mit der Led-Lampe, in dem sie aufgeregt im Nest hin und her laufen, sogar Puppen herumzutragen beginnen.

In der Kiesschicht haben sie ein ausgedehntes Zweignest angelegt. Habe mehrere seit langem genutzte Nesteingänge ausgemacht.
Beutetiere werden aber bevorzugt ins Ytongnest eingetragen.
Nesteingang im Kies.JPG


ca. 10 Eier
0 Larven
8 Puppen
min. 75 Arbeiterinnen
ca. 20 Männchen
1 Gyne
  • 3

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Re: Ectomomyrmex astutus - Haltungserfahrungen - Reber

Beitragvon Reber » Dienstag 23. Januar 2018, 19:51

Fürs Protokoll: Im 4. Haltungsjahr der Kolonie wiederholt sich ein altes Muster. Zwar konnte ich wie letztes Jahr zum zweiten Mal keine gänzlich brutfreie Periode feststellen. Noch bevor die letzte Puppe verschwand, waren die ersten fünf kleinen Larven geschlüpft. Daneben gibt es - wie im Januar üblich - ein grosses Eipaket. Dennoch bestätigt sich, dass die Art einen recht stabilen Legerhythmus aufweist. Irgendwann im Herbst/Winter stellt die Gyne das Eierlegen ein, um Ende Januar oder Anfang Februar wieder damit zu beginnen.
  • 1

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Re: Ectomomyrmex astutus - Haltungserfahrungen - Reber

Beitragvon Reber » Mittwoch 21. Februar 2018, 21:19

Während draussen die Rekordminustemperaturen des Winters gemessen werden können, ist drinnen die Ectomomyrmex-Kolonie wieder voll im Saft. Alles ist vorhanden, Männchen, neue Puppen, Larven und Eier. Die grossen Larven werden vor dem Verpuppen mit Erde zugedeckt. Proteine werden fleissig eingetragen und auch Honigwasser wird angenommen. Die Kolonie wird ohne zusätzliche Heizung gehalten, bei Tagestemperaturen von ca. 21 °C

mind. 30 Eier
mind. 30 kleine Larven
20 grosse Larven
10 Puppen
min. 75 Arbeiterinnen
ca. 20 Männchen
  • 2

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Re: Ectomomyrmex astutus - Haltungserfahrungen - Reber

Beitragvon Reber » Sonntag 15. April 2018, 20:11

Brutmässig bricht die Kolonie gerade Rekorde, es gibt sehr viele Puppen, aber auch Larven. Zum ersten Mal überhaupt fällt mir auf, dass es dabei deutliche Grössenunterschiede gibt. Etwa fünf Puppen sind kleiner als die anderen und die früherer Tage, was mir vorerst ein Rätsel aufgibt.
Männchen sind noch immer vorhanden, sie hängen an der Decke der obersten beiden Kammern. Die Königin konnte ich leider nirgends entdecken, was bei den teilweise zugekleisterten Scheiben aber nichts aussergewöhnliches ist.
Der Appetit der Kolonie ist entsprechend der vielen Larven gewaltig, alle zwei Tage gibt es 5-7 grosse Heimchen, die innert Kürze verspeist werden.
Nest Ectomomyrmex astutus.JPG

mind. 20 Eier
mind. 50 kleine und mittlere Larven
ca.20 grosse Larven
ca.50 Puppen
min. 60 Arbeiterinnen
ca. 20 Männchen
  • 4

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Re: Ectomomyrmex astutus - Haltungserfahrungen - Reber

Beitragvon Reber » Sonntag 1. Juli 2018, 15:52

Die Kolonie entwickelt sich weiterhin gut und hat wieder eine selten dagewesene Grösse erreicht. Ich kann über 100 Ameisen zählen, obwohl keine Männchen mehr im Nest sind. Zudem halten sich bestimmt Ameisen in den Zweignestern oder in den selbstgebauten Nestetagen auf. Die Ameisen haben Wurzeln und Steine, die der Dekoration dienen, so mit Kies zugebaut, dass darunter neue Nestkammern mit mehreren krateförmigen ein und Ausgängen entstanden sind.

Ensprechend viel Futter wird angenommen. Ich füttere weiterhin alle zwei Tage etwa sieben grosse Heimchen und/oder Drohnenmaden. Die Heimchen füttere ich auch mal lebend. Sie werden sofort mit einem Sich erlegt, Ectomomyrmex astutus sind furchtlose und geschickte Einzel-Jäger. Aber bei der Menge von Arbeiterinnen im Terrarium unterstützen sie sich sogar gegenseitig bei der Jagt. Grössere Beute wird in Gemeinschaftsarbeit von bis zu 10 Arbeiterinnen zerlegt. Kleinere Beutetiere werden direkt eingetargen. Das Interesse an Süssem schwankt weiterhin enorm.

Betrieb in der Arena.JPG
Arena.JPG
Arbeiterinnen beim Furagieren
Beutetransport zum Nesteingang.JPG
Beutetransport zum Nesteingang
Nest.JPG
Blick ins Nest
Raubtierfütterung.JPG
Fütterung der Raubtiere
An Drohnenbrut.JPG


0 Eier entdeckt
mind.50 kleine und mittlere Larven
ca.15 grosse Larven
ca.60 Puppen
min.100 Arbeiterinnen (vermutlich ca. 120-140)
keine Männchen mehr
  • 2

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Re: Ectomomyrmex astutus - Haltungserfahrungen - Reber

Beitragvon Reber » Sonntag 28. Oktober 2018, 17:13

Die Kolonie folgt wie in den vorangegangenen vier Jahren recht genau ihrem Rhythmus im Herbst. Die Gyne lebt noch und sie hat das Eierlegen eingestellt. Es gibt in der Folge nur noch wenige grosse Larven und Puppen. Und es sind wieder einige Männchen aufgetaucht. Insgesammt sind die Arbeiterinnen zahlenmässig zurückgegangen, sie scheinen nicht sonderlich alt zu werden.

Ectomomyrmex.JPG


ca. 30 grosse Larven
ca. 15 Puppen
mind. 60 Arbeiterinnen
ca. 10 Männchen
1 Gyne
  • 3

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Re: Ectomomyrmex astutus - Haltungserfahrungen - Reber

Beitragvon Reber » Dienstag 15. Januar 2019, 23:25

Es gibt wieder Eier. Diesmal ist das Paket etwa einen Monat früher aufgetaucht, als im vergangenen Jahr. Aber im 6. Haltungsjahr lässt sich sicher sagen: Die Art hält eine recht genaue Diapause von 2 bis 3 Monaten ein - bei mir wurde sie zudem stehts im Winter (bzw. zwischen Ende Oktober und Februar) eingelegt.

Auch sonst gibt es keine Besonderheiten zu verzeichnen: Die Männchen sind, wie in den Vorjahren noch vorhanden. Die Kolonie verfügt in dieser Jahreszeit über eher wenig Arbeiterinnen. Stabile Ameisen!

1 Eipaket
0 Larven
0 Puppen
mind. 60 Arbeiterinnen
ca. 10 Männchen
1 Gyne
  • 2

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Re: Ectomomyrmex astutus - Haltungserfahrungen - Reber

Beitragvon Reber » Freitag 12. Juli 2019, 14:16

Eine auffällige Veränderung ist zu verzeichnen. Es fouragieren kaum mehr Ameisen im Terrarium. Das liegt daran, dass deren Anzahl auf das tiefste Niveau seit Haltungsbeginn gesunken ist. Es sind nur noch knapp 30 Arbeiterinnen auszumachen. Diese versorgen allerdings noch immer zwei Eipakete, etwa 40 mittlere bis grosse Larvn und mindestens drei Puppen. Männchen gibt es, soweit ich erkennen kann, keine mehr. Die Nesteinsicht ist zu schlecht um die Königin auszumachen. Es ist also unklar, ob sie noch lebt.

Eipaket.JPG
Puppe.JPG


2 Eipakete
40 Larven
3 Puppen
ca. 30 Arbeiterinnen
0 Männchen
? Gyne
  • 2

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Re: Ectomomyrmex astutus - Haltungserfahrungen - Reber

Beitragvon Reber » Dienstag 5. November 2019, 20:48

Bei meinen Ectomomyrmex astutus gibt es inzwischen keine Brut mehr zu erkennen. Dafür liegen zwei Gründe auf der Hand:
1. Die Kolonie hält ihre Diapause. Dafür spricht die Jahreszeit, noch jedes Jahr hat die Kolonie irgendwann im Herbst bzw. anfangs Winter einen brutlosen Zustand aufgewiesen.
2. Es geht mit der Kolonie, bzw. mit der Gyne langsam zu Ende. Dafür spricht, dass die Arbeiterinenzahl so klein ist, wie noch nie seit dem Haltungsbeginn 2014.
Zumindest am Verhalten der Arbeiterinnen gemessen, ist es noch zu früh für einen Nachruf auf das Völklein. Sie tragen weiterhin regelmässig Insekten ein und mobilisieren bei Lebendfutter bis zu 10 Nestgenossinen zur Jagd in den Aussendienst.
Was tatsächlich los ist, wird sich vermutlich im kommenden Januar zeigen.

0 Eier
0 Puppen
0 Larven
30 Arbeiterinnen
0 Männchen
? Gyne (nicht entdeckt)
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Re: Ectomomyrmex astutus - Haltungserfahrungen - Reber

Beitragvon Reber » Montag 9. März 2020, 22:55

Dieser Haltungsbericht endet hier im sechsten Jahr. Die Kolonie ist seit November stetig geschrumpft. Brut konnte ich im diesem Zeitraum nie mehr entdecken und es wurde mir immer klarer, dass es sich nicht um eine Diapause handelte... Inzwischen gibt es nur noch mindestesns zwei Arbeiterinnen, sicher nicht mehr als fünf. Ectomomyrmex astutus sind interessante Urameisen gewesen! Aktive Jäger, die kaum einen Ausbruchsschutz erforden, weil sie nicht am Glas haften können. Die Kolonien bleiben eher klein, aber bei den grossen Ameisen ist immer etwas los. Sogar jetzt streift regelmässig noch eine einsame Aussendienstmitarbeiterin durch das viel zu grosse Terrarium.

0 Eier
0 Puppen
0 Larven
min. 2 Arbeiterinnen
0 Männchen
0 Gyne
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Re: Ectomomyrmex astutus - Haltungserfahrungen - Reber

Beitragvon Reber » Montag 16. März 2020, 20:13

Totgeglaubte leben länger...

Heute wollte ich das Ectomomyrmex-Terrarium ausräumen um es neu einzurichten. Da ich damit rechnete, noch 2-3 übriggebliebene Ameisen zu finden, lagen Federpinzette und Behälter bereit. Was ich dann entdeckte, war aber doch eine echte Überraschung: Beim Aufberchen der Dekoration kamen mir auf einmal viele Arbeiterinnen entgegen. Die Kolonie war in die Styroporwand an die Rückseite des Ytongnestestes gezogen. Über ein Dutzend Arbeiterinnen und die Königin landeten schlussendlich im Glasbehälter. Brut konnte ich trotz Nachsuche nicht entdecken.
Extomo2.JPG
Von wegen 2-3 Ameisen: Eine kleine Kolonie ist noch am leben.


Im Behälter konnte ich eine für mich neue Verhaltensweise bei Ectomomyrmex astutus beobachten: Die Königin stellte sich tot. Merhmals und so überzeugend, dass sich dachte, ich hätte sie irgendwie verletzt, zog das Tier seine Fühler und Beine an den Körper und legte sich leicht gekrümmt auf die Seite. Sobald ich das Insekt aber leicht mit der Federpinzette berührte, machte es sich blitzschnell auf und wechselte in eine andere Ecke des Behälters, wo es sich abermals tot stellte. Keine der Arbeiterinnen ahmte das Verhalten nach. Sie blieben stehts auf allen Sechsen.

Ectomo1.JPG
Die Gyne (2. v. l.) stell sich tot.
Ectomo3.JPG
Die Gyne, wohlauf inmitten einiger Arbeiterinnen.


Inzwischen habe ich die kleine Kolonie in einem Formicarium mit liegendem Gipsnest untergebracht. Ich werde euch über die weitere Entwicklung auf dem Laufenden halten.

0 Eier
0 Larven
0 Puppen
16 Arbeiterinnen
0 Männchen
1 Gyne
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Re: Ectomomyrmex astutus - Haltungserfahrungen - Reber

Beitragvon Reber » Samstag 18. April 2020, 15:09

Tagsüber wirkt die kleine Kolonie fast lethargisch, die Ameisen verweilen im Nest, die meisten regungslos. Nachts ändert sich das Verhalten. Sowohl im Nest gibt es Bewegung, als auch "draussen". Im Formicarium streifen dann zwei bis fünf Arbeierinnen umher und suchen Nahrung. Die Kolonie bekommt zur Zeit mittlere Heimchen und Fruchtfliegen, beides wird angenommen. Von den Heimchen wird nur ein kleiner Teil verwertet, bevor sie wieder entsorgt werden. Mittlerweile gibt es 3 kleine Larven. Aber so richtig aufwärts geht es mit der Kolonie nicht, drei Arbeiterinnen sind verstorben.

20200418 Ectomomyrmex astutus.JPG

0 Eier
3 Larven
0 Puppen
13 Arbeiterinnen
0 Männchen
1 Gyne
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Re: Ectomomyrmex astutus - Haltungserfahrungen - Reber

Beitragvon Reber » Samstag 16. Mai 2020, 13:43

Es will nicht mehr richtig werden, mit dieser Kolonie. Die Larven sind verschwunden. Vermutlich wurden sie gerfressen. Dafür gibt es jetzt zwar wieder Eier. nur derweil es mit den Nachwuchs nicht wirklich vorwärts geht, sterben alte Arbeiterinnen. Irgendetwas schein nicht mehr zu passen.

20200516 Ectomomyrmex Eier.JPG

ca. 15 Eier
0 Larven
0 Puppen
10 Arbeiterinnen
0 Männchen
1 Gyne
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Re: Ectomomyrmex astutus - Haltungserfahrungen - Reber

Beitragvon Reber » Sonntag 28. Juni 2020, 19:23

Aus den ca. 15 Eiern haben sich innert einenhalb Monaten gerade einmal zwei Larven und eine Puppe entwickelt. Daneben gibt es ca. 5 neue Eier. Es läuft also alles andere als normal bei der alten Kolonie. Nun bin ich mal gespannt, ob sich aus der Brut Arbeiterinnen oder Männchen entwickelen.

20200628 Ectomomyrmex .JPG

5 Eier
2 grosse Larven
1 Puppen
10 Arbeiterinnen
0 Männchen
1 Gyne
  • 0

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Re: Ectomomyrmex astutus - Haltungserfahrungen - Reber

Beitragvon Reber » Sonntag 19. Juli 2020, 18:40

Die Bilder sind symbolisch und auch die Zahlen unten sprechen - verglichen mit dem letzten Beirag - für sich.

20200719 Ectomomyrmex Folie.JPG
Wieder eine weniger...
20200719 Ectomomyrmex Nest.JPG
Das verbliebene Häuflein...

Die alten Arbeiterinnen erreichen ihr natürliches Ende und werden immer weniger. Mit der Brut geht es nur langsam vorwärts. Immerhin haben sich noch zwei weitere Larven verpuppt und aus den Eiern sind Larven herangewachsen. Aber ob der Nachwuchs ausreicht um die Abgänge zu kompensieren?

0 Eier
5 kleine bis mittlere Larven
3 Puppen
7 Arbeiterinnen
0 Männchen
1 Gyne
  • 0

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Re: Ectomomyrmex astutus - Haltungserfahrungen - Reber

Beitragvon Reber » Dienstag 4. August 2020, 13:24

Es sind drei neue Arbeiterinnen geschlüpft! Sie sind deutlich kleiner als ihre ältern Schwesten. Aber sie sind der Beweis, dass die alte Gyne noch befruchtete Eier legen kann. Ehrlich gesagt hatte ich nicht mehr damit gerechnet. Es wird sich nun zeigen, ob die kleine Kolonie wieder einen langsames Wachstum zu stande bringt, oder nur ihre absterben hinauszögert. Warum die Arbeiterinnen so viel kleiner sind, kann ich mir nicht erklären. Die Ameisen wurde gut mit Futter versorgt. Neben drei Puppen ist keine weiter Brut mehr vorhanden.

20200804 Ectomomyrmex Nest.JPG
Trotz de schlechten Bildes sind die neuen, kleineren Arbeiterinnen (oben, Mitte) zu erkennen.

0 Eier
0 kleine bis mittlere Larven
3 Puppen
min. 8 Arbeiterinnen
0 Männchen
1 Gyne
  • 1

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