An interview with Alfred Buschinger.

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An interview with Alfred Buschinger.

Beitragvon Teleutotje » Donnerstag 7. März 2019, 13:24

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Re: An interview with Alfred Buschinger.

Beitragvon Merkur » Donnerstag 7. März 2019, 21:06

Thanks, Teleutotje!

G. C. Snelling hat auf das Interview auch im formiculture-Forum hingewiesen: http://www.formiculture.com/topic/10494 ... ntry109447
Bin auf die weitere Diskussion dort gespannt. Bisher mit wenig Verständnis.

Edit 8.3.: Da ist zu lesen "There are parasitic queens that do not have any workers (they only ever produce alates)". Das gibt es zwar, aber gerade bei Anergates atratulus sind die Männchen nicht alat, sondern fast puppenartig gestaltet und flügellos. Unter dem guten alten Namen liefert das Internet rasch Bilder dieser Männchenform.

Amerikaner halten wohl die Entscheidung von Ward et al. 2014 für das neue Evangelium. Jedenfalls wird nicht der Name Anergates atratulus gebraucht, sondern Tetramorium atratulum. Da ist immerhin das Artepithet noch erkennbar.
Schlimmer ist, was mit Teleutomyrmex schneideri getrieben wurde:
Ohne Hintergrundwissen könnte man bei Betrachtung des „neuen“ Artnamens meinen, dass Phil Ward und Coautoren „Tetramorium inquilinum Ward, Brady, Fisher & Schultz, 2014“ im Hochtal von Saas Fee in der Schweiz entdeckt und 2014 als neue Art beschrieben haben.
Es war Heinrich Kutter, der sie 1950 entdeckt und beschrieben hatte, unter dem für diese ganz besondere Art geschaffenen Namen „Teleutomyrmex schneideri Kutter, 1950.
Ward et al. haben lediglich auch die Gattung Teleutomyrmex in die Gattung Tetramorium einbezogen, und weil es da schon eine noch früher beschriebene Art bzw. Unterart „schneideri“ gab, haben sie ein neues Artepithet „inquilinum“ erfunden.
Es ist alles ganz legal! Nur leider überflüssig und verwirrend. :(

MfG,
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Re: An interview with Alfred Buschinger.

Beitragvon Teleutotje » Sonntag 21. Juli 2019, 22:18

And about Social parasitism: tricky questions https://blog.myrmecologicalnews.org/201 ... questions/
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Re: An interview with Alfred Buschinger.

Beitragvon Teleutotje » Sonntag 21. Juli 2019, 22:20

Have you seen Seifert's answer? Here: https://blog.myrmecologicalnews.org/201 ... /#comments
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Re: An interview with Alfred Buschinger.

Beitragvon Merkur » Dienstag 23. Juli 2019, 20:17

Im AmeisenCafé hat Teleutotje ebenfalls auf die Interviews zum Thema Sozialparasitismus hingewiesen: https://ameisencafe.de/cafe/index.php/T ... #post90587

Die Diskussion im AC ist bescheiden; lediglich ein „Kommentar“ von B. Seifert erregt Anstoß. Nicht etwa inhaltlich, was auch überraschend wäre. Kritisiert wird die „Arroganz“ seiner Äußerungen. Wobei man es auch als „arrogant“, überheblich, ansehen könnte, wenn ein Laie sich zum Richter über einen herausragenden deutschen Ameisenforscher berufen fühlt, ein Ameisenhalter zwar, der aber zur Ameisenforschung nie etwas publiziert, und der nach eigenen Worten kaum Fachliteratur gelesen hat.

Gewiss sind es harte und deutliche Worte, die Seifert über die Probleme mit der Publikation wissenschaftlicher Werke äußert. Das weiß jede/r, der/die sich diesem Stress aussetzt. Doch betrifft das ja nicht jenen Kritiker im AC. :roll:
Seifert verteidigt sein Vorgehen, möglichst viel Wissen in seinem Buch (2018) auf dennoch begrenztem Umfang zu vermitteln. Das ist selbst für Wissenschaftler nicht einfach zu lesen, und manche wichtigen Angaben werden leicht übersehen.
Ein Zitat: „I encourage not only to browse this book diagonally with short looks on some attractive photos but to really r–e–a–d it consciously. I was embarrassed by a naive reviewer who classified this book as belonging to the category of “field guides”.“ - (Ich empfehle, das Buch nicht nur diagonal durchzulesen, mit kurzen Blicken auf ein paar attraktive Fotos, sondern es wirklich „bewusst“ zu l-e-s-e-n. Ich fand es beschämend, dass ein naiver Reviewer das Buch in die Kategorie „field guides“, Feldführer, einordnete.“) - Es ist in der Tat ganz erheblich mehr, es ist eher ein „Lehrbuch der Myrmekologie“.

In dem MN-Blog geht es im Wesentlichen um die Einschätzung (von Fachleuten!), welchen Anteil an der Ameisenfauna die sozialparasitischen Arten haben. Diese Schätzungen gehen weit auseinander, wobei auch ganz verschiedene Definitionen von Sozialparasitismus eine Rolle spielen.
B. Seifert hat in seinem Buch sehr präzise Angaben gemacht (ich hatte die Stelle auch überlesen; es ist eine ziemlich exakte Übersetzung aus seinem Buch von 2007), doch für einen begrenzten Raum, die submediterranen, gemäßigten subborealen und borealen Zonen der Paläarktis. Diese Zonen umfassen insgesamt sicher die größte Fläche der Kontinente, die prozentualen Anteile der verschiedenen Typen von Sozialparasiten sollten somit repräsentativ für diese Bereiche insgesamt sein. - Gefragt war in dem Blog jedoch deren Anteil an der Weltfauna, und da bieten vor allem die Tropen noch viel Raum für Forschung und Spekulation. Zudem sind auch große Bereiche der submediterranen bis borealen Bereiche u. a. in Eurasien noch wenig erforscht, so dass mich z. B. die relativ geringe Anzahl der beschriebenen Sozialparasiten im asiatischen Teil überrascht.

In dem im Buch (2018) behandelten Bereich machen die Sozialparasiten erstaunliche 30 % der 180 Arten aus, aufgeteilt auf 17,2 % Temporäre Parasiten, 8,9 % Inquilinen, und 3,9 % obligatorische Sklavenhalter (S. 61). - Wie weit man das auf die Verhältnisse im wenig untersuchten nördlichen Asien extrapolieren darf, und ob der Anteil an Sozialparasiten in subtropischen und tropische Bereichen ähnlich ist, darüber lässt sich diskutieren.

Hier sind noch weitere Besprechungen des Buches von Seifert (2018):
https://blog.myrmecologicalnews.org/201 ... th-europe/ (Aaron M. Ellison) (in English)
https://insectessociaux.com/2019/03/01/ ... th-europe/ (H. Feldhaar) (in English)
Und von mir ein kurzer Hinweis hier im AP:
viewtopic.php?f=23&t=1889#p17024

MfG,
Merkur
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