Eindeutig zu klein. Wobei mich schon die Frage umtreibt, ob sich der Kleptoparasitismus bei anderen Arten in der Haltung "nachbauen" ließe...
- Es braucht nur die passende Optik, gutes Werkzeug und etwas Selbstvertrauen! Mich hatte Bert Hölldobler dazu angeregt; wir waren gleichzeitig Doktoranden in Würzburg am Inst. f. Angew. Zoologie, er war ca. 2 Jahre früher dran als ich. Ich interessierte mich dafür, wie es in den (oft zahlreichen) "Königinnen" in Nestern von Leptothorax-Arten aussieht (sind sie begattet, legen alle Eier?). Er hat über die viel größeren Camponotus und Formica gearbeitet. Mein Plan, die Tierchen histologisch zu bearbeiten, schien sehr zeit- und arbeitsaufwändig. Bert meinte: "Warum seziertst Du sie nicht einfach?" - Meine Antwort: "Du hast gut reden mit Deinen riesigen Camponotus". - Und dann habe ich's probiert; es hat geklappt.Es ist faszinierend und schwer vorstellbar, dass es möglich sein soll, diese Geduld und Feinmotorik aufzubringen!
- Seifert (2007) hat selbst Nester angegraben. Fundorte und z. B. Schwarmzeiten gehen aber vielfach auf Museumsstücke zurück. Selbst gehalten hat er sie m. W. nicht. - Man hat damals (1928, auch noch 1965) gerne Nester aufgegraben. Die dünnen Gänge der Solenopsis zwischen den Kammern der anderen Arten sind v. a. beim Anheben flacher Steine nicht zu übersehen. Einige Beobachtungen stammen auch aus Haltungsversuchen. Die beiden Arbeiten K. Hölldobler (1928) und K. Hölldobler (1965) hatte ich in der Bibliothek des Instituts gelesen, besitze sie nicht, und kann sie im Internet auch nicht finden. In Erinnerung ist mir noch, dass über mehrere bis viele Königinnen in den Sol.-Nestern berichtet wird, dass aber in der Haltung alle bis auf eine umgebracht wurden. (Evtl. hat Boro die Arbeit? Vgl. posting.php?mode=reply&f=47&t=1548#pr13602 hier im Thread. Sie ist von Karl Hölldobler, nicht von B.; Im Literaturverzeichnis von Seifert steht der Fehler auch noch im Buch von 2018!)Im Seifert (2007) wird das Vorgehen von S. fugax recht detailliert beschrieben. Ich gehe davon aus, dass dem Beobachtungen zugrunde liegen? Lediglich an aufgegrabenen Nestern? Wie ist es mit den Arbeiten des Vaters, Karl Hölldoblers - 1928 "Zur Biologie der diebischen Zwergameise (Solenopsis fugax) und ihrer Gäste." und 1965 "Neue Mitteilungen über die Diebsameise (Solenopsis fugax Latr.), besonders über ihr Verhalten in Formicarien."?
- Ich fürchte, dass über die Dauer der Beziehungen wenig bekannt ist. Dürfte im Freiland kaum zu beobachten sein.In der Literatur wird beschrieben, dass die Nester der Wirtskolonie regelrecht durchzogen sind von einem Gangsystem der Solenopsis fugax. Gehört es zum "Plan" der Art, dass die Wirtskolonie früher oder später überrannt wird? Oder ist die Koexistenz länger stabil?
- Aus der Erinnerung: Die Wirkung des Repellents lässt nach ca. 1/2 Stunde nach, wenn man damit fremde Brut kontaminiert hat (so wie beschrieben). Da auch die Sol.-Gänge mit dem Sekret "markiert" sind, könnte die Wirkung dort länger anhalten; aber diese Gänge werden ja auch immer wieder belaufen, so dass das Repellent dort dauerhaft vorhanden ist.Wie lange dauert es in etwa, bis das Repellent verdunstet ist? Ich konnte bisher keine konkreteren Angaben dazu finden. Sind es eher Minuten oder Stunden? Es geht mir um die Frage, wie lange Bereiche des Nestes in einem Aufbau für die Wirtskolonie ggfs. nicht nutzbar sind.
Reber hat geschrieben:Es scheint also so, als können die Arbeiterinnen "auswählen", wie sie vorgehen... Sie "merken", dass kein Raubzug ansteht, sondern eine normale Futterquelle ausliegt.
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