Manica rubida - Haltungserfahrungen

[Reber]

Ich habe dann doch kein weiteres Nest mehr angeschlossen. Die Folge: In einzelnen Kammern wird es ganz schön eng.

Wobei das Verhalten auch auf die bevorstehende Winterruhe hindeuten könnte. Im Winter gruppieren sich die Manica nämlich in allen Kammern so dichtgedrängt übereinander. Auch dass die Königin nicht mehr physogastrisch ist, deutet darauf hin, dass das Völklein seinen Jahresrhythmus kennt. Gegen eine kurz bevorstehende Winterruhe spricht allerdings, dass noch kleine Eipakete vorhanden sind und Puppen gibt es noch massig.

Was mich wirklich freut ist, dass es eine grössere Anzahl "Majore" gibt. Sie sind fast so gross, wie die Manica rubida bei uns in der Natur und fast doppelt so lang wie ihre kleineren Schwestern.

[Reber]

Mal wieder ein ganz kurzes Update zu meiner langjährigen Manica Kolonie. Auch heuer gab es wieder viele Winterverluste unter den Arbeiterinnen. Die Gyne hat glücklicherweise überlebt! Das Völklein hat sich in der Folge bereits wieder erhohlt und hat viel neue Brut. Bald dürfte eine neue Wachstumsphase einsetzen.

[Reber]

Bei meinen Manica scheint es gut zu laufen. Die Kolonie wächst wieder. Ansonsten gibt es nichts aussergewöhnliches zu berichten.
Typisch für die Art ist ihr massenhaftes Auftreten in der Arena. Besonders im Vergleich zu vielen anderen Ameisenarten ist es augenfällig, dass sich der Grossteil der Arbeiterinnen im Aussenbereich der Anlage und nicht im Nest aufhält. Ich schätze, dass es in der Regel die Häfte der Arbeiterinnen sind. Gibt es viel Futter zum Eintragen oder wird der Bodengrund befeuchtet, können auch mal Zweidrittel der Ameisen in die Anlage ausrücken.

[Reber]

Lange hatte ich mit der Kolonie das "Problem", dass ich sie regelrecht in die Winterruhe zwingen musste. Die Ameisen machten nie Anstalten, eine Diapause einzulegen, bevor sie nicht kalten Temperaturen ausgesetzt waren. Seit zwei Jahren allerdings, haben sie ihr Verhalten geändert. Die Manica-Arbeiterinnen gruppieren sich ab Ende September auffällig dicht gedrängt zusammen. Genau wie sie es während der Winterruhe machen. Die Aktivität im Aussebereich lässt dazu deutlich nach. Noch gibt es zwar Puppen, aber es scheint als "wüsste" die Kolonie, dass der Winter kommt.

[Reber]

Die Kolonie steht seit dem 1. März wieder im warmen Wohnzimmer. Der Grund warum ich die Kolonie so früh zurück geholt habe, sind die hohen Winterverluste. Genau wie im Vorjahr sind über den Winter viele Arbeiterinnen verstorben. Bei den anderen Ameisen, die in der selben Styrobox auf dem Balkon untergebracht waren, sind keine nennenswerte Verluste zu verzeichnen. Die tiefste Messtemperatur in der Box betrug -4 C°. So ganz schlau werde ich aus der Situation, die sich in (un)schöner Regelmässigkeit wiederholt, wirklich nicht...
Die Gyne und viele Larven haben die kalte Jahreszeit jedenfalls überstanden und ich hoffe das Völklein kann die Verluste rasch ausgleichen.

Dieser Ameisenfriedhof wurde im frisch eingerichteten Formcarium angelegt. Die Toten stammen alle aus dieser Wintersaison.

Gyne und Larven und einige Arbeiterinnen haben den Winter überstanden.

[Reber]

Wieder mal ein kurzes Lebenszeichen von meiner Manica rubida Kolonie: Das Völklein ist gut gewachsen und konnte die Winterverluste ausgleichen.

Es gibt massig Brut und jetzt werden auch wieder vereinzelt grosse Arbeiterinnen produziert.

In einigen Kammern wird es richtig eng.

[Reber]

Mit Blick in die Überwinterungskiste lässt sich hoffen, dass die Kolonie die Winterruhe besser übersteht, als in den Vorjahren. Es sind jedenfalls bisher nur wenige tote Arbeiter*innen auszumachen. Drücken wir die Daumen, dass es so bleibt und meine Manica rubida in dieser Saison durchstarten können.

Je nach Aussentemperatur, schliesse ich das Nest in den kommenden zwei bis vier Wochen wieder an die Anlage an.

Dort haben etwa hundert Ameisen den Winter über aktiv verbracht. Als Ersatznest hatte ich ein Reagenzglas mit Wassertank angeboten. Nun bin ich gespannt, wie die Tiere reagieren, wenn sie wieder aufeinander treffen.

[Reber]

Normalerweise bin ich recht zuversichtlich, wenn man ein Nest aus der Winterruhe-Box holt und die Gyne auf dem Rücken liegt. In den meisten Fällen wacht das Tier nämlich bald darauf auf. Bei Manica rubida bin ich deutlich weniger entspannt. Und – obwohl ich jetzt noch weiter abwarte – bin ich mir recht sicher, dass die Gyne leider gestorben ist.

Das restliche Ameisenvolk scheint daneben wohlauf. Arbeiterinnen und Larven sind massig vorhanden.
Mittlerweile bin ich zur Überzeugung gelangt, dass Gynen von Manica rubida nach 4 bis 5 Jahren ihr Lebensalter erreichen.

Wie ihr in meinem Bericht entnehmen könnt, hat dieses Volk bereits zwei Gynen adoptiert. Eine 2014 und eine 2019. Alle drei Gynen sind gegen Ende der Winterruhe oder kurz danach gestorben, die erste kurz nach der Gründung, die anderen zwei nach 5 bzw. nach 4 Jahren in der Haltung.

Da die Adoption einer neuen Gyne durch ein weiselloses Kolonie bei Manica rubida relativ gute Chancen hat und ich die Art einfach gerne mag, werde ich, falls ich an eine neue Königin komme, wohl einen weiteren Adoptions-Versuch unternehmen.