Nester vom Stahlblauen Grillenjäger Isodontia mexicana in ReinheimHeute entdeckte ich, wo die
Isodontia mexicana in meinem Garten ihre Brutnester angelegt hat. Im Sommer flogen die Tiere über mehrere Wochen am blühenden Faulbaum (
Rhamnus frangula), aber ich sah nicht, wo und was sie jagten, noch wo sie ihre Nester anlegten.
Im Frühsommer hatte ich einige hohle Stängel von Blütenständen des Liebstöckel (
Levisticum officinale) auf einem Gestell im Garten zum Trocknen ausgelegt, in der Hoffnung, dass sie von „irgendwem“ vielleicht genutzt werden könnten. Die ca. 30-40 cm langen und 2 cm dicken Stängel waren von einer darübergelegten Latte beschwert.
- Der Fundort
Heute sah ich ein paar Kohlmeisen an dem Gestell, zwei der Röhren waren aufgepickt. Im Inneren fand sich feines Pflanzengenist sowie mehrere ca. 2 cm lange, dunkle Puppen.
- Nest mit Puppen
Ich öffnete die Röhren etwas weiter, und da war doch tatsächlich eine adulte
Isodontia drin! Dank der niedrigen Temperatur (ca. 12-14°C) konnte sie sich nur wenig bewegen, krabbelte auch immer wieder „ihre“ Niströhre entlang.
- Adulte Wespe
In dieser Röhre lagen drei große Puppenkokons und ein noch frisch grüner Heuhüpfer.
- Kokons und frische Heuschrecke
Ein Stück weiter in der Röhre waren mehrere Heuschrecken gelagert, braun verfärbt und anscheinend bereits ausgefressen.
- gelagerte Heuschrecken im Nest
Es waren ausschließlich relativ kleine Heuschrecken.
- die Heuschrecken sind wohl bereits leer gefressen
Hier zwei Weibchen mit auffallend großen Legesäbeln.
- Weibchen mit großen Legesäbeln
Larven von
Isodontia konnte ich nicht entdecken.
In iNaturalist sind im Raum Südhessen inzwischen einige Funde des Stahlblauen Grillenjägers eingetragen. Man findet auch ein paar Bilder von Nesteingängen, u.a. in Lochziegeln und Bohrungen im Totholz von Bienenhotels.
Boro hat die Art hier im AF seit 2017 mehrfach gezeigt.
Hier habe ich von der ersten Beobachtung bei mir in Reinheim im Juli 2024 berichtet.
MfG,
Merkur
PS: Bei den Heuschrecken handelt es sich um
Meconema meridionale, die "Südliche Eichenschrecke". Ihre Nahrung besteht hauptsächlich aus Blattläusen.
Sowohl
M. meridionale als auch der Stahlblaue Grillenjäger sind in den letzten Jahren in D eingewandert.